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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3): M - R — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.2607#0135
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von Muellenheim.

131

Ed. Heitz-Heitz und Mündel in Straßburg) erschienen sind, eine vortreffliche Bearbeitung gefunden.
Den im Laufe des Jahres 1907 zu erwartenden Abschluß hat der fleißige Bearbeiter, mein lieber Freund,
der Kgl. Preuß. Kammerherr und Major a. D. Hermann Freiherr von Muellenheim-Rechberg (f Straß-
burg 1903. 6. 6.), leider nicht erlebt. Die pag. 132—147 gegebenen Stammtafeln liefern in kürzester
Form eine Uebersicht des einst überaus ausgebreiteten Geschlechtes, welches in der Geschichte Straß-
burgs eine so hervorragende Rolle gespielt hat, aber auch in seinem Heimathlande Baden immer wieder
aufgetreten ist. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts spalteten sich die Straßburger Adelsgeschlechter
in zwei Parteien, deren Führer die Zorn (Trinkstube zum Hohensteg) bez. die von Muelnheim (Trink-
stube zum Mühlstein) waren. Gelegentlich eines Festes in dem Hofe der v. M. in der Brandgasse
(jetzt No. 8) kam es am 20. Mai 1332 zu einem blutigen Kampfe, den die alten Chroniken als das

«Gescbell» der Zorn und Muelnheim bezeichnen und bei
welchem 21 Edelleute erschlagen wurden. Diesen Umstand
benutzten die Zünfte, um die bisherige Adelsherrschaft in
der Stadt zu brechen, und wurde seit 1333 den vier aus
den Adelsgeschlechtern erwählten Stättmeistern ein aus den
Zünften hervorgegangener Ammeister zur Seite gestellt.
Ueber das Geschlecht v. M. und seine vielfachen Helmzierden
siehe des Verfassers «Goldenes Buch von Straßburg»,
Wien 1886, 478 Seiten 8vo, mit 46 theilweise colorirten
Wappentafeln.

Heinrich von Muelnheim, Bürger von Straßburg,
führte im Schilde seines Siegels an einer Urkunde 1299.
3. 2. im Stadt-Archiv Konstanz einen Adler. Umschrift: S . HENPJCI . DE .
MOLNHEYM. Herr Heinrich von Muelnheim der Zoller von Straßburg 1314.
19. 9. und Herr Johann v. M. 1324. 10. 12. führten im Siegel über einem
schmalen Querbalken eine Rose, unten drei schmale Schrägrechtsbalken. Die Zü-
richer Wappenrolle gibt unter No. 384 das Wappen Mühlhan: in R. eine g.
besamte w. Rose; auf g. Topfhelme ein mit ^ Hahnenfederbusche besteckter r.
Spitzhut, darin die Rose. Der vorbeschriebene Schild hat in späterer Zeit stets

einen g. Schildrand. Außer den bei den einzelnen Linien gegebenen abweichenden Helmzierden seien
noch die nachstehenden gegeben.

Die von Muellenheim wurden nebst den anderen alten Adelsgeschlechtern der Elsässischen Ritter-
schaft vom Könige Ludwig XV d. d. Compiegne 1773.6.8. als zur Führung des Freiherren- oder Barons-

von Muellenheim.

von Muellenheim.

von Muellenheim.

von Muellenheim.

von Muellenheim.

titels berechtigt anerkannt, die den Gliedern der Preußischen Linie ertheilten Allerhöchsten Geneh-
migungen zur Führung des Titels und Namens «Freiherr von Muellenheim-Rechberg» sind in der
Stammtafel Seite 142—144 erwähnt.

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