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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0249
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Truchseß von Bichishausen — Truchseß von Dießenhofen. 245

Truchseß von Bichishausen, gleichen Stammes und Wappens mit den Truehsessen von
Ringingen (siehe dort). Hans T. v. B. 1436, 1452 Landvogt der Grafschaft Hohenberg, 1444 Badischer
Lehnsmann. Sie kommen noch im Anfange des 16. Jahrhunderts vor.

Truchseß von Blankenmoos. Die T. v. B. nannten sich nach der ehemaligen Burg Blanken-
moos, auf dem linken Ufer der Schutter, nördlich von Schenkenzell. Berchtold der Truchsesse in
Lahr 1277. Ulricus dapifer, presbyter et conventualis in Schuttern 1287, 1293. Albrecht T. saß
1311 statt des Landvogtes zu Totenwilre (Dattenweier) bei Ortenberg zu Gericht. Albrecht der Truch-
sesse R. in Lahr 1325. Domicella Ellekindis, filia qu. Alberti dicti Truchsesse, militis, residentis zu
dem Blankenmose, vergabte 1359 Güter in Missenheim an das Kloster St. Clara auf dem Word in
Straßburg, mit Nießbrauchsrecht für ihre «amica» Elisabeth von Bircke, Nonne daselbst. Johans von
Blangmosse, Ek. (sein stark beschädigtes Siegel läßt nicht deutlich erkennen, ob der Schild getheilt
ist und oben einen wachsenden Löwen enthält: S. IOHIS. DCI. TRVSESS.) und seine Gattin Süßeli,
Tochter des Ritters Wigerich von Schnellingen, 1349. Des Berthold Truchssener Ek.'s sei. Sohn Jo-
hans Trossener, Ek. zu Blankemose, wurde 1365 von den Herren von Uesenberg mit Gütern in
Blankenmoos belehnt. Die Markgrafen von Hachberg überließen 1384. 29. 2. mit Willen Herrn Werners
von Hornberg und seiner Gemahlin Anna von Uesenberg dem vorgenannten Johannes T. v. B. und
seinen Schwägern, den Gebrüdern Rüffelin, Burkard und Hans Calwe von SchaUenburg die Lehen,
welche Johann T. v. B. vorher allein inne gehabt hatte und welche nach seinem Tode an die drei
Brüder fallen sollten: Zinse und Gülten in Herbolzheim und das dabei gelegene «huss zu Blankenmose»
mit Twing und Bann. Hans Truckseß von Blankenmosse, Ek., vergabte 1391 wegen Todtschlags ein
ewiges Licht an die Kirche zu Welschensteinach. Eine Tochter des von den Herren von Geroldseck
mit Gütern in Muetersheim und Ottenheim belehnten Hans T. war Gattin des Ludemann Schenk
von Utenheim.

Truchseß von Dießenhofen. Die T. v. D., Truehsessen der Grafen von Kyburg und von
Habsburg, wohnhaft in der Stadt Dießenhofen, sind zwar ein Thurgauisches Adelsgeschlecht, welches
aber wegen seines reichen Besitzes in den Oberbadischen Landen und seinen verwandtschaftlichen und
dienstlichen Beziehungen hier Aufnahme finden muß. Sie sind ein Zweig der Edlen von Hettlingen
(H. bei Winterthur), wie denn Ulrich von Hettlingen und Heinrich Truchseß von Kyburg, civis in
Dießenhofen, 1253, 1258 als Brüder erscheinen. Letzterer schon 1247 als dapifer de Diezenhovin,
1284 mit dem Beinamen «Joser» Schultheiß von Dießenhofen, woselbst das Geschlecht zwei Thürme
hatte. Seine Gattin war wohl Hiltburg, Schwester Konrad's von Herblingen. Im 13. Jahrhundert
kommen noch vor: Meister Konrad T. v. D., 1252, Notar Kaiser Rudolfs 1272, 1289, Chorherr in
Solothurn; ein gewisser Gelfradus (ohne Beinamen, dessen Siegel aber den Kessel zeigt), 1258, R. 1259,
todt 1278; Bertholdus dapifer de D., thesaurarius ecclesiae Constant. 1274, 1283. Des vorigen Ritters
Heinrich Söhne waren: Heinrich, 1292, R. 1315, 1321, und Johannes T. v. D. 1294. Er war während
des Interregnums Pfleger des Reiches in St. Gallen, Hofmeister des Königs Friedrich des Schönen von
Oesterreich und starb 1342. Ihm bestätigte 1319. 8. 11. Herzog Leopold die Pfandschaft von 10 M. S.
auf der Stadtsteuer in Aach und erlaubte ihm König Friedrich 1321. 2. 9. den Kelnhof zu Geylingen
von den von Offtringen und die Weibelhube zu Wilistorf von den von Stoffeln zu lösen; Herzog Albrecht
bestätigte ihm alle Pfandschaften des f Herzogs Leopold 1326. 21. 3.; Herzog Otto, der ihm 400 M. S.
schuldete, verpfändete ihm 1330. 6. 9. zwangig M. S. von der Judensteuer als Burghut der Vesten Aach
und Herblingen. Seine Gemahlin Elisabeth von Reinach f 1303. 24. 3. Des Hofmeisters Johannes
T. v. D. Kinder dürften gewesen sein: 1) Anna, 1339; ihr Gatte Heinrich von Randeck zu Heils-
perg, R., 1334, 1354, todt 1388. 2) Johannes, 1342, vergabte 1344 sammt seinem Bruder Ulrich an
das Kloster Katharinenthal, wo die Haupt-Begräbnißstätte ihres Geschlechtes war, R. 1347, zu Herb-
lingen gesessen 1348, von der Reichenau 1356 belehnt, t 1358. Er hatte außer sieben Töchtern, von
denen Herzog Rudolf 1362 zwei in den Dienst der Herzogin nahm, die übrigen aber versorgte, zwei
Söhne: Götz, 1367, und Johannes gen. Blümliglanz, zu Herblingen gesessen 1356, 1368, R. 1374,
1395. 3) Ulrich, 1342, R. 1347, zu Herblingen gesessen. Sein und der Elisabeth von Homburg Sohn
war Johann gen. Brack, 1355, R. 1367, im Dienste der Stadt Freiburg, Oesterreich. Rath 1381, 1408;
war 1392 nebst fünf Anderen seines Geschlechts: Herr Hans, Herr Hermann, Hermann, Bitterli und
Hammann im Bundesbriefe von St. Georgenschild; uxor: Anna von Schellenberg. Seine Kinder waren:
Hermann 1392, 1400; Johann Heinrich und Johann Konrad, 1398 seßhaft in Dießenhofen; Margaretha,
1395, 1404 Gattin des Konrad von Stoffeln zu Mittelstoffeln. 4) Konrad, 1343, 1356 Domherr zu
Konstanz. 5) Heinrich, wurde jung Chorherrin Beromünster, war 1325 doctor decretorum, 1326 Custos,
1330 am Päpstlichen Hofe in Avignon, wo er Kaplan des Papstes Johann XXII wurde, 1338 Dom-
herr in Konstanz und Küster zu Münster, wohnte seit 1341 in Konstanz, war 1364 Dompropst und
starb (wohl zu Konstanz) 1376. 22. 12. Als Herr von Andelfingen wird er 1371 H. dapifer de Andel-
 
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