Röder aus der Ortenau.
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Herrn Pfarrer Graf in Bußmannshausen. Außer den auf der Stammtafel angeführten Gliedern des
Geschlechtes, kommen auf Oberbadischem Gebiete vor: Georg von R. zu Orsenhausen, Obervogt zu
Böblingen f 1544, heiratete: 1) Kunegunde von Neideck, Tochter Viktors und der Amalie von Ried-
heim 1503, 1518. II) Elisabeth von Stotzingen, wahrscheinlich Tochter Sigmunds und der Agnes Rau
von Winnenclen, 1532.22.2., f zwischen 1544 und 1554; wahrscheinlich Söhne 2. Ehe sind: A) Jo-
hann v. R., Johanniterkomtur zu Überlingen 1559 und 1561. B) Sigmund, Deutschordensritter, macht
auf der Straße zu Überlingen «einen ungebührlichen Aufruhr, wodurch ein großes Gepolter entstand»,
weshalb der Rat ihn mit 6 ü Pfennig Geldes in Strafe nimmt 1559. 22. 12.
W. Gespaltener Schild, rechts silberner Querbalken in Rot, links golden, auf dem Helme zwei
Büffelhörner, das rechte wie die rechte, das linke wie die linke Schildseite tingiert; Hd. rechts rot-
rotsilbern, links rotgolden (Siebmacher I, 114, No. 5). Ebenso nur mit rotsilbernen Helmdecken
(Wappenkodex Herold 66, No. 4).
Röder aus der Ortenau, denen die Freiherren Röder von Diersburg entstammen. Die nach An-
sicht der Archäologen um die Mitte des 11. Jahrhunderts erbaute Burg Rode bei Achern (auch Hohenrod,
von dem Volke gewöhnlich Brigittenschloß genannt) ist der Stammsitz des Geschlechtes, das seinen Namen
vom fränkischen Worte «roden» (alemannisch «reuten», Urbarmachen) ableitet. Die erste Namensform
schwankt zwischen Roder und von Rode. Die Roder dürften für ihre Stammburg namengebend ge-
wesen sein; doch ist auch der umgekehrte Fall nicht ausgeschlossen, daß die «von Rode» sich nach
ihrem ersten Wohnsitze so nannten und erst später den Namen Roder, angenommen haben. Ihre
beiden Ursitze — Hohenrode und Rodeck — waren, soviel bekannt ist, freieigene Burgen des Geschlechtes.
Erstmals wird 1336 der Bischof von Straßburg ganz vorübergehend als Lehensherr von Hohenrode
genannt. Beide Burgen wurden sodann 1339 bzw. 1379 durch
Verkauf der Röder an die Markgrafen von Baden Lehens-
gut. Das Geschlecht gehörte von dem Entstehen der
Reichsritterschaft bis zu deren Auflösung dem Kanton Orte-
nau an (1484—1806). Der Ferdinand'sehe Ast zählte außerdem
seit 1742. 9. 5. zu der Königlich Französischen freiunmittelbaren
Ritterschaft im Unterelsaß (früheren Reichsritterschaft). Den
Freiherrntitel führte das Geschlecht seit Anfang des 18. Jahr-
hunderts (1709. 10. 3.). Die Berechtigung hierzu erkannte König
Ludwig XV von Frankreich d. d. Compiegne 1773. 6. 8. für alle
Glieder des Geschlechts an; desgleichen das Ministerium des
Großherzoglich Badischen Hauses d. d. Karlsruhe 1911. 24. 4.
Lehen besaß das Geschlecht von den Markgrafen von
Baden (später von den Linien zu Baden und zu Durlach)
[1197—1864], den Grafen von Eberstein (14.—17. Jahrhun-
dert), den Grafen von Freiburg (14. Jahrhundert), den Edel-
freien von Lupfen (14. Jahrhundert), den Herzögen von Luxem-
burg (14. Jahrhundert), den Grafen von Württemberg (14.—15.
Jahrhundert), den Edelfreien von Lichtenberg (15. Jahrhundert),
den Erzherzögen von Österreich (15. Jahrhundert), den Edelfreien
von Hohengeroldseck (15. Jahrhundert), den Edelfreien von
Hasenberg (15. Jahrhundert), den Kurfürsten von der Pfalz (15.
Jahrhundert bis 1605), dem Reiche (15. Jahrhundert), den Her-
zögen von Pfalz-Zweibrücken (16. Jahrhundert bis 1605), den
Königen von Frankreich (17. und 18. Jahrhundert), den Fürsten
von der Leyen (1806--1819), der Reichspropstei Selz (13. Jahrhundert bis 1605), den Bischöfen von
Straßburg (14. Jahrhundert bis 1605), der Abtei Gengenbach (1420—1668), der Abtei Schwarzach (14. Jahr-
hundert bis 1605), den Bischöfen von Metz (15. und 16. Jahrhundert.)
Nicht einzureihen in die Stammtafeln (S. 553ff.) sind: Burkhard und Hans Roder, fallen auf der
Seite des Herzogs Leopold von Österreich bei Sempach 1386. 9. 7. Dietrich Roder, Deutschordens-
pfleger zu Eylau in Preußen 1365. 22. 1., Vogt zu Stuhm (Westpreußen) 1386 und 1389. 6. 3., wird
vom Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein nach England gesandt, um dort bessere Handels-
beziehungen mit den preußischen Städten einzuleiten. Hans Röder von Bei' sagt der Stadt Straßburg
wegen des dortigen Bischofes AVilhelm ab 1428. 29. 9. Thoman von Rode heiratet Agneta von Renchen,
Schwester Hansens, Jakobs und Ludwigs 1434; Agneta verkauft mit ihrem Gatten den genannten
3 Brüdern und einem 4. Bruder Anton die Hälfte des Dorfes Berental an Ludwig Herrn von Lichten-
berg 1467. 8. 9. Thoman Roder besucht das Turnier zu Worms 1457. Georius Röder alias (genannt)
Rodt.
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Herrn Pfarrer Graf in Bußmannshausen. Außer den auf der Stammtafel angeführten Gliedern des
Geschlechtes, kommen auf Oberbadischem Gebiete vor: Georg von R. zu Orsenhausen, Obervogt zu
Böblingen f 1544, heiratete: 1) Kunegunde von Neideck, Tochter Viktors und der Amalie von Ried-
heim 1503, 1518. II) Elisabeth von Stotzingen, wahrscheinlich Tochter Sigmunds und der Agnes Rau
von Winnenclen, 1532.22.2., f zwischen 1544 und 1554; wahrscheinlich Söhne 2. Ehe sind: A) Jo-
hann v. R., Johanniterkomtur zu Überlingen 1559 und 1561. B) Sigmund, Deutschordensritter, macht
auf der Straße zu Überlingen «einen ungebührlichen Aufruhr, wodurch ein großes Gepolter entstand»,
weshalb der Rat ihn mit 6 ü Pfennig Geldes in Strafe nimmt 1559. 22. 12.
W. Gespaltener Schild, rechts silberner Querbalken in Rot, links golden, auf dem Helme zwei
Büffelhörner, das rechte wie die rechte, das linke wie die linke Schildseite tingiert; Hd. rechts rot-
rotsilbern, links rotgolden (Siebmacher I, 114, No. 5). Ebenso nur mit rotsilbernen Helmdecken
(Wappenkodex Herold 66, No. 4).
Röder aus der Ortenau, denen die Freiherren Röder von Diersburg entstammen. Die nach An-
sicht der Archäologen um die Mitte des 11. Jahrhunderts erbaute Burg Rode bei Achern (auch Hohenrod,
von dem Volke gewöhnlich Brigittenschloß genannt) ist der Stammsitz des Geschlechtes, das seinen Namen
vom fränkischen Worte «roden» (alemannisch «reuten», Urbarmachen) ableitet. Die erste Namensform
schwankt zwischen Roder und von Rode. Die Roder dürften für ihre Stammburg namengebend ge-
wesen sein; doch ist auch der umgekehrte Fall nicht ausgeschlossen, daß die «von Rode» sich nach
ihrem ersten Wohnsitze so nannten und erst später den Namen Roder, angenommen haben. Ihre
beiden Ursitze — Hohenrode und Rodeck — waren, soviel bekannt ist, freieigene Burgen des Geschlechtes.
Erstmals wird 1336 der Bischof von Straßburg ganz vorübergehend als Lehensherr von Hohenrode
genannt. Beide Burgen wurden sodann 1339 bzw. 1379 durch
Verkauf der Röder an die Markgrafen von Baden Lehens-
gut. Das Geschlecht gehörte von dem Entstehen der
Reichsritterschaft bis zu deren Auflösung dem Kanton Orte-
nau an (1484—1806). Der Ferdinand'sehe Ast zählte außerdem
seit 1742. 9. 5. zu der Königlich Französischen freiunmittelbaren
Ritterschaft im Unterelsaß (früheren Reichsritterschaft). Den
Freiherrntitel führte das Geschlecht seit Anfang des 18. Jahr-
hunderts (1709. 10. 3.). Die Berechtigung hierzu erkannte König
Ludwig XV von Frankreich d. d. Compiegne 1773. 6. 8. für alle
Glieder des Geschlechts an; desgleichen das Ministerium des
Großherzoglich Badischen Hauses d. d. Karlsruhe 1911. 24. 4.
Lehen besaß das Geschlecht von den Markgrafen von
Baden (später von den Linien zu Baden und zu Durlach)
[1197—1864], den Grafen von Eberstein (14.—17. Jahrhun-
dert), den Grafen von Freiburg (14. Jahrhundert), den Edel-
freien von Lupfen (14. Jahrhundert), den Herzögen von Luxem-
burg (14. Jahrhundert), den Grafen von Württemberg (14.—15.
Jahrhundert), den Edelfreien von Lichtenberg (15. Jahrhundert),
den Erzherzögen von Österreich (15. Jahrhundert), den Edelfreien
von Hohengeroldseck (15. Jahrhundert), den Edelfreien von
Hasenberg (15. Jahrhundert), den Kurfürsten von der Pfalz (15.
Jahrhundert bis 1605), dem Reiche (15. Jahrhundert), den Her-
zögen von Pfalz-Zweibrücken (16. Jahrhundert bis 1605), den
Königen von Frankreich (17. und 18. Jahrhundert), den Fürsten
von der Leyen (1806--1819), der Reichspropstei Selz (13. Jahrhundert bis 1605), den Bischöfen von
Straßburg (14. Jahrhundert bis 1605), der Abtei Gengenbach (1420—1668), der Abtei Schwarzach (14. Jahr-
hundert bis 1605), den Bischöfen von Metz (15. und 16. Jahrhundert.)
Nicht einzureihen in die Stammtafeln (S. 553ff.) sind: Burkhard und Hans Roder, fallen auf der
Seite des Herzogs Leopold von Österreich bei Sempach 1386. 9. 7. Dietrich Roder, Deutschordens-
pfleger zu Eylau in Preußen 1365. 22. 1., Vogt zu Stuhm (Westpreußen) 1386 und 1389. 6. 3., wird
vom Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein nach England gesandt, um dort bessere Handels-
beziehungen mit den preußischen Städten einzuleiten. Hans Röder von Bei' sagt der Stadt Straßburg
wegen des dortigen Bischofes AVilhelm ab 1428. 29. 9. Thoman von Rode heiratet Agneta von Renchen,
Schwester Hansens, Jakobs und Ludwigs 1434; Agneta verkauft mit ihrem Gatten den genannten
3 Brüdern und einem 4. Bruder Anton die Hälfte des Dorfes Berental an Ludwig Herrn von Lichten-
berg 1467. 8. 9. Thoman Roder besucht das Turnier zu Worms 1457. Georius Röder alias (genannt)
Rodt.