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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0395
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von Freiburg. S91

Rathe; sein Sohn Erbo 1239, 1240. Reimboldus de Friburg der Süße (den Namen Süß führte nach-
mals eine Linie des Geschlechts) 1266, 1283 Hausgenosse, 1276, 1283 Stättmeister. Von seinen Söhnen
willigten 1292 Friedrich, Propst zu St. Thomas, Reimboldus dct. de Friburg und Reimboldus dct. Tu-
rant, milites, cives argentinensis, in eine Stiftung ihres f Bruders quondam Reimboldi junioris. Das
Dreiecksiegel Reimbolds von Freiburg zeigt im getheilten Schilde oben einen achtstrahligen Stern mit
der Umscbrift: f S. Reinboldi. de. Vriburg. Von den bürgerlichen Geschlechtern in Straßburg führte
eines, aus welchem Jäcklin v. F. 1355 Ammeister war, in S. einen r. Löwen mit einer g. Binde um
den Leib, auf dem Helme mit r. s. Hd. einen wachsenden r. Löwen, und ein anderes, aus dem Jost
v. F. 1500 Schöffe war, einen von drei (2, 1) Vasen begleiteten Sparren.
Ueber die von Freiburg gen. Giege siehe unter Giege.

In Konstanz blühte ein Geschlecht von Freiburg, welches daselbst der Gesellschaft zur Katze an-
gehörte und von den Chronisten großentheils als «von Alten-Freiburg» bezeichnet wird, wiewohl ich
diesen Namen urkundlich nie gefunden habe. Hans Friburger 1419 Bürger, 1424 Baumeister der
Katzenzunft, 1430, 1432 im Rathe. Hans Fryburger, 1446, im Rathe 1441. Seine Witwe Anna
erscheint 1478 mit ihren Kindern Hans, Friedrich und Margaretha, Gattin des Balthasar Senn von
St. Gallen. Bucelinus bezeichnet Veronica v. F. von Alten-Freiburg als Gattin des Wilhelm von Rock-
weil. Hierher gehörten wohl Veronica v. F., welche 1514, 1526 Pröpstin zu Muensterlingen war, und
Salome v. F. geb. von Schoenow 1543. Wappen: In Gold eine rothe Spitze; H.: ein g. Spitzhut mit
r. Stülp, darauf über g. Knopfe ein ^i: Hahnenfederbusch; Hd.: r. g. (Siebmacher V, pag. 208, No. 10),
oder über r. Zinnenkrone ein g. Kugelhut mit 6 weißen Straußenfedern darauf (Siebmacher III, pag. 150,
No. 7). In der Wappenrolle der Katze auf gekröntem Helme ein mit drei weißen Federn besteckter
g. Spitzkegel. Ein Christoph Freyburger, lateinischer Schulmeister in Konstanz, 1611, testirte 1612
mit seiner Gattin Elisabeth Lanzer.

Das bedeutendste Geschlecht dieses Namens sind die Freiburger, nachmals von Freiburg, ein wie
es scheint zuerst in Rottweil gesessenes Patriziergeschlecht, welches sich von dort nach Villingen, Ueber-
lingen und Memmingen verbreitete. In Bucelini Constantia rhenana pag. 44—45 und in dessen Ger-
mania stemmatographica finden sich Stammtafeln des Geschlechts, welche jedoch, besonders in den
oberen Generationen, nicht zuverlässig genug sind, um hier wiedergegeben zu werden. Zuerst erscheint
in Rottweil 1360 als des Johans des Friburgers sei. Tochtermann Bentz Haugge oder Hägge. Johans
der Friburger, Bürger in Rottweil, seine Gattin Adelheid, Tochter des Konrad Hüter von Radolfzell,
und sein Sohn Johann F. wurden 1363 von der Abtei Reichenau mit Gütern in Radolfzell und Jo-
hann F. (wohl der Letztgenannte) nebst Gattin Katharina 1389 mit Gütern in Boeringen belehnt. Hans
der Aeltere, Rathsherr in Rottweil, 1392 von Herzog Leopold von Oesterreich belehnt. Hans F. 1412,
Richter in Rottweil 1423, 1427, Bürgermeister 1429, 1431, lebte noch 1437; sein Siegel zeigt im
Schilde einen oben mit einer halben Lilie besetzten Sparren: f S. Johannes. Friburg. senior. Er war
Vetter des Jacob F., 1374, 1422, dessen Sohn Junker Hans F. 1451 vom Herzog Albrecht von Oester-
reich mit dem Hofe zu Nüffron belehnt wurde, und erscheint 1452 als Vetter und Vogt der Magda-
lena F. Sie war Tochter des Heinrich F. seligen und dessen Gattin Margarethe (lebt 1437) und 1460
Gattin des Heinrich Schappel (lebt 1472) und Schwester des jüngeren Heinrich. Dieser lebte 1431,
1452, todt 1472. Seine Gattin Anna Kanzler, 1427, 1436, Witwe des Hugo Vogt von Boeringen, gebar
ihm zwei Söhne, nämlich Heinrich, welcher 1471 Theile von Zimmern ob Rottweil veräußerte, 1472
nebst seinem Bruder Georg von den Grafen von Sulz mit Boeringen belehnt wurde, 1495, 1497, 1522
Bürgermeister, 1507 Schultheiß in Rottweil war und 1507 nebst seiner Gattin Katharina Gräflich
Fürstenberg. Lehen in Sundhausen empfing. Seine Tochter Dorothea heirathete Hans Hettinger von
Horb. Jacob Freiburger, 1429, 1461, Urtheilsprecher in Rottweil 1438, hinterließ (nach Bucelinus = B.)
1) Hans den Pfaffen, 1471, 1473 Pfarrrector der Heiligkreuzkirche in Rottweil (nach B.: Domherr in
Konstanz); 2) Großhans, vermählt mit Pela Endinger; er war Bürger in Rottweil, verkaufte 1455 Theile
von Zimmern ob Rottweil; sein Sohn Hans F. war 1504 Bürger in Villingen und wohnte am Riet-
thore; 3) Eitelhans, Rathsherr in Rottweil; uxor: Magdalena Holdermann 1464; 4) Frisehhans (nach
B- uxor: Anna Betz von Sandberg); 5) Katharina, todt 1467, Gattin des Hans Waehinger zu Aixheim;
6) Angela oder Engel 1475 und 7) Anna, Klosterfrauen zu Rottenmünster; 8) Friedrich. Frischhans
Friburger von Rottweil wurde 1476. 25. 5. zum Satzbürger in Villingen angenommen, wo er auch
lohnte. Er setzte das Geschlecht fort und hinterließ außer einer an Wilhelm von Rockweil zu Stein-
eck und Johann Neidhardt von Baustetten vermählten Tochter Veronica (siehe oben) zwei Söhne:

A) Jacob Freiburger, wohnhaft am Kilchhofe zu Villingen, vom Grafen Wolfgang von Fürsten-
berg mit dem Zehnten in Weilersbach belehnt. Er wurde 1518. 9. 8. vom Rathe in Villingen nebst
feiner Gattin Agnes Reichlin von Meldegg zum Satzbürger angenommen, 1539 als Junker Jacob von
Freiburg bezeichnet. Seine Kinder waren: I) Ursula, Gattin des Georg von Weyerberg. II) Agnes,
 
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