Cristan — von Croaria.
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Cristan. 1) Bürgerliches Geschlecht in Konstanz. Dentz C, ein Gewandschneider, 1374—1381
und Heintzli Kristan 1385 — 1389 des Raths, Heinrich (Heintz) C, Heimlicher des Gerichts, 1388,
hatte ein Reichenauisches Lehen in Steckborn und wurde, der Weinschenken Zunftmeister, 1389 aus
Konstanz ausgewiesen. Wohl derselbe Heintz C. war 1400 und 1405 Bürgermeister in Konstanz.
2) Bürgerliches Geschlecht in Freiburg. Peter Crystan, des Raths 1437, 1450, Pfleger des Spitals
1446, der Alte genannt, 1451 Geselle der Stube zum Gauch; seine Witwe Catharina Stählin stiftete
1458 eine Priesterpfründe am Münster. Wohl sein Sohn: Peter Cristan 1481, siegelte 1482 für die
Gemeine Eschbach bei Staufen; er empfing 1484 als Vorderösteryeichisches Lehen Gülten aus der Mühle
in Opfingen, B.-A. Freiburg. Ob hierher gehörig? Johann Heinrich Christian, Pfarrer am Münster
in Breisach 1596.
Cristion von Mutzig. Ein auf Badischem Gebiete nur vorübergehend auftretendes Elsässisches
Adelsgeschlecht, von welchem Cristion, Ek. in Mutzig, 1335 zuerst erscheint. Wohl derselbe Cuntzo
C, 1345—1363 des Raths in Straßburg, 1368; uxor: Delia (Odilia), filia quondam Heinrici dci. Oebse-
lin, 1361, 1368. Johannes O, des Raths in Straßburg 1338—1354, testirte 1357; uxor: Heilcka von
Schoeneck, todt 1357. In seinem Testamente bedenkt er folgende geistliche Kinder: a) Ulrich, Con-
ventual in Stürzelbronn; b) Conrad, Conventual in Altdorf; c) Heilka und d) Nesa, Klosterfrauen zu
St. Elisabeth, e) Catharina, Klosterfrau zu S. Nicolaus in undis in Straßburg, 1383, 1384 Priorin dieses
Klosters. Vermuthlich des Johannes C. weltliche Kinder waren: f) Sophia, 1371; deren Bruder
g) Eberlinus Kristion, des Raths in Straßburg 1367—1386, Schöffe 1384, todt 1401; uxores: 1) Nesa,
Witwe des Walter Wasicher, 1363; II) Germudis, filia qu. Wilhemi carnificis, todt 1374; 3) Gertrud,
1401, 1414, Söhne: a) Ulricus, 1401; ß) Bernhardus C, armiger argent., 1471, 1418. h) Nicolaus
(Lauwelin, Claus), im Rathe zu Straßburg 1368 — 1387, lehnte 1386 eine Hofstatt in Nesselried, B.-A.
Offenburg, lebte noch 1397; wohl im Gegensatze zu einem Sohne gl. N. 1388 als senior bezeichnet;
uxor: Greda Mans, f 1371. 9. 5. (Dieses Todesdatum dürfte unrichtig sein, da sie nach einer Urkunde
des Klosters Allerheiligen noch am 3. Juli 1372 gemeinsam mit ihrem Gatten Güter in Brumat ver-
äußerte.) Söhne: a) Johannes, 1391, 1392, todt 1414; ß) Bertholdus, 1391, 1392 minor., 1414.
Cuntzo C, armiger de Mutzig, 1412, 1426, zog 1420 mit dem Adel aus der Stadt Straßburg. Wohl
sein Sohn war Cuntzo, armiger in Mutzig 1445, 1474. Wohl dessen Sohn: Blasius Cristion von Mutzig,
1506, gab 1511 sein Bürgerrecht in Straßburg auf, um es 1525. 1. 8. wieder zu kaufen. Seine von
einer Tochter des Hanemann Dürck von Bitsch geborenen Söhne, mit denen das Geschlecht erloschen
zu sein scheint, waren:
a) Johannes, welcher mit seinem Bruder 1525. 1. 8. das Bürgerrecht in Straßburg kaufte, wo sie
auf der adeligen Stube zum Hohensteg dienen wollten, 1528 Martha, Tochter des f Junkers Conrad Spiegel,
ehelichte und noch 1534 lebte; b) Gangolfus, armiger argent. 1525, 1532; uxor: Margrethe Schwend,
1528. Frau Junta Cristianyn, Witwe des Rudolf Sweinger, war 1401 Altlandbürgerin in Straßburg.
Wappen nach S. Bueheler, fol. 66: in R. drei (2,1) aufgerichtete Halbmonde; Hd.: r. s. Die hier
fehlende Helmzier bietet das Siegel des Cuntzo C. 1426: auf r. Kissen ruhend ein s. Mühlstein.
(Kindler von Knobloch, Das goldene Buch von Straßburg, Seite 56.)
Kristoffel. Magister Johannes Christopherus (Christoffer) de Friburgo, physicus, kaufte 1370 den
Schürhof in Basel und verkaufte ihn 1375 an Petermann Seevogel. Meister Johans Cristoffel der Arzt,
Bürger in Freiburg, 1376. Else Cristöffelin, Klosterfrau zu S. Clara in Freiburg 1375.
von Kritzingen. Gerg v. K. f 1482. 24. 2. (Necrol. des Klosters Günthersthal.)
von Croaria. Während die im Mittelalter nach dem Oberbadischen Gebiete gekommenen itali-
enischen Geschlechter hauptsächlich dem Stande der Geldwechsler (Lombarden) angehörten, waren die
nobili di Croaria (Croara, eine ehemalige Grenzstation im Gebiete von Verona) ein vornehmes Ge-
schlecht, welches vermuthlich durch politische Verhältnisse zur Auswanderung nach dem Gebiete des
Bodensees veranlaßt worden ist. Bucelini Constantia rhenana, pag. 33, bezeichnet in der daselbst ge-
gebenen Stammtafel den Begründer des Konstanzer Patriziergeschlechts, Nicolaus, als Comes de Croaria
und gibt ihm zur Gemahlin eine Gräfin von Modena. Es ist dies wohl Nicolaus nobilis de Croaria,
Kaiserl. Rath, Comes palatinus Lateranensis und Kaiserlicher Commensalis, welchem König Wenzel
d. d. Prag 1358. 1. 11. für sich und seine Descendenz das Palatinat verlieh. Dieses Privilegium
cum clausula sine praejudicio tertii, wurde durch die späteren Kaiser für seine Nachkommen erneuert
und bestätigt und zwar A) durch Kaiser Friedrich IV. . . .; B) durch Kaiser Maximilian I d. d. Augs-
burg 1504. 3. 4. für die Enkel (oder Urenkel?) des vorgenannten Nicolaus, die Gebrüder: 1) Friedrich
(todt), seinen Sohn Hieronymus den Aelteren, J. U. Dr., und seine Söhne Hieronymus und Martin, und
2) Andreas (ob noch lebend?) und seine Söhne Johann und Ulrich; C) durch Kaiser Ferdinand I d. d.
1559. 12. 7. für die Gebrüder (!) Dr. Johann Andreas v. C. in Konstanz und Georg, für sich und
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Cristan. 1) Bürgerliches Geschlecht in Konstanz. Dentz C, ein Gewandschneider, 1374—1381
und Heintzli Kristan 1385 — 1389 des Raths, Heinrich (Heintz) C, Heimlicher des Gerichts, 1388,
hatte ein Reichenauisches Lehen in Steckborn und wurde, der Weinschenken Zunftmeister, 1389 aus
Konstanz ausgewiesen. Wohl derselbe Heintz C. war 1400 und 1405 Bürgermeister in Konstanz.
2) Bürgerliches Geschlecht in Freiburg. Peter Crystan, des Raths 1437, 1450, Pfleger des Spitals
1446, der Alte genannt, 1451 Geselle der Stube zum Gauch; seine Witwe Catharina Stählin stiftete
1458 eine Priesterpfründe am Münster. Wohl sein Sohn: Peter Cristan 1481, siegelte 1482 für die
Gemeine Eschbach bei Staufen; er empfing 1484 als Vorderösteryeichisches Lehen Gülten aus der Mühle
in Opfingen, B.-A. Freiburg. Ob hierher gehörig? Johann Heinrich Christian, Pfarrer am Münster
in Breisach 1596.
Cristion von Mutzig. Ein auf Badischem Gebiete nur vorübergehend auftretendes Elsässisches
Adelsgeschlecht, von welchem Cristion, Ek. in Mutzig, 1335 zuerst erscheint. Wohl derselbe Cuntzo
C, 1345—1363 des Raths in Straßburg, 1368; uxor: Delia (Odilia), filia quondam Heinrici dci. Oebse-
lin, 1361, 1368. Johannes O, des Raths in Straßburg 1338—1354, testirte 1357; uxor: Heilcka von
Schoeneck, todt 1357. In seinem Testamente bedenkt er folgende geistliche Kinder: a) Ulrich, Con-
ventual in Stürzelbronn; b) Conrad, Conventual in Altdorf; c) Heilka und d) Nesa, Klosterfrauen zu
St. Elisabeth, e) Catharina, Klosterfrau zu S. Nicolaus in undis in Straßburg, 1383, 1384 Priorin dieses
Klosters. Vermuthlich des Johannes C. weltliche Kinder waren: f) Sophia, 1371; deren Bruder
g) Eberlinus Kristion, des Raths in Straßburg 1367—1386, Schöffe 1384, todt 1401; uxores: 1) Nesa,
Witwe des Walter Wasicher, 1363; II) Germudis, filia qu. Wilhemi carnificis, todt 1374; 3) Gertrud,
1401, 1414, Söhne: a) Ulricus, 1401; ß) Bernhardus C, armiger argent., 1471, 1418. h) Nicolaus
(Lauwelin, Claus), im Rathe zu Straßburg 1368 — 1387, lehnte 1386 eine Hofstatt in Nesselried, B.-A.
Offenburg, lebte noch 1397; wohl im Gegensatze zu einem Sohne gl. N. 1388 als senior bezeichnet;
uxor: Greda Mans, f 1371. 9. 5. (Dieses Todesdatum dürfte unrichtig sein, da sie nach einer Urkunde
des Klosters Allerheiligen noch am 3. Juli 1372 gemeinsam mit ihrem Gatten Güter in Brumat ver-
äußerte.) Söhne: a) Johannes, 1391, 1392, todt 1414; ß) Bertholdus, 1391, 1392 minor., 1414.
Cuntzo C, armiger de Mutzig, 1412, 1426, zog 1420 mit dem Adel aus der Stadt Straßburg. Wohl
sein Sohn war Cuntzo, armiger in Mutzig 1445, 1474. Wohl dessen Sohn: Blasius Cristion von Mutzig,
1506, gab 1511 sein Bürgerrecht in Straßburg auf, um es 1525. 1. 8. wieder zu kaufen. Seine von
einer Tochter des Hanemann Dürck von Bitsch geborenen Söhne, mit denen das Geschlecht erloschen
zu sein scheint, waren:
a) Johannes, welcher mit seinem Bruder 1525. 1. 8. das Bürgerrecht in Straßburg kaufte, wo sie
auf der adeligen Stube zum Hohensteg dienen wollten, 1528 Martha, Tochter des f Junkers Conrad Spiegel,
ehelichte und noch 1534 lebte; b) Gangolfus, armiger argent. 1525, 1532; uxor: Margrethe Schwend,
1528. Frau Junta Cristianyn, Witwe des Rudolf Sweinger, war 1401 Altlandbürgerin in Straßburg.
Wappen nach S. Bueheler, fol. 66: in R. drei (2,1) aufgerichtete Halbmonde; Hd.: r. s. Die hier
fehlende Helmzier bietet das Siegel des Cuntzo C. 1426: auf r. Kissen ruhend ein s. Mühlstein.
(Kindler von Knobloch, Das goldene Buch von Straßburg, Seite 56.)
Kristoffel. Magister Johannes Christopherus (Christoffer) de Friburgo, physicus, kaufte 1370 den
Schürhof in Basel und verkaufte ihn 1375 an Petermann Seevogel. Meister Johans Cristoffel der Arzt,
Bürger in Freiburg, 1376. Else Cristöffelin, Klosterfrau zu S. Clara in Freiburg 1375.
von Kritzingen. Gerg v. K. f 1482. 24. 2. (Necrol. des Klosters Günthersthal.)
von Croaria. Während die im Mittelalter nach dem Oberbadischen Gebiete gekommenen itali-
enischen Geschlechter hauptsächlich dem Stande der Geldwechsler (Lombarden) angehörten, waren die
nobili di Croaria (Croara, eine ehemalige Grenzstation im Gebiete von Verona) ein vornehmes Ge-
schlecht, welches vermuthlich durch politische Verhältnisse zur Auswanderung nach dem Gebiete des
Bodensees veranlaßt worden ist. Bucelini Constantia rhenana, pag. 33, bezeichnet in der daselbst ge-
gebenen Stammtafel den Begründer des Konstanzer Patriziergeschlechts, Nicolaus, als Comes de Croaria
und gibt ihm zur Gemahlin eine Gräfin von Modena. Es ist dies wohl Nicolaus nobilis de Croaria,
Kaiserl. Rath, Comes palatinus Lateranensis und Kaiserlicher Commensalis, welchem König Wenzel
d. d. Prag 1358. 1. 11. für sich und seine Descendenz das Palatinat verlieh. Dieses Privilegium
cum clausula sine praejudicio tertii, wurde durch die späteren Kaiser für seine Nachkommen erneuert
und bestätigt und zwar A) durch Kaiser Friedrich IV. . . .; B) durch Kaiser Maximilian I d. d. Augs-
burg 1504. 3. 4. für die Enkel (oder Urenkel?) des vorgenannten Nicolaus, die Gebrüder: 1) Friedrich
(todt), seinen Sohn Hieronymus den Aelteren, J. U. Dr., und seine Söhne Hieronymus und Martin, und
2) Andreas (ob noch lebend?) und seine Söhne Johann und Ulrich; C) durch Kaiser Ferdinand I d. d.
1559. 12. 7. für die Gebrüder (!) Dr. Johann Andreas v. C. in Konstanz und Georg, für sich und
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