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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 2): He - Lysser — Heidelberg, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.2032#0371
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Freiherren von Krenkingen.

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1322; es ist fraglich, ob dieser mit dem 1312, 1321 als Kirchherren in Thiengen genannten Conrad
v. K. identisch ist. Der 1280 genannte nobilis vir Eberhardus de Krenkingen, residens in Castro
Gutenburch, dürfte gleichfalls ein Sohn Heinrichs gewesen sein. Lütold, schon 1312 als Freiherr
genannt, war 1315. 10. 9. Bürge für den König Friedrich, einigte sich 1326. 17. 10. nebst seinem
Sohne Heinrich, 1341. 14. 8. nebst seinem Sohne Lütold mit dem Markgrafen von Hochberg wegen
der Burg Brombach, kaufte 1330 das Schloß Weißwasserstelz im Rhein, B.-A. Waldshut; 1343 Herr
zu Wasserstelz; er versprach 1332. 30. 9. nebst Berthold von Henggart dem Markgrafen Rudolf IV
Biberstein und Rheinau wieder zu übergeben, falls Graf Johann von Habsburg diesem nicht eine gewisse
Summe auszahlen würde; R. 1335; verkaufte 1340 ein Gut in Gurtweil, trat 1344. 1. 8. in das
Burgrecht mit Zürich und wurde 1345 Bürger in Basel. Lütold, welchen 1342. 15. 10. Freiherr Hein-
rich von Tengen der Alte seinen Schwager nannte, bekannte sich 1355. 7. 9. wegen des von seiner
f Gemahlin ererbten Dorfes Herbolzheim als Lehnsmann des Bischofs von Straßburg und war noch
1357, aber nicht mehr 1360. 13. 4. am Leben. Uxor: Adelheid, Tochter des Herrn Hugo von
Uesenberg, 1335, 1348, lebte nicht mehr 1353, in welchem Jahre der Gemahl im Kloster Berau ihr
eine Jahrzeit stiftete. Kinder: a) Heinrich,' 1326, 1328, wohl 1330 todt; uxor: Sophia, Tochter des
Grafen Friedrich von Zollern, 1328. Möglicherweise Töchter aus dieser Ehe sind die als Enkelinnen
des Herrn Lütold bezeichneten Schwestern Agnes und Anna, 1359 moniales in Berau, von denen
die erstere als monialis S. Blasii et magistra in Berau 1377 starb, b) Johann, siehe unten, c) Lütold,
Domherr in Straßburg 1341, 1344, auf der Universität Bologna 1341 immatriculirt, Kirchherr in
Thiengen 1344, 1363, Domherr in Konstanz und Dompropst in Straßburg 1365. Er hatte nach des
Vaters Tode die Herrschaft Gutenburg ererbt, nahm das Eigenthum der um den St. Gallischen Thurm
erbauten Veste vom Reiche zu Mannlehen und wurde von seinem Bruder Johann beerbt, d) Adelheid,
1343, 1357, f vor 1359. 15. 7.; ihr Todestag war nach dem Anniversarienbuche von Neidingen der
23. Februar; mar.: Hugo Graf von Fuerstenberg, Herr zu Haslach, 1343, f 1371. 24. 5. e) Sophia,
1343 noch ledig, 1364 Gemahlin des Ritters Rudolf von Blumeneck; ihr Todestag war nach dem
Ann.-Buche von Neidingen der 26. November. Margaretha von Blumeneck, Klosterfrau zu Neidingen,
stiftete daselbst 1418. 6. 3. ihren f Eltern Herrn Rudolf v. B., R., und Sophia von Krenkingen Jahr-
zeiten, f) Hermann, g) Diethelm. Der ad b) genannte Johann Freiherr von Krenkingen schwor 1330
als etwaiger Besitzer der Herrschaft Gutenburg, treu zu Kaiser und Reich halten zu wollen; R. 1360;
er wurde vom Kaiser Karl IV 1361. 2. 1. mit dem Schlosse Gutenburg belehnt, d. d. Nürnberg 1361.
10. 2. zu seinem täglichen Hofgesinde angenommen und sollte er nur dem Kaiserlichen Hofrichter zu
Recht stehen, auch wurde ihm gestattet, die Veste Gutenburg um 1400 M. S. an Heinrich von Blumeneck
zu versetzen. Johann verkaufte 1361. 14. 6. die Herrschaft Gutenburg nebst Gütern und der Ge-
richtsbarkeit in Krenkingen, Dezeln, Breitenfelde, Wutöschingen, Schwerzen, Wilmendingen, Horcheim etc.,
der Fischenz in der Wutach, Steinach und Schlucht etc. um 1500 M. S. an die Gebrüder von Hohen-
fels. Von seiner urkundlich nicht genannten Gemahlin, wohl der 1345 als Muhme des Eberhard
von Brandis, Abtes von Reichenau, genannten Frau Udelhild von Krenkingen, hatte er drei Söhne:
a) Heinrich, Domherr zu Konstanz 1361, zu Straßburg 1365, lebte noch 1393; ß) Diethelm (Dietrich),
Kirchherr in Thiengen und Schwerzen, 1383, 1393, todt 1401. 14. 4.; y) Johann (Hemmann) von
Krenkingen, Freiherr, 1371. Eberhard (Freiherr von Brandis), Abt von Reichenau, ertheilte ihm,
seinem Oheim, 1373 den Anfall der Veste Wasserstelz und 1378 ihm, seinem Vetter, die Lehen der
Abtei im Breisgau; R. 1386, von Gottes Gnaden Freiherr zu Thiengen 1389. Für seine dem Reiche
geleisteten Dienste befreite König Wenzel d. d. Prag 1378. 10. 6. ihn für sich und seine Leute von
allen anderen Gerichten als dem zu Thiengen und erlaubte d. d. Amberg 1388. 28. 3. ihm, dem Hof-
richter des heiligen Römischen Reiches, goldene Münzen zu schlagen. Johann wurde 1389. 27. 4. wegen
Einnahme seiner Stadt Thiengen mit den Städten des Bundes versöhnt und 1390. 12. 10. mit seinen
Brüdern verglichen. Als Hemmann v. K. nebst Hans ab dem Hus, Sohne des Schultheißen von
Thiengen, von den Leuten der Stadt Basel erschlagen worden war, beschlossen seine Brüder Heinrich
und Diethelm mit ihr wegen dieses Todtschlages sich nicht ohne Einwilligung des Herzogs von Oester-
reich versöhnen zu wollen, da ihr f Bruder Herzogl. Hofgesind und Diener gewesen sei, 1393. 26. 7.
Herzog Leopold legte den Streit zwischen der Stadt Basel und den Herren v. K. 1394. 2. 10. bei. Uxor:
Agnes von Brandis, 1390. Kinder: 1) Diethelm Freiherr von Krenkingen, Herr zu Thiengen, 1396,
Rath der Herzoge von Oesterreich 1400, 1407, verkaufte mit Königlicher Bewilligung die Veste Guten-
burg c. p. an Wilhelm im Thurm, Ritter von Schaffhausen, den König Ruprecht d. d. Heidelberg 1407.
18. 8. damit belehnte, gab 1413 das Schloß Thiengen, Lehen des Bisthums Konstanz, auf und ver-
kaufte dem Bischof im selben Jahre die von ihm zu Lehen gehabte Stadt Laufenburg. Diethelm, der
Letzte der älteren Linie seines Hauses, lebte noch 1414. 11. 6., war aber 1428 todt; uxor: Regula
Anna von Aarburg, 1399, 1414, in erster Ehe 1387 Gemahlin des Ritters Burkard Muench von Lands-

Oberbad. Geschlecbterbuch. II. 47
 
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