Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0455
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Goeler von Ravensburg.

451

der Markgrafschaft Baden benannt), der wegen seines Reichthums den Beinamen Goeldlin führte, 1328
Schultheiß in Pforzheim war. Derselbe soll, von den Markgrafen bedrängt, die Heimath verlassen und
das Bürgerrecht von Zürich erworben haben, woselbst das. Geschlecht lange Zeit blühte, bis es dort mit
Beat Rudolf 1677. 26. 5. erlosch. Heinrich, Herr der Burg Werdegg, welche er 1434 verkaufte, war
bis 1411 in Streitigkeiten mit den Markgrafen von Baden. Sein Enkel Heinrich, bei Granson zum
Ritter geschlagen, Herr der Burg Rohr, f 1514. 15. 5.; uxor: Barbara von Beyern zu Freudenfels aus
Konstanz 1473. Seine Kinder waren unter Anderen: 1) Georg, Herr der Burg Rohr, Ritter, Päpst-
licher Hauptmann, zog nach Konstanz, woselbst er 1536 starb. Seine Gemahlinnen waren: Emerita
Moetteli von Rappenstein, seit 1523 Catharina Truchseß von Waldburg, gewesene Aebtissin von Koenigs-
felden, und Anna Keller. Von seinen Söhnen waren Hercules 1529 Domherr von Konstanz, 1543
Propst zu Bischofszell, Hector Domherr von Konstanz und Joachim Stammvater der f Züricher Linie.
2) Ruland, Chorherr zu Zürich, Solothurn, Münster und Zofingen, Propst zu Lindau, 1500 Domherr
von Konstanz, f 1518. 3) Rennward, vom Papste und vom Könige Ludwig XII von Frankreich zum
Ritter geschlagen, zog nach Luzern, f 1555; von seiner dritten Gattin Afra Roth von Seiingen hatte
er einen Sohn Rennward, welcher Chorherr zu Muenster, Domcustos zu Basel und Protonotarius, 1589
Gesell der Stube zum Gauch in Freiburg war und 1600. 8. 1. daselbst starb. Sein Denkmal im
Freiburger Münster zeigt die Ahnenwappen Schuetz von Holzhausen, Goeldlin, Roth von Seiingen und
Kammer von Thal. 4) Caspar, 1521 vom Papste Leo X zum Ritter geschlagen, f 1542, vermählt mit
Ursula von der Breiten-Landenberg und Kunigund von Stadion. Sein Sohn Thüring, f Rapperswyl
1555. 1. 3., zeugte mit Margaretha Muntprat von Spiegelberg: a) Heinrich, 1586 Schultheiß zu Rappers-
wyl, 1596 Zeuge in Konstanz. Von seinen Kindern war a) Adam, Bischöflich Konstanz. Obervogt in
Klingnau und Zurzach, verehelicht mit Barbara Schultheiß und Euphrosyna von Mandach. ß) Heinrich,
Obervogt zu Rheinau, vermählt mit Esther Schenk von Castell, Magdalene von Offtringen und Barbara
Ebinger von der Burg; seine Tochter Maria Francisca heirathete Franz Christoph von Greuth. 7) Eva,
Gattin des Johann Jacob Ifflinger von Graneck. S) Catharina, Gattin des Johann Caspar von Wald-
kirch von Schollenberg zu Rheinau, der 1650 Obervogt zu Blumnegg war. s) Anna, Gattin des Georg
Christoph von Waldkirch. — b) Adam, Sohn Thüring's, Hauptmann, fiel 1575. 13. 6. bei Die im
Dauphine. Einer seiner Enkel, Walter, war (unter dem Klosternamen ISTicolaus) seit 1664 oder 1665
Abt von Thennenbach, seit 1676 Abt von Wettingen, wurde des Ordens Vicarius generalis in der
Schweiz, im Breisgau und Elsaß, und starb 1686.

Pater Maurus kam aus dem Kloster Münster in St. Gregorienthai nach Rheinau, wurde 1658
Priester in Luzern, nachmals Hofcaplan der Fürstin von Schwarzenberg, und Administrator der
Herrschaft Offtringen, wo er 1705. 19. 8. starb. Peter Christoph G. v. T., n. 1667, Kaiserlicher
Oberstlieutenant, wurde 1723 zum Ritter des heil. Rom. Reiches ernannt; als Oberst über ein Regiment
zu Fuß vom Kaiser Karl VI d. d. Wien 1732. 11. 3. unter Besserung
seines Wappens und mit dem Prädikate Wohlgeboren in den Reichs-
freiherrnstand erhoben; 1737 Generalfelclmarschall - Lieutenant; com-
mandirte in der Schlacht bei Mollwitz den linken Flügel, wurde hier
verwundet und starb unvermählt 1740. 10. 4. Sein Vetter Franz Jost
(Jodokus), K. K. Hauptmann, zog nach Mähren, woselbst er von der
Kaiserin Maria Theresia 1746. 18. 8. als Freiherr das Incolat erhielt;
er kaufte das Gut Poellerskirchen in Böhmen. Von seinen Söhnen
starben drei unvermählt, Johann Friedrich, wie es scheint, mit Hinter-
lassung nur einer Tochter. (Bucelini Germania III, 3, pag. 109; IV,
2, pag. 101, 374; Leu, Heivet. Lexikon, IX, pag. 4—14; Holzhalb,
Supplement II, pag. 552—556; Leupold, Adels-Archiv der Oesterreich.
Monarchie, I, pag. 368—376; Egli, Der abgestorbene Adel der Stadt
und Landschaft Zürich, pag. 58—60; Taschenbuch des Uradels, IL
pag. 186—193.)

Wappen: Getheilt, oben in S. zwei r. Rosen mit g. Butzen, unten
in R. eine aus der Theilungslinie hervorragende halbes. Lilie; H.: eine
s. Lilie (deren mittleres Blatt mitunter mit einem ^ Hahnenfederbusche
besteckt ist); Hd.: r. s. (Siebmacher, I, pag. 198, No. 5). Das ver-
mehrte freiherrliche Wappen siehe bei Siebmacher, VI, Supplement,
pag. 19, No. 5.

(xoeler von Ravensburg. Aus dem im Großherzogthum Baden im Freiherrenstande blühenden
Kraichgauer Uradelsgeschleehte seien hier zu nennen: Rafan der G. gen. von Rafansperg und Berthold,
Ek., 1335 in Haslach gefangen. Rafan G. 1432 Markgräflich Badischer Lehnsmann. Agnes G. v. R.,

Goeldlin von Tieffenau.
 
Annotationen