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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Editor]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 2): He - Lysser — Heidelberg, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.2032#0173
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die Stammtafeln Seite 164—170. Der Begründer des schwarzen Stammes war Frick (Friedrich) Hund-
piß, dessen Sohn Ital (Eitel) der Aeltere, durch Handel sehr reich geworden, bedeutenden Grundbesitz
erkaufte, nämlich: 1430. 5. 7. einen Weingarten an der Ruhenegg, 1433. 20. 4. den Thurm und Burg-
stal zu Siggen, Kempten. Lehen, und den Burgstal Blumenau bei Prasberg mit dem Hofe Stadel,
St. Gallen. Lehen; 1434. 2. 7. zwei Höfe in Zellenberg, 1435. 11. 8. Burg Pfaffenweiler bei Pfaerrich,
St. Gallen. Lehen; 1438 Merzhofen, 1446 Vogtrecht, Kirchenlehen, Gericht und Banne zu Gruenkraut,
1448. 28. 3. mit seinem Vetter Jos H. dem Jüngeren das Haus zu Sammeishofen mit Wassergraben
und Weiher, Lehen des Bischofs von Konstanz und der Grafen von Werdenberg und endlich 1455
mit seinem Vetter Jos vom Grafen Hans von Hewen den Hof Brochenzell zu der dem Rittercanton
Hegau einverleibten Herrschaft gl. N. Von seinen Söhnen hatte er eine zahlreiche Nachkommenschaft:
a) Frick heirathete Amalia von Muelleck, Erbin der Burg und Herrschaft Waltrams, deren Söhnen
Friedrich, Leopold, Johann und Humprecht Kaiser Maximilian d. d. Lier in Brabant 1509. 14. 3. das
Wappen der erloschenen Besitzer von Waltrams (einen halben Widder) neben dem ihrigen zu führen
und ihnen gestattete, sich Hundpiß von Waltrams zu nennen; diese Linie blüht allein noch, b) Jacob
auf Brochenzell und Sammeishofen, Stifter der Linie zu Siggen, erhielt mit seines Bruders c) Jos Sohne
Johann Jacob H. zu Senftenau von Kaiser Karl V. d. d. Bruegge in Flandern 1540. 10. 7., wie 1509
ihre Vettern es empfangen, die Bewilligung, ihr Wappen mit dem Wappen der f Besitzer des Schlosses
Waltrams in einem quartirten Schilde nach Gutdünken zu vereinigen oder beide Wappen nebeneinander
zu führen, sowie Befreiung von fremden Gerichten. Von den Nachkommen Jacobs zu Siggen wurde
Marquard Jacob Hundbiß von Waltrams zu Siggen und Brochenzell, Kurfürstlich Bayerischer Wirk-
licher Kämmerer, von Kaiser Leopold I d. d. Wien 1699. 24. 9. in den Reichsfreiherrenstand
erhoben, ein Diplom über diesen Gnadenact aber nicht ausgefertigt, darauf nebst seiner Schwester
Marianna Francisca, Canonissin des freien Reichsstiftes in Lindau, von demselben Kaiser d. d. Wien
1700. 4. 1. mit dem Prädikate «Wohlgeboren» in den Reichs- und Erbländischen Freiherrenstand
erhoben, das Wappen bez. eine Veränderung desselben im Diplome aber nicht erwähnt. Mit den
beiden Söhnen des Begnadigten erlosch diese freiherrliche Linie wieder. (Gef. Mitth. des K. K. Adels-
Archivs in Wien.) Jos Hundpiß, Bruder von Frick, Stifters der schwarzen Linie, wurde der Stifter
der weißen Linie. Sein Sohn Jos der Jüngere kaufte 1453 Schloß und Herrschaft Ratzenried, von
welchen seine Nachkommen unter Weglassung des Geschlechtsnamens sich später schrieben, und ver-
einigte sie mit der von Hans H. 1419 erkauften Herrschaft Arnsberg, Lehen von St. Gallen. Von seinen
Söhnen begründete Jacob die Wetzelrieder- oder Unterschloß-Linie, mit welcher 1813 dieser Stamm
erlosch, Jodocus die Ratzenrieder- oder Oberschloß-Linie, welche schon im 17. Jahrhundert ausstarb.

Vir discretus Chunradus dct. Humpis, minister in Ravensburg 1305, 1314. Heinrich, Gottfried
und Wilhelm Humpiß 1314 Bürger in Ravensburg, letzterer 1330, 1334 Ammann. Frick oder Friedrich
Huntpiß, 1335 Ammann in Ravensburg, 1344, 1345 (noch 26. 3., todt 1346. 26. 8.) des Königs
Ludwig und seines Sohnes des Herzogs Stephan Landvogt in Ober-Schwaben 1344, hatte die Klöster Roth,
Au, Schussenried und Weingarten widerrechtlich mit Steuern bedrückt; sein Sohn Stephan lebte 1345.
Hans lebte 1368, 1397. Ulrich und Karl Humpis, Bürger, letzterer 1372, 1380 Ammann in Ravens-
burg, waren 1371 Bürgen für die Stadt Konstanz. Fida 1372, Anna 1374, 1380, Fida 1392, Anna,
f 1401. 15. 2. und Fides seit 1401, waren Aebtissinnen des Klosters Baindt (de Horto florido). Hans
Huntpiß kaufte 1376 den Aitrachzoll unter der Burg Waizenhofen. Ursula 1379 Witwe des Con-
rad Ruh, 1381, 1382 Gattin des Conrad Schwarz, Ursula 1382 Gattin des Walter Schwarz, sämmt-
lich Bürger in Konstanz. Italy Huntpiß von Ravensburg, 1382 Chorherr zu St. Stephan in Konsanz,
erwarb daselbst 1383 das Bürgerrecht. Dem Junker Jacob H. und seiner Gattin, geb. von Neubrunnen
war 1389 Mottelschieß zuständig. Ulrich der Alte 1397. Friedrich Humpiß 1400 Stadtammann,
Henggi (Hennkin) 1417 Bürgermeister in Ravensburg. Letzterem verlieh König Ruprecht d. d. Nuern-
berg 1402. 31. 8. das Ammann-Amt im Reichsflecken Altdorf bis auf Widerruf und setzte ihn mit
seines Bruders Heintzen von Ankenreute Kindern in Gemeinschaft folgender Lehen: Weingarten an
der Burghalde in Ravensburg, Forst im Altdorfer Walde und 4 U am Zoll. Heinrich 1404. Heinrich
Hundbiß von Ankenreute 1406, 1418, und Johann H. 1436, 1442 Bürgermeister in Ravensburg. Hug,
ein reicher Kaufherr in Ravensburg, kaufte 1408 die Grafschaft Eglofs und hatte sie bis 1416 als
Reichspfand inne. Jos Huntpiß 1410, 1414, 1422 Bürgermeister in Ravensburg. Johannes f 1411.
Hans kaufte 1417 Burgelitz, 1419 Burg und Herrschaft Arnsberg, Jos 1417 das Burgstal Buchholz,
beides Lehen der Abtei St. Gallen. Ytal 1421, 1429 Bürgermeister in Ravensburg, Michel 1425, 1426
Bürger, 1420, 1423 Stadtammann, 1429 Abgesandter der Stadt. Jos der Junge und Itel der Aeltere
wurden 1447. 22. 8. von Kaiser Friedrich IV belehnt. Ytal Huntpiß empfing 1450 für die Stadt
Ravensburg'deren Reichenauer Lehen. Jost 1452 Bürgermeister. Benedictus Hundtbisz de Raffens-
purg, clericus der Diöcese Konstanz, auf der Universität Heidelberg immatriculirt 1456, baccalaureus
 
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