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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 2): He - Lysser — Heidelberg, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.2032#0353
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Koler.

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weißgekleidetes Bein mit g. Sporen; H.: zwei aufgerichtete g. bespornte Beine, beide s. (Jüngerer
Donaueschinger Codex, II, fol. 215; S. Bueheler, fol. 6), das hintere Bein r. (Herzog, VI, pag. 180);
Hd.: r. s. (Siehe des Verfassers Goldenes Buch von Straßburg, pag. 158 ff.).

Koler (Kohler, Kholer). 1) Stammes- und Wappengenossen der von Endingen, Erbauer der zwei
Kilometer südlich Endingen gestandenen Burg Koliberg, Lehen des Stiftes Waldkirch, Avelche schon
1321 von den Herren von Uesenberg nach erbittertem Kampfe eingenommen und zerstört, auch nicht
mehr aufgebaut wurde. Von dem in Lehnsbriefen noch 1494 erwähnten Burgstadel sind, im Walde
versteckt nahe der St. Katharinen-Kapelle, nur noch geringe Trümmer übrig. Zuerst erscheint als Z.
einer Urk. der Aebtissin Hedwig von Andlau für Kloster Thennenbach 1223. 12. 5. Colarius, frater
Dietrici sculteti de Endingen, et filius suus, plebanus de S. Michaele, canonicus quondam de Burgundia,
avunculus abbatissae, et frater ipsius Dietricus de Chungesheim (Koensheim). Koler senior et junior

1231 Z. für Kloster Thennenbach......dct. Koler in Endingen 1234. Für die Brüder Hermann

und Johann von Weiß weil siegelte 1242 ihr Stiefvater Waltherus de Endingen dictus Colarius (* Sigillum

Kolarii de......erc); Z.: Waltherus miles dct. Colarius, filius suus Waltherus et filius ejusdem

Harthamannus, milites de Endingen. Dnus. Waltherius Colarius et filius suus 1251 Z. Urk. der
Herren von Uesenberg. Herr Walter der alte Koler, Schultheiß von Endingen 1258. Hermannus dct.
der Koller 1278 Z. Urk. der Herren von Staufen. Wernherus dct. Coler junior, Lehnsmann des Grafen
von Freiburg, und seine Gattin Adelheid von Owe verkauften Aecker in Weißweil 1280. 21. 3.
Walter der Koler, R. von Wiler 1286. Wernher der Koler 1297. Herr Walter der Coler, R., 1294, der
Alte 1303, verkaufte 1312. 1. 3. mit Willen seines Lehnsherrn, des Markgrafen
Rudolf von Hachberg, Landgrafen im Breisgau, seine Mühle in Wöllingen, B.-A.
Emmendingen, um 60 M. S. an Kloster St. Märgen, von dem er sie zu Lehen
nahm, war aber 1313. 28. 9. nicht mehr am Leben. Kinder: 1) Koler (f S'.
KOLARII. IVNIORIS. MILITIS) 1305; uxor: Katharina, Tochter des von Kagen-
heim 1305; 2) Kol (f S. COL. FILII. COLARII.) 1305, 1313. 3) Eine Tochter,
welche 1305 von ihrem Vater 65 M. S. auf dem Dorfe Weil als Mitgift für ihren
Gatten Reimbold von Staufenberg erhielt; derselbe vergabte als R. mit seiner
Gattin der colerin um 1326 einen Acker zu Urloffen an Kloster Allerheiligen.
Mit der Zerstörung der Burg Koliberg verschwinden die Koler aus der Breisgauischen Koler.
Geschichte und steht dahin, ob sie dabei umgekommen oder ausgewandert sind.
Die Siegel zeigen den getheilten Schild der von Endingen, oben ein wachsender Löwe (bei Koler 1305
links gekehrt).

2) Herr Hans der Kohiler, des Raths in Konstanz 1285.

3) Heinrich Koler, Bürger in Rheinfelden 1341.

4) Friedrich Kohler aus dem Tiergarten (T. Dorf im B.-A. Oberkirch) verkaufte 1341 Zinse in
Fautenbach, B.-A. Achern, und 1356 in Reichenbach, B.-A. Offenburg.

5) In Freiburg: Cunrad Koler der Alte, Bürger und Rebmann 1370, 1375. Cunrat Coler et uxor
Clara 1376. Hanmann Koler, ein Seiler 1378; sein Siegel zeigte die Umschrift: f S'. CVNRADI.
KOLER. Henricus Kolher, de Nova Civitate, war als artium magister 1490, als Pfarrrector in Freiburg
(schon 1494) 1498, 1502, 1506, 1510, 1513, 1516 Rector der Universität Freiburg, nachmals Vicarius
Episcopi Argent. Er f 1522 als Doctor juris canonici (schon 1515), can. ecclesiae, vicarius generalis
in spiritualibus, und wurde in der Jung. St. Peterkirche in Straßburg beigesetzt. Sein Siegel zeigt
1515 im Schilde einen von zwei schreitenden Löwen begleiteten Balken. Fraglich ob hierher gehörig:
Oswald Kolher, dessen Erben 1529. 10. 3. seine Vettern Dr. Andreas, Dr. Jacob und R. Conrad Stürtzel
von Buchheim waren, und St. Blasian. Amtmann Jkr. Hans Friedrich Koler, dessen Gattin Verena
im Greut 1563. 12. 5. starb.

6) Geschlecht in Basel. Cunrad Koler, Bürger 1387. Anna dca. Kolerin de Ensisheim, rel. qu.
Henmanni K., haeredis qu. Conradi K., civis Bas. 1405. Ein Hanemann Coler war 1408, 1410
Unterschultheiß in Colmar.

7) Rudolfus Koler de Ehingen, monachus et diaconus des Klosters Salem, f 1453. 13. 6.

8) Die Gebrüder Jacob, des Kardinals Andreas von Oesterreich, Bischofs zu Konstanz und Brixen,
Kammerrath und Küchenmeister, und Joachim Koler, gewesener Zoller in der Herrschaft Hohenberg,
wurden vom Kaiser Rudolf II d. d. Prag 1597. 25. 8. unter Besserung ihres Wappens (durch
offenen Helm mit einem Wulste) in den Reichsadelstand erhoben. Ihr Urahne Hans Koller war ein
treuer Diener des Erzherzogs Albrecht; sein Sohn Jacob, Kammerjunker der Erzherzogin Mechtild,
geb. Pfalzgräfin bei Rhein, dann in Kriegsdiensten, lebte zuletzt in Rottenburg. Von seinen Söhnen
 
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