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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0564
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560 von Hausen.

3) Nieder- und Ober-Hausen im B.-A. Emmendingen. Bertoldus scultetus de Husen, Zeuge in
Kenzingen 1256.

Vermuthlich aus einem dieser Orte stammen die im Breisgau vorkommenden Träger des Namens.
Heinrich von Husen Z. Urk. der Herren von Uesenberg 1271. Eberhardus 1271 und Heinrich 1280
des Rathes in Freiburg. Herr Eberhard v. H. 1279 im Rathe zu Breisach. Herr Peter von Husen
der Strousser, Bürger in Freiburg 1292, 1294. Ebli oder Albrecht, 1310, 1324, Johann 1310 und
Jacob 1315, 1324 Rathsherren in Freiburg, sind Gebrüder, ebenso Claus und Jacob von Husen 1329,
1346. Bruder Peter v. H, Prior des Wilhelmiter-Ordens in Freiburg 1318. Claus v. H. in Breisach
1324. Peter 1346, war 1361 Gesell der Stube zum Gauch. Herr Heinrich, Priester des Johanniter-
Ordens, 1359. Else Muselerin 1371 Schwester der f Catharina von Husen. Herr Heinrich, Priester
am Münster in Freiburg, 1381. Thya v. H., Gattin des Breisacher Bürgers Erhard Duernheim 1407.
Hans 1478 Bürger in Freiburg. Die beiden Söhne des Steymar von Scherzingen, Ek., 1420, 1430
Schultheiß in Waldkirch, todt 1442, und der Nesa Steinmeyer: Hermann, 1442, 1452 Johanniter zu
Heitersheim, und Albrecht, 1442, nannten sich, unter Fortlassung des väterlichen Namens cvon Husen»,
behielten aber das väterliche Wappen (in R. eine g. Sitzbank) in ihren Siegeln bei. Näheres unter
dem Artikel von Scherzingen.

4) Von Hausen vor Wald im B.-A. Donaueschingen oder Hausen am Thann im O.-A. Rottweil
nannten sich wohl die im Rot. S. Petr. genannten Adelbertus et Nantwic de Husin, sowie Ita vidua
de Husin et filii ejus. Rotmannus de Husin um 1099. Dietrich Boecklin wurde 1387 für seine
Gattin Elisabeth, Tochter Albrechts von Husen, mit Lehengütern in Hausen am Thann beliehen.

5) Udalricus de Husen, 1085 Z. Urk. Kloster St. Georgen, Bertholdus vir illustris de Husen,
welcher 1145 in das Kloster St. Georgen trat, und der Minnesinger Friedrich v. H., welcher nach
heißem Kampfe gegen die Sarazenen arn Montage nach Himmelfahrt 1190 fiel und vom ganzen Heere
beklagt wurde, gehörten wohl zu dem Hause der sogar unter den principes aufgeführten Dynasten von
Wolfacb. Siehe diesen Artikel.

6) Hausen an der Aach, im B.-A. Konstanz, 787 Usa, 1083 Hiunerhusen. Hiervon sollen sich
Wipertus de Hönerhusin 1050 und Bertoldus de Husin, ministerialis, 1158 genannt haben. Siehe den
Artikel von Huenerhausen.

7) Hausen im B.-A. Engen. Hiervon oder einem der vorgenannten, bez. gleichnamigen Orte auf
Württembergischem oder Hohernzollemschem Gebiete nannten sich nachstehende chronologisch geordnete
Träger des Namens. Heinricus de Husin, Domherr in Konstanz, 1222. Ulricus miles de Husin, ver-
gabte an Kloster Salem 1227. Conradus, miles, 1246. Ulricus, miles, Z. Urk. Meersburg 1256. Hart-
nidus, Mönch in Salem. 1263. Ulricus 1277 Z. Urk. Pfullendorf. Walter 1280. Heinrich, Z. Urk.
Meßkirch 1295, 1312. Bertholdus, Z. Urk. Pfullendorf 1297. Hermann, Z. Urk. Rottweil 1297.
Burehard verzichtete 1312 auf Zehnten in Craegenriet und in Egge. Herr Wem her, R. 1328. Johann
v. H. zog mit den Geschlechtern 1333 aus der Stadt Konstanz. Hug 1334. Die Gebrüder Johann,
Weygot und Seyfrit v. H. verkauften 1346 ihren Zehnten in Hausen und Haidegge an Herrn Conrad
von Haidegge. Heinrich 1360. Johann 1361 Z. Urk. Klingnau. Katharina v. H. zwischen 1384 und
1403 Gattin des Hug Keller von Tußlingen. Burkard 1390. Ursula, Nonne in Münsterlingen, 1405.
Rudolf 1506 auf der Universität Bologna immatriculirt. Katharina v. H. erhielt 1527 von Fritz Jacob
von Anwyl ein Leibgeding.

8) Hausen im Thal, Dorf und Schloß im B.-A. Meßkirch, ist der Stammsitz eines weitverbreiteten
Adelsgeschlechtes, welches in einem nach dem Ordenslande Preußen gekommenen reichbegüterten Zweige
erst im Anfange dieses Jahrhunderts erloschen ist, dessen Namen und Wappen aber noch geführt wird.
Hierher dürften gehören: Lampertus de Husa 1094 Z. Urk. des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen.
Lantbertus de Husen et filii ejus Lanthbertus et Bertoldus 1100. Lampertus de Husin 1137. Die
Gebrüder Haug, Burg und Ruf v. H. 1317. Rudolf v. H., ein Dienstmann des Reiches 1323, ist wohl
identisch mit jenem Rudolf von Husin, 1299, 1312, dessen Siegel den auf einem Dreiberge stehenden
Widder zeigt. Die gleiche Abstammung mit den von Ramsberg, wie solche die in Bucelini Germania
H, 2, K. 3 befindliche, in den oberen Generationen allerdings urkundlich nicht beglaubigte Stammtafel
gibt, steht außer Zweifel. Von dem Hauptstamme empfingen d. d. Prag 25. Juni 1589 die Vettern
Johann (oder Joachim ?) und Eitel Johann von und zu Hausen an der Donau als Kaiserlichen Gnaden-
beweis die Rothwachsfreiheit. Der Letzte dieser Linie, Joachim von Hausen, nennt sich 1633 «Frei»
und «Edler Herr auf Hausen» und soll er vom Kaiser in den Freiherrenstand erhoben worden sein.

Anton von Hausen, von einer jüngeren Linie des Geschlechtes, trat in den Dienst des Deutschen
Ordens und kam dadurch nach Preußen. Er veräußerte zwar seinen Antheil an dem Stammschlosse,
aber selbst seine Urenkel standen noch in Erbschaftsbeziehungen mit ihren Vettern in dem fernen
 
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