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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0391
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von Freyberg. 387

im Breisgau, verglich als solcher 1396 (v. P. gen. v. G.) den Abt von St.-Trudpert mit den Leuten
des Dorfes St.-Ilgen; sein Siegel zeigt im getheilten Schilde unten drei Kugeln, auf dem Kübelhelme
einen Federbusch. Friedrich, Konrad und Heinrich v. F. waren auf dem Konzil zu Konstanz. Ludwig,
Sohn des Michael v. F. von dem noch blühenden Zweige der Angelberger Linie, studirte auf der
Universität Pavia, wo er den Doctorgrad erlangte und zum Rector erwählt wurde; erscheint 1444 als Dom-
herr in Konstanz, war Rath des Herzogs Sigmund von Oesterreich, Coadjutor des Bischofs von Straßburg,
wurde 1474 Bischof von Konstanz, resignirte 1479 und starb 1484, alias im November 1480, in Rom,
angeblich an Gift. Hans 1450 Deutschordens-Comthur in Beuggen. Sigmund v. F. zu Achstetten
1470. Die v. F. gehörten auch zu den Lehnsmannen der Abtei Reichenau, wie denn 1492 der veste
Heinrich v. F. zu Neuensteußlingen seine Lehen zu Gunsten seiner Kinder Burkard, Gangolf, Sibylla,
Apollonia und Magdalena aufgab. Sigona v. F., todt 1570. 28. 4., heirathete (Heirathsbrief 1493. 29. 7.)
Sixt von Hausen, wobei ihr Bruder Jörg v. F. zu Stüßlingen als Zeuge erscheint. Weitere Brüder
von ihr waren Michel v. F. und Hans v. F. von Steußlingen zu Crombach (Krumbach), welche 1497 bez.
1508 ihren Ehemann als Schwager bezeichnen. Zu Aulfingen, B.-A. Engen, war das Geschlecht 1538
bis 1702 begütert. Hans Georg 1551, 1552 Hofmeister des D.-O.-Hauses Beuggen. Philipp, Sohn
des Ritters Eberhard v. F. zu Eisenberg und Haldenwang, Kaiserl. Raths und Obersten, und der
Anna von Stein, 1550 Domherr, 1561 Domdechant in Konstanz, f 1588. 5. 6., begraben im Dom.
Seine Schwester Sibylla vermählte sich (Heirathsbrief 1566. 1. 7.) mit Joachim von Hausen zu Hausen.
Die v. F. waren in der adeligen Gesellschaft zur Katze in Konstanz eingeschrieben. Anna von Reischach
von Reichenstein, 1572 Witwe des Johann v. F., todt 1576. Wandelburg v. F., Gattin des Friedrich
Moetteli von Rappenstein. Amalia v. F., geb. Muntprat von Spiegelberg, setzte in ihrem 1596 zu
Konstanz errichteten Testamente ihre an Kindesstatt angenommene Base Elisabeth Segesser zur Uni-
versalerbin ein und stiftete ebendaselbst 1613 einen Jahrestag. Friedrich v. F. von der Eisenberger
Linie zu Hopferau, f 1599. 16. 7., hatte von seiner Gemahlin Anna Hundpiß von Waltrams, wieder-
verm. an Hans Pleickard v. F. zu Justingen, sieben Kinder, denen ihr Großvater Hans Konrad H. v. W.
1608 seine Güter in Wellendingen bei Rottweil (woselbst diese Linie das Satzbürgerrecht hatte) und
Wormdorf bei Mößkirch vermachte. Wormdorf blieb bis 1830 bei dem Geschlechte. Die Schwester
Katharina von Bubenhofen (f . . .) und Sibylla Wamboldt von Umbstadt, f 1610. 23. 10., begraben
in der Kirche zu Leinstetten. Simprecht v. F. zu Steußlingen und Aulfingen 1618. Johann Sigmund
1659 Domherr in Konstanz. Rosamunde Ebinger, geb. v. F. zu Justingen und Oepfingen, f 1686. 15. 4.,
begraben in der Kirche zu Steißlingen, B.-A. Stockach. Von den Kindern des Johann Franz v. F. zu
Aulfingen und der Maria Eva von Hornstein (f 1681) war Maria Theresia Franzisca Gattin des Johann
Christoph Kripp von Freudeneck, fiel Hans Pleickard (verm. mit Maria Josephine von Reinach) als
Oberstlieutenant des Kaiserlichen Kürassier-Regiments Graf Taaffe und Letzter der Aulfinger Linie
1702. 2. 2. vor Cremona und starb Maria Victoria, verwitwete von Dankertsweil, wiedervermählt an
Hans von Schoenau zu Schwoerstadt (n. 1663. 7. 8., f 1698. 22. 4.), zu Schwoerstadt 1704. 30. 8.

Die den einzelnen Linien ertheilten Kaiserlichen und Landesherrlichen Gnadenacte sind folgende:

a) Die Gebrüder Georg Ludwig und Johann Pleikard v. F. erhielten vom Kaiser Rudolf II d. d.
Prag 1586. 21. 3. die Bestätigung des Reichsfreiherrenstandes, d. d. Prag 1586. 11. 6. die Vereinigung
ihres Wappens mit dem Wappen von Justingen und von Oepfingen als «v. F. Freiherren v. J. und O.
(Das vermehrte Wappen bei Siebmacher I, 30, No. 10 und VI, 11, No. 2.) Diese Linie wurde in
Bayern bei der Freiherrenklasse 1810. 6. 4. immatriculirt.

b) Die Gebrüder Hans Christoph und Hans Dietrich v. F. von der Linie Huerbel-Haldenwang
wurden von dem Erzherzog Ferdinand Karl d. d. Innsbruck 1655. 27. 9. in den erbländisch Oester-
reichischen Freiherrenstand erhoben. In Bayern immatriculirt 1814. 13. 7. und 1814. 13. 9.

c) Marquard Freiherr v. F. zu Eisenberg, Domherr in Salzburg und Eichstädt, f 1626, erhielt
d- d. Prag 1612. (1613?) 3. 1. das Palatinat für seine Person, den Kaiserlichen Rathstitel d. d. Wien
1624. 4. 3.

d) Die Gebrüder Caspar und Konrad Sigmund v. F., Söhne Friedrichs und der Anna Hundpiß,
erhielten vom Kaiser Ferdinand III d. d. Ebersdorf 1644. 3. 10. eine Renovation des Reichsfreiherren-
standes. Die Nachkommen, Linie zu Allmendingen, in Bayern bei der Freiherrenklasse immatriculirt
ISH- 30. 3., 1814. 12. 7. und 1815. 28. 1.

e) Von der angeblich von Bertold um 1250 gegründeten Linie zu Hohen-Aschau (in Oberbayern),
welche im Schilde Sterne statt der Kugeln führte, erhielten die Gebrüder Pangraz und Christoph Georg
von Kaiser Karl V d. d. Toledo 1539. 10. 2. die Vereinigung ihres Wappens mit dem der f von
Aschau und Rothwachsfreiheit. Adam Kaspar, n. 1641, t 1709. 10. 3., Kurbayerischer Kämmerer,
erhielt von Kaiser Ferdinand III die Genehmigung zur Führung des Freiherrenstandes nebst Wappen*
besserung 1675. 23. 9.

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