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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Editor]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 2): He - Lysser — Heidelberg, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.2032#0236
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von Kaiserstuhl — Kalbe von Schauenburg.

von Kaiserstuhl. K., Stadt am Rhein zwischen Eglisau und Zurzach, Sitz eines Edelgeschlechts.
Ruodolfus de Kaiserstuol, nobilis, Z. Urk. des Kaiserl. Hofgerichts in Hagenau 1236. 11. 2. und des
Klosters Kreuzlingen 1244. 27. 2.; vergabte 1255 dem Kloster Wettingen Güter bei Eglisau geraeinsam
mit seiner Gemahlin Adelheid von Thengen, welche als Witwe 1258 an Kloster Katharinenthal eine
Schenkung machte; seine Tochter Mechtild sep. in Wettingen. Wohl sein Sohn war Dnus Arnoldus
de Keisirstul (Cheiserstül), nobilis, seit 1253 und 1258 in einer Urkunde des Klosters St. Blasien, seit
1268 als R. genannt, 1281 nebst seinem Tochtermanne Cunradus de Tegervelt. Conradus camerarius
de Chaiserstul, R. 1262. Conrad v. K. 1264 Z. Urk. des Bischofs von Basel wegen der Stadt Breisach.
Uolricus Mönch in Wettingen 1274. Heinricus de Keiserstul, nobilis, 1254, 1279. Rudolfus, canonicus
ecclesiae Oelenberg 1283. Rudolf 1288 — 1297 des Raths in Klein-Basel. Adelheidis de Kaiserstuol
1291 procuratrix, 1307 canonissa in Saeckingen. Waltherus 1300. Romanus de Keiserstul, armiger,
und sein Schwager N. Kuchimeister, R. 1303. Johann v. K. 1306. Anna 1312 Küsterin, nachmals
Aebtissin des Frauenmünsters in Zürich. Arnoldus nobilis de Keisirstul 1323. Jkr. Ruman von
Keiserstul 1331, 1336, dessen Schwester Sophia 1336 Gemahlin des R.'s Heinrich von Kienberg gen.
von Kungstein war. Heinrich v. K. 1340 Bürger in Thiengen, wo schon 1306 ein C. v. K. als Bürger
vorkommt, nebst seiner Schwester Frau Adelheid, Peter des Läderers Witwe. Johans der Aeltere, Bürger
in Thiengen 1356. Roman 1359 Hauscomthur zu Beuggen. Ruman, 1354, R. 1356, 1376, im Rathe zu
Rheinfelden 1377; uxor: Johanna von Littau 1354, 1356. Das Ordenshaus Beuggen beanspruchte 1369

den Nachlaß der Schwestern Frau Anna und Frau Elisabeth v. K.,
Bürgerinnen zu Zürich. Frau Verena v. Meggen, geb. von Littau, gab
1392. 1. 8. ihrem Bruder Herrn Walter v. L., Domherrn zu St. Mar-
tin in Rheinfelden, all ihr Gut im Banne von Wilen im Bisthum
Konstanz und im Banne der Stadt Wattweiler im Bisthum Basel,
wie sie es von ihrer f Schwester Johanna, Gattin des f R.'s Ruman
v, K., geerbt hatte. Herzog Leopold von Oesterreich belehnte Ensisheim
1400. 21. 10. Hans v. K., und seine Gattin Anna Muntschin (so
bei H. Boos, Urk.-Buch der Landschaft Basel, II, pag. 598 ; dagegen
«Münchin» bei E. M. Fürst Lichnowsky, Gesch. des Hauses Habsburg,
V, pag. 433) belehnte mit des Muntschin (München) Zehnten in Herten
und dem Zehnten auf dem Hofe zu Ober-Ohlsberg und der Landvogt
Burkard von Mannsberg namens des Herzogs d. d. Baden 1411. 29. 12.
Hans v. K., Bürger in Rheinfelden, 1383, 1412, als Vertreter seiner
Gattin Anna von Hertenberg und (wohl seiner Schwägerin) Agnes Munt-
schinin, des f Peter Muntschi Tochter, mit dem Muntschen Zehnten in
Herten. Derselbe Hans von Keyserstul, Bürger zu Rheinfelden, siegelte
1402 und 1407. Verena v. K. 1504, 1505; mar.: Ulrich Schwend,
n. 1453, f 1526. Das Wappen der Freiherren v. K. zeigte einen von der
Mitte des linken Schildrandes aus zu acht Plätzen s. r. geständerten
von Kaiserstuhl. Schild; H.: zwei außen mit je drei s. Lindenblättern besetzte s. Büffel-

hörner oder solche außen mit je fünf Kleeblättern besetzt und mit r.
Schnüren; Hd.: r. s. (Wappencodex des Vereins Herold in Berlin, pag. 73). Bei Siebmacher, II,
pag. 23, No 5 sind die Horner s. bez. r. mit je vier Lindenblättern und Schnüren
verwechselter Farbe. Das Wappen der Schenken v. K., Schenken der Grafen
von Habsburg, zeigte im Schilde einen neunfachen Berg (1, 2, 3, 3) und auf dem
Helme zwei außen mit je zehn spitzen Federn oder Blättern besetzte BüfFelhörner.
Grafen von Kalb siehe unter Calw.

Kalb. Wohl nicht im Zusammenhange mit dem uralten Ministerialen-
geschlechte der Bischöfe von Straßburg, den Kalb (Vitulus), stehen Meinwart
Kalp, dessen in Ambringen, B.-A. Stauffen, belegener Hof 1356 erwähnt wird,
und Johannes Kalp, 1377 Bürger in Freiburg.

Kalbe von Schauenburg (Calvus, Kalwe, Kolb v. S.). Dieselben waren Kalbe von Sehauenburg,
ihrem Wappenbilde nach Stammesgenossen der von Dautenstein (I, 201) und

von Bosenstein (I, 143) und nahmen den Beinamen von Schauenburg, unter welchem sie auch zu-
weilen erscheinen, von der Burg S. bei Gaisbach, O.-A. Oppenau, an, an der sie einen Lehnsantheil
besaßen. Der Stammvater ist wohl Rudegerus de Schawenburg dictus Kalwe, dessen das Necro-
logium des Klosters Allerheiligen auf dem Schwarzwalde unter dem 24. December gedenkt. Mar-
quardt Kalwe et uxor Gertrudis (Seelbuch Allerheiligen). Von fast allen in der nebenstehenden
 
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