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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3): M - R — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.2607#0424
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Freiherren Reichlin von Meldegg — Reichshofen.

von R.) 1298, Lehensmann der Edelfreien von Rappoltstein 1303. 7. 1. Bruder Heinrich von R., für
den Anna die Vögtin von Heitersheim einen Jahrtag mit Schenkung von Gütern zu Heitersheim an
das Johanniterhaus zu Freiburg stiftet 1335. 19. 8. Berwart von R. verträgt die Barfüsser zu Schlett-
statt mit einem Bürger daselbst 1366.25.4.

Freiherren Reichlin von Meldegg. Wohl ursprünglich Geschlecht der Stadt Konstanz, das im
15. Jahrhunderte sich in Überlingen niederließ, von wo wiederum einzelne Zweige sich nach Ravens-
burg, Memmingen, Lindau verpflanzten. Kaiser Friedrich III. erhob Andreas R , Lehrer der Arznei,
in den Adelstand und bestätigt das seinem Vater übertragene Wappen, Neustadt 1465. 20. 8. Die
Familie erwarb ausgedehnten Landbesitz, s. darüber die Stammtafeln S. 400—419 die ich dem gütigen
Entgegenkommen des k. k. Kämmerers Freiherrn Hermann Reichlin von Meldegg in München und der
als Manuskript gedruckten Familiengeschichte (Geschichte der Familie Reichlin von Meldegg. Ge-
sammelt von Hermann Freiherrn Reichlin-Meldegg, kgl. preuß. Justizrat und Garnison-Auditeur, ergänzt
und herausgegeben von Hermann Freiherrn von Reichlin-Meldegg, k. k. Kämmerer und Rittmeister a. D.,
Regensburg 1881) verdanke. Die Familie gehörte zur Reichsritterschaft der Cantone Hegau, Allgäu und
Bodensee und Donau und wurde in die königlich bayerische Adelsmatrikel bei der Freiherrenklasse

1813. 8. 7. und in Württemberg bei der Freiherrenklasse
des ritterschaftlichen Adels eingetragen.

W. In Silber drei blaue Muscheln (2 : 1) (dieses
Wappen ist im Arlberger Bruderschaftsbuche abgebildet
mit dem Vermerk: «Maister Jos genanndt Rychli der ar-
zeth zu Costnitz gebt alle Jar 1 ß, nach seim Todt ain
guidein»). Jos Reichlin erhielt von Hans von Meldegg
1400. 24. 6. das Meldeggsche Wappen übertragen und die
Familie führte von jetzt an dieses Wappen unverändert.
In Rot ein silberner Querbalken mit drei roten Ringen
belegt, gekrönter Helm mit zwei roten Hörnern, mit
silbernen Querbalken, die mit drei roten Ringen belegt
sind; Hd. : rot-silbern (Wappenbestätigung 1465 und
Wappencodex Herold fol. 255, No. 2). Varianten: die
Hörner auf dem Helme ohne den Ringen in den silber-
nen Querbalken (Siebmacher I, 116, No. 14).

Uneinreihbar in die Stammtafeln sind: H. von Tengen,
Walter Stockar und H. Goldast empfangen die von Hein-
rich dem Stollen, genannt Richlin, ledig gewordenen
Lehen zu Aliensbach gemeinsam mit des f Heinrich drei
Töchtern: Ursula, Elisabeth und Verene 1365. Else und
Clara R., Bürgerinnen zu Konstanz, kaufen 5 ft aus dem
Bauernzehnten zu Ehingen im Hegau 1422. 28. 11. Lorenz
R. aus Überlingen, immatrikuliert auf der Universität
Heidelberg 1496. 26. 11. Christoph Mathias R., Pfarrer
zu Radolfzell, 1519 und 1523 (der Taufname läßt vermuten, daß es sich um ein Glied des Geschlechtes
R. v. M. handelt). Hans R. im großen Rate zu Konstanz 1528—1532, im kleinen Rate 1533—1536.
Franziska Magdalena R. von M., f 1671, begraben Wamberg, heiratet 1) Kaspar v. Gramb, Kaiser-
lichen Fähndrich, f in schwedischer Gefangenschaft 1633, II) Otto Heinrich Stosch von Kaunitz,
f vor 1649. Christoph Reichlin wird in den Reichsadelstand erhoben mit dem Prädikate von Meldegg
d. d. Augsburg 1530. 17. 9. Katharina R., Witwe des Veit Kager zu Überlingen, 1615. 7. 12.

Zu Überlingen lassen: nobilis Johannes R. und seine Gattin Anna Barbara Sulzer folgende Kinder
taufen: a) Johann Joseph 1688. 6. 10. b) Marie Elisabeth 1689. 18. 11. c) Marie Dorothea Amalie
1691. 25. 10. d) Maria Katharina 1693.18.4. e) Franz Jakob 1701.24.2., ein Franz Jakob ist im
großen Rate zu Konstanz 1741—1745, f 1751. 20. 10., sep. St. Stephanskirche im Kreuzgange,
f) Maria Anna Amalia 1702. 21. 12.

Es gehören wohl nicht zur Familie der R. v. M. Hans R. aus dem Straßburger Bistum erhält
von Kaiser Friedrich III. einen Legitimationsbrief 1470. 11. 7. Urban R., Bürger zu Freiburg seit
1534. Simon und Hans Reichle, Gebrüder erhalten eine Adels- und Wappenbesserung, Prag 1596. 3. 9.
Reichshofen (Reichshofer). 1) In Straßburg auftretendes Adelsgeschlecht, dessen Stammsitz (nach.
J. Kindler von Knobloch, Das Goldene Buch von Straßburg 265) das Städtchen R. bei Niederbronn
im Elsasse sein soll. Johannes von R., Edelknecht, verkauft an Jung St. Peter zu Straßburg Gülten
zu Hettisheim (Hindisheim?), die er von seiner f Schwester Agnes ererbt hat 1327. 10. 6, bald darauf

Reichlin von Meldegg.
 
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