Mundinger — Munschin.
175
Vogtes zu Honau, welche ihm zwei Söhne Egelolf und Werner gebar, die 1221 urkundlich auftreten.
Egelolfus de M., miles 1230, Mitglied des Rathes in Straßburg; successor Wernheri Marscalci in advo-
catia loci Honowe, einigte sich 1233 mit dem Kapitel zu Honau wegen der Jagd auf der Insel Wolfs-
werth im Rhein. Sein Reitersiegel in rotem Wachse (Bez.-Archiv Straßburg, G. 4603, No. 3) zeigt
den Marschall Egelolf im Schritt nach (heraldisch) links reitend; sein Haupt ist unbedeckt, den ganzen
Körper deckt ein langer weiter Rock; mit der linken Hand hält er die Zügel, in der Rechten ein Schwert.
Umschrift: f EGEL.......NES.......CALC: (Argentinensis Marscalus). Die Bischöfe von Speyer
und Straßburg vertauschten 1238. 27. 1. Ministerialienfamilien: Beatrix, matrona honorabilis Egelolphi
de M., marscalci Argentinensis, filia qu: Alberti de Utenheim, Camerarii Spirensis, cum prole jam
suscepta et suscipienda, gegen Eberhardus et Theodoricus pincernse de Welresowe (Werschau, B.-A.
Schwetzingen; Zeitschrift, XV, pag. 152). Egelolf f 1258 ohne männliche Erben (Kolb, Bad. Lexicon
I, 250). Seiner Tochter Agnes, Gattin des R.'s Burkard von Hohenstein, verlieh Bischof Heinrich von
Straßburg 1263. 1. 4. eine Mühle in Straßburg und ein Lehen in Osthofen, welche weiland ihr Vater
vom Stifte zu Lehen getragen hatte. Im libro donationum des Frauenwerkes in Straßburg erwähnt
unter dem 22. Juni: Friedericus de M., qui dedit curiam in Sessolsheim cum 5 agris viniferis. Frater
H. de M. Z. Urk. des Klosters Günthersthal 1326. 1. 7. Bruder Johans von Tryberg, Barfüßer-
Conventual in Freiburg, verkaufte 1386. 10. 11. im Namen des Bruders Johans v. M., Barf. Conventuals
in Schaffhausen, eine von Letzterem ererbte Gülte in M.
Mundinger. Cunrat der M., Bürger in Freiburg, verkaufte Gülten in Emmendingen 1313. 23. 10.
Andreas M., Schultheiß zu Widensolen, B.-A. Colmar, 1460. 9. 6.
Mundt. Christoph Mundt, geboren zu Köln, J. U. Doctor, ließ
sich in England naturalisiren 1531, zuerst dortselbst als Uebersetzer
thätig, dann als Agent des Königs von England in Deutschland seit
153-3, wurde 1548 Bürger in Straßburg und heirathete 1549. 13. 1.
Rosina, Tochter des Jacob Quintner von Saarburg und der Cordula
von Brumbach, welche 1557 als lebend genannt wird. Christoph starb
1572. (Siehe über Mundts Thätigkeit als Agent: A. O. Meyer, Die
englische Diplomatie in Deutschland zur Zeit Eduards VI und Mariens.
Breslau 1900, pag. 90—96. Allgemeine Deutsche Biographien LH,
537 ff. und Dictionary of National Biography XXXVIII, 204 ff.) Seine
Söhne waren wohl Engelhard und Christoph Monclt, welche nach
Herzog (VI, pag. 312) 1581 auf der Stube zum Hohensteg dienten.
Der Letztere kommt 1594—1614 als Mitglied des Rathes in Straßburg
vor und heirathete 1595 Maria Ursula von Grebern, vormals Klosterfrau
zu St. Stephan, und wohl in zweiter Ehe Ursula, Tochter des Wilhelm
von Schauenburg, Amtmannes zu Herrenstein, und der Susanna Zuck-
mantel von Brumat; seine Tochter Marie Philippine Mundt, t 1664 als
Witwe des 1654. 5. 5. f Majors Philipp Reinhardt von Hornberg,
war wohl die letzte Trägerin ihres Namens. Cleophe, Tochter des
älteren Christoph, heirathet: 1) in Straßburg Jung-St.-Peter-Kirche 1565. 30. 10. Hans Georg Schorp
von Freudenberg; II) Heinrich Boschmann von Wolpertshofen (alias Wolfgangshofen), Doctor juris. Der
in Schauenburg'sehen Regesten 1557. 26. 6. als Altkirchherr in Offenburg aufgeführte Caspar «von Mundt»
ist wohl ein Bruder des älteren Christoph. Wilhelm David Mond in der «Matrikel aller der in 'die
Unter-Elsässische freie Reichsritterschaft gehörigen Räthe, Ausschüsse und Mitglieder» um 1650. Christoph
M. führte nach dem Reiberschen Wappen-Codex, fol. 93 das nebenstehende adelige Wappen: im gr.
Schilde ein s. Rechtsstrom; H: ein wie der Schild gekleideter Mohrenrumpf mit w. Kopfbinde und
fliegenden Enden; Hd.: gr. s. Dieses Wappen, welches Herzog als das der f von Muelhofen gibt, ist
dem gelehrten Dr. Mundt wohl durch den Kaiser verliehen worden, aber das K. K. Adels-Archiv
enthält nach gefälliger Mitth. des Herrn Directors Schornboek nichts darüber.
Munolt. Erlewin M., Ek., bürgte 1337. 12. 9. für die von Falkenstein im Höllenthale.
von Munricliingen. Petrus de M., miles, Z. Urk. der Herren von Krenkingen 1290. 18. 5.
Munschin. Wernherus Munschinus, 1280. 1. 6. et Cunradus dct. Münzschi 1297. 6. 6. bur-
genses in Rheinfelden. Gosmar Munschin, Ek., verkaufte 1315 seinem Bruder Herrn Johannes Wildemann,
R., des Wildemannes Hof in Oberehnheim. Das Siegel im Stadtarchiv Oberehnheim D. D. 17 ist
abgefallen, es zeigte aber jedenfalls das Wappen der Goßmar von Oberehnheim: in G. ein r. bewehrter
gr. Papagei, wie es auch das Siegel des Heinrich Goßmar gen. Wildemann an der Urk. 1315. 8. 11.
aufweist. Hartmanus dct. Munschin miles de Eppfiche 1353. Doch handelt es sich hier wohl um ein
Glied des Ministerialengeschlechts Epfig, Elsaß. Hans von Kaiserstuhl et uxor Anna M. werden von
Mundt.
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Vogtes zu Honau, welche ihm zwei Söhne Egelolf und Werner gebar, die 1221 urkundlich auftreten.
Egelolfus de M., miles 1230, Mitglied des Rathes in Straßburg; successor Wernheri Marscalci in advo-
catia loci Honowe, einigte sich 1233 mit dem Kapitel zu Honau wegen der Jagd auf der Insel Wolfs-
werth im Rhein. Sein Reitersiegel in rotem Wachse (Bez.-Archiv Straßburg, G. 4603, No. 3) zeigt
den Marschall Egelolf im Schritt nach (heraldisch) links reitend; sein Haupt ist unbedeckt, den ganzen
Körper deckt ein langer weiter Rock; mit der linken Hand hält er die Zügel, in der Rechten ein Schwert.
Umschrift: f EGEL.......NES.......CALC: (Argentinensis Marscalus). Die Bischöfe von Speyer
und Straßburg vertauschten 1238. 27. 1. Ministerialienfamilien: Beatrix, matrona honorabilis Egelolphi
de M., marscalci Argentinensis, filia qu: Alberti de Utenheim, Camerarii Spirensis, cum prole jam
suscepta et suscipienda, gegen Eberhardus et Theodoricus pincernse de Welresowe (Werschau, B.-A.
Schwetzingen; Zeitschrift, XV, pag. 152). Egelolf f 1258 ohne männliche Erben (Kolb, Bad. Lexicon
I, 250). Seiner Tochter Agnes, Gattin des R.'s Burkard von Hohenstein, verlieh Bischof Heinrich von
Straßburg 1263. 1. 4. eine Mühle in Straßburg und ein Lehen in Osthofen, welche weiland ihr Vater
vom Stifte zu Lehen getragen hatte. Im libro donationum des Frauenwerkes in Straßburg erwähnt
unter dem 22. Juni: Friedericus de M., qui dedit curiam in Sessolsheim cum 5 agris viniferis. Frater
H. de M. Z. Urk. des Klosters Günthersthal 1326. 1. 7. Bruder Johans von Tryberg, Barfüßer-
Conventual in Freiburg, verkaufte 1386. 10. 11. im Namen des Bruders Johans v. M., Barf. Conventuals
in Schaffhausen, eine von Letzterem ererbte Gülte in M.
Mundinger. Cunrat der M., Bürger in Freiburg, verkaufte Gülten in Emmendingen 1313. 23. 10.
Andreas M., Schultheiß zu Widensolen, B.-A. Colmar, 1460. 9. 6.
Mundt. Christoph Mundt, geboren zu Köln, J. U. Doctor, ließ
sich in England naturalisiren 1531, zuerst dortselbst als Uebersetzer
thätig, dann als Agent des Königs von England in Deutschland seit
153-3, wurde 1548 Bürger in Straßburg und heirathete 1549. 13. 1.
Rosina, Tochter des Jacob Quintner von Saarburg und der Cordula
von Brumbach, welche 1557 als lebend genannt wird. Christoph starb
1572. (Siehe über Mundts Thätigkeit als Agent: A. O. Meyer, Die
englische Diplomatie in Deutschland zur Zeit Eduards VI und Mariens.
Breslau 1900, pag. 90—96. Allgemeine Deutsche Biographien LH,
537 ff. und Dictionary of National Biography XXXVIII, 204 ff.) Seine
Söhne waren wohl Engelhard und Christoph Monclt, welche nach
Herzog (VI, pag. 312) 1581 auf der Stube zum Hohensteg dienten.
Der Letztere kommt 1594—1614 als Mitglied des Rathes in Straßburg
vor und heirathete 1595 Maria Ursula von Grebern, vormals Klosterfrau
zu St. Stephan, und wohl in zweiter Ehe Ursula, Tochter des Wilhelm
von Schauenburg, Amtmannes zu Herrenstein, und der Susanna Zuck-
mantel von Brumat; seine Tochter Marie Philippine Mundt, t 1664 als
Witwe des 1654. 5. 5. f Majors Philipp Reinhardt von Hornberg,
war wohl die letzte Trägerin ihres Namens. Cleophe, Tochter des
älteren Christoph, heirathet: 1) in Straßburg Jung-St.-Peter-Kirche 1565. 30. 10. Hans Georg Schorp
von Freudenberg; II) Heinrich Boschmann von Wolpertshofen (alias Wolfgangshofen), Doctor juris. Der
in Schauenburg'sehen Regesten 1557. 26. 6. als Altkirchherr in Offenburg aufgeführte Caspar «von Mundt»
ist wohl ein Bruder des älteren Christoph. Wilhelm David Mond in der «Matrikel aller der in 'die
Unter-Elsässische freie Reichsritterschaft gehörigen Räthe, Ausschüsse und Mitglieder» um 1650. Christoph
M. führte nach dem Reiberschen Wappen-Codex, fol. 93 das nebenstehende adelige Wappen: im gr.
Schilde ein s. Rechtsstrom; H: ein wie der Schild gekleideter Mohrenrumpf mit w. Kopfbinde und
fliegenden Enden; Hd.: gr. s. Dieses Wappen, welches Herzog als das der f von Muelhofen gibt, ist
dem gelehrten Dr. Mundt wohl durch den Kaiser verliehen worden, aber das K. K. Adels-Archiv
enthält nach gefälliger Mitth. des Herrn Directors Schornboek nichts darüber.
Munolt. Erlewin M., Ek., bürgte 1337. 12. 9. für die von Falkenstein im Höllenthale.
von Munricliingen. Petrus de M., miles, Z. Urk. der Herren von Krenkingen 1290. 18. 5.
Munschin. Wernherus Munschinus, 1280. 1. 6. et Cunradus dct. Münzschi 1297. 6. 6. bur-
genses in Rheinfelden. Gosmar Munschin, Ek., verkaufte 1315 seinem Bruder Herrn Johannes Wildemann,
R., des Wildemannes Hof in Oberehnheim. Das Siegel im Stadtarchiv Oberehnheim D. D. 17 ist
abgefallen, es zeigte aber jedenfalls das Wappen der Goßmar von Oberehnheim: in G. ein r. bewehrter
gr. Papagei, wie es auch das Siegel des Heinrich Goßmar gen. Wildemann an der Urk. 1315. 8. 11.
aufweist. Hartmanus dct. Munschin miles de Eppfiche 1353. Doch handelt es sich hier wohl um ein
Glied des Ministerialengeschlechts Epfig, Elsaß. Hans von Kaiserstuhl et uxor Anna M. werden von
Mundt.