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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 2): He - Lysser — Heidelberg, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.2032#0395
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Kuebler — Kuechel, Kuechlin.

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Kuebler.

Kuebler. Werner der K. 1363 Pfleger des Spitals in Ueberlingen, 1374 Bürger daselbst, Bur-
kard Kübeler von Diessenhofen 1377 Z. Urk. Freiburg. Ulrich K., 1397 Bruder, 1402 Schaffner,
1412, 1423 Comthur des Johanniterhauses in Ueberlingen; sein Siegel zeigt im Schilde eine aufsteigende

Kleeblattspitze.

Der Erzherzog Ferdinand von Oesterreich
verlieh d. d. Innsbruck 1591. 20. 4. dem
Ludwig Kuebler, Amtmann der Dompropstei
der hohen Stift Konstanz, und seinem Bruder
Philipp K. einen Wappenbrief mit dem Lehen-
Artikel. Wappen: In B. ein von drei (2, 1)
g. Sternen begleiteter g. Balken; Stechhelm
mit b. g. Wulste und Hd.: ein mit dem Schild-
bilde belegter b. Flügel.

Barbara K., aus dem Kloster Lichten-
thal, war 1592 — f 1599 die 28te Aebtissin
des Klosters Wonnenthal.
Otto Kuebler, 1664 — f 1672. 21. 2., der 39 te Abt von
St. Blasien.

Kuechel, Kuechlin. Eines der ältesten und bedeutendsten
Adelsgeschlechter der Stadt Freiburg im Breisgau, von welchem R.
dct. Kucheli, plebanus in Wipprechtskilche (Wippertskirchs, B.-A.
Freiburg) zuerst urkundlich erscheint 1234. Als Brüder treten auf:
1) Cunradus Chuchelinus, 1245, R. 1256; 2) Rudolfus, 1245, Chükelj
1252; 3) Heinricus Chucheli, 1245, 1246, R. 1262, Schultheiß in
Freiburg 1269, als Herr Heinrich Kücheli der Aeltere noch 1276 genannt. Magister Heinricus
Kuchelinus Basiliensis 1263, de Basilea 1275, cantor Basiliensis 1274, canonicus ecclesiae Constanti-
ensis 1275, 1276. Heinricus Küchelin, clericus, Z. Urk. der Markgrafen von Hachberg 1265. P. Chu-
cheli, miles, 1269. Johannes Köchelinus 1270, R. 1281, im Rathe zu Freiburg 1278, 1303. Hein-
ricus Küchelinus, R. 1276, im Rathe zu Freiburg 1284. Bruder Heinrich Chucheli der Aeltere 1277
und Bruder Heinrich C. 1279, 1280 im Deutschordenshause zu Freiburg. Egelolfus Küchelin, miles,
1278, im Rathe zu Freiburg 1286, aus welchem er sammt seinen Kindern 1300 für ewige Zeiten
ausgeschlossen wurde, in dem er aber 1310, 1327 wieder erscheint, todt 1333. Er erkaufte 1301. 20. 1.
von den Ammann von Waldkirch das dortige Weiherschloß, die spätere Küchlinsburg, dessen Besitz
ihm die Herren von Schwarzenberg am selben Tage mit besonderen Rechten bestätigten.

Die Küchlinsburg bei Waldkirch, nicht zu verwechseln mit der ebenda gelegenen Kyffelburg,
war ein Weiherschloß an der Thalmündung des Dettenbaches, nahe dem St. Margarethenstifte, am
S.-O.-Ende der Stadt. Die Burg blieb bis in das 15. Jahrhundert im Besitze der Kuechlin und behielt
auch nach deren Erlöschen den Namen Küchlinsburg bei; sie wurde wohl durch Brand zerstört; die
Zeit ihrer Zerstörung ist nicht festgestellt. Die Burg gelangte durch Beatrix von Rechberg von Hohen-
rechberg, Witwe des Junkers Rudolf Kuechlin, an ihren zweiten Gemahl Herrn Wolf von Hürnheim
(Hirnheim), dessen Sohn Wolf Philipp v. H. sie an Caspar Wolf von Renchen veräußerte. Dieser ver-
kaufte sie 1551 an Herrn Stephan Wayg, J. U. Doctor, dieser wieder 1556 an Dr. Julius Guett, dessen
Witwe 1558 an Hans Christoph von Nippenburg zu Schechingen und Junker Martin von Nippenburg
zu Rieth 1599 an Jacob Sigmund von Reinach zu Steinbrunn. Adam Franz Wilhelm Freiherr von
Stotzingen, Herr zu Heudorf und Hofen, und seine Gemahlin Barbara Ita Zeller von Buchholz ver-
kauften 1682 den bei der Vorderösterreichischen Ritterschaft immatrikulirten Rittersitz, Ruine Küchels-
burg, dem St. Margarethenstifte in Waldkirch. Die noch vorhandenen Umfassungsmauern wurden in
den dreißiger Jahren des 19ten Jahrhunderts abgetragen und in den Schlößleweiher geworfen, so daß
gegenwärtig keine Spur von der Burg mehr vorhanden ist.

Der vorgenannte Ritter Egelolf war zweimal vermählt, zuerst mit Willeburg Waldbott von Lahr,
1301, todt 1308, davon eine Tochter Cilia, 1308, und danach mit Beiina, Tochter des Herrn Johannes
von Falkenstein, R.'s, 1308, 1309, welche außer zwei an Johannes (Lülche) Geben bez. Herrn Hug von
Feldheim den Alten vermählten Töchtern, deren Vornamen nicht bekannt sind, die drei Söhne A) Jo-
hannes, B) Egelolf und C) Rudolf gebar, deren Nachkommenschaft die auf Seite 394 gegebene
Stammtafel zeigt.

Von den drei Söhnen erscheint A) Johannes 1299, als Ritter 1315; ihn belehnten 1315 die
Herren von Schwarzenberg mit 7 M. S., auch der Steuer zu Waldkirch; er f 1336, in welchem Jahre
als seine Witwe Agnes, Schwester des Wilhelm Hefenler, mit ihren minderjährigen Kindern Johannes,

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