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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0358
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354

Fingerhut — Fink.

Fink.

Fingerhut. Ulm F., Bürger in Engen, 1396 von den Herren von Hewen belehnt.
Fink. Verschiedene Geschlechter dieses Namens.

1) Ein altes Ministerialengeschlecbt, welches wohl dem Weiler Pinkenhausen, Gem. Leustetten,
B.-A. Ueberlingen, den Namen gab. Zuerst erscheinen urkundlich 1251 Hermannus dictus Vinke
senior, miles, und die Gebrüder — wohl seine Söhne — Hermannus, Heinricus et Wernherus dicti
Vinken, milites. Bruder Heinrich Fink stiftete 1256 die Klause zu der Egk und vergabte 1277 als
Frater Heinricus in loco solitario, qui dicitur in der Egge, contiguo Sancto Monti, der dortigen mit
Kloster Salem incorporirten Kapelle ein von f Conrad von Anddringen (Entringen?) erkauftes Gut in
Beuren. C. miles dct. Vinke 1258. Hermannus Vinko, Mönch in Salem, 1262. Wernher Vinke der
Herre 1267. Strenuus miles dhus Burchardus dct. Vinke vergabte 1283 nebst seinen Kindern Hein-
ricus, Christina, Willebirgis und Adilhaidis Güter in Wendungen an Kloster Salem und f 1290, in
welchem Jahre die drei Töchter leben. Hermannus Vinko, frater Hermannus V., Burchardus dct.
Vinke de Bettinbrunne und Heinricus Vinko als Zeugen 1283. Der Bischöflich Konstanz. Lehnsmann

Hermannus Vinke verkaufte 1284 an Salem einen Hof
in Bettenweiler. Hermannus dct. Vinke heremita, seine
Gattin Maechtildis und seine Kinder Agnes, Christina,
Engelburgis, Burcardus und Hermannus verkauften
1290 mit Willen des Grafen Hugo von Werdenberg
als Lehnsherrn Güter in Wendungen an Salem. Zeugen
hierbei sind Hermannus dct. Vinke, fraturelis venditoris,
Burcardus V., miles, und H. dct. Vinke faber. H. Vinke
1327 Z. Urk. Salem. Ein Siegel der Vorgenannten ist
nicht erhalten, dagegen soll nach einem alten Gemälde
das Wappen des Einsiedlers in S. einen b. Reif gezeigt

haben, von denen acht mit je einer r. Rose besetzte Strahlen ausgehen. Es
ist dies wohl das namenlose Wappen der Züricher Wappenrolle No. 356. Das-
selbe Schildbild führte Ruefelinus dct. Hagenbach, welcher 1316 einen Wein-
garten bei Wangen kaufte: f S'. RVDOLFI. DE HAGENBACH.

2) Geschlecht in Freiburg. Berthold Vinke 1317, 1324 Bürger, 1318,
1321 im Rathe. Bertha Vinchin war Nonne in Adelhausen. Hierher gehört
vielleicht Ludewicus vinck, capellanus am Münster in Basel, dessen Grabstein daselbst zwei Schilde
mit je einer Rose darin zeigte.

3) Herr Berthold Vink von Villingen, Priester, Leutpriester zu Grießheim, kaufte Güter in Heiters-
heim 1379. Jacob F. 1375 Landschaffner zu Wittichen, 1584—1591 Gräflich Fürstenberg. Land-
schreiber der Herrschaft Kinzigthal zu Wolfach, f 1599. Er heirathete 1584 Barbara Lempp und

hatte damals von seiner ersten Gattin
Maria Hertzog selig folgende Kinder:
Johannes, Hans Conrad, Hans Jacob,
Sebastian und Maria. Elias Finckh
erhielt vom Kaiser Rudolf II d. d. Prag
1592. 7. 6. ein bürgerliches Wappen
mit der Krone und dem Lehenartikel:
In G. auf gr. Hügel eine r. Lilie, da-
rüber ein natürlicher Fink; gekr. Stech-
helm: der Fink; Hd.: r. g. s. (Sein
Sohn Vratislaus, Landschaffner in Wolf-
ach, erhielt 1615 den Consens zur
Verheirathung mit Margaretha Lempp.)
Dieses Wappen nebst der Lehnsfähig-
keit empfingen seine Vettern, die Ge-
brüder Simon und Philipp Finckh
durch Diplom des Kaisers Matthias
d. d. Prag 1616. 3. 2., jedoch beider-
seits mit r. g. s. b. Helmdecken. Simon Finckh führte schon 1601 als Landgräflich Fürstenberg.
Landschaffner zu Haslach, im Schilde und auf gekr. Stechhelme auf einer Lilie stehend einen auf-
fliegenden Finken. Er wurde als Landgräflich Fürstenberg. Rath und Oberamtmann zu Haslach und
(seit 1635) als Besitzer des Schlosses Waldstein, des Stammsitzes der 1581 f v. W., von Kaiser Fer-
dinand III d. d. Preßburg 1638. 4. 2. mit dem Prädicate «von Wallstein» in den Reichsadelstand

Fink.

Finckh 1.

Finckh 2.
 
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