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E. Tietzk-Conrat Georg Raphael Donners Verhältnis zur italienischen Kunst
ein späteres Werk sehen, es scheint auch im Gegensätze zu den Seitenfiguren, die aus
Bronze sind, in Blei oder „Komposition" gegossen zu sein; vielleicht dürfte diese weiche,
malerisch aufgefaßte Arbeit auf Mazza zurückgehen. Bleigüsse sind in Venedig ebenso
selten wie anderswo; in S. Maria degli Scalzi ist das dreiteilige Antipendium des Sebastian-
altares (Bernardo Faldoni) mit drei Reliefs — um 1700 — geschmückt, die in Blei
geg-ossen und mit Goldfarbe überstrichen sind; diese Technik findet sich auch bei Donner
in den Predellenreliefs des Elemosynariusaltares in Preßburg angewendet. Von eigenartiger
Schönheit ist auch die Tabernakeltür (Fig. 69)
r.-^1^'' J"^jrf|| des (oben besprochenen) Hochaltares in Reden-
l^terßfltttf[ torc die in Holz geschnitzt und vergoldet ist
\ und Christus am Ölberge darstellt. Die Form
V' der Tür war geg-eben, auf sie mußte in der
\ , Reliefkomposition Rücksicht genommen werden;
die Szene spielt in einer waldigen Landschaft,
Lnul jßE * der wellige Boden geht bis zur halben Höhe des
'jf| , tf^U Reliefs, der obere Teil wird von zwei knorrigen
PBpIuI dicken Stämmen eing'efaßt, um die das Laub an
■^EJKHH^HMBS? dürftigen Zweigen steht. Links im Schatten der
U zerklüfteten Rinde ist das Schlüsselloch ange-
lt'S''** " bracht; darüber schwebt der Engel mit Kreuz.
IhHI UOC^ ^(^( '' nera^> Christus empfängt ihn mit ge-
j r heimnisvoller Gebärde; stimmungsschwere tiefe
1»**' Stille steigt von den schlafenden Jüngern auf.
flKpf^Hfl Dieses Relief will gar nicht zu dem Antipendium
|! V ' und jenem an der Rückwand des Altares passen;
^■^^Hm£%Lw>. .. *JflRJH "5 Bfa zu ermnern'
A E^ljtf^ ; oc^er anderer
'wHHHHHHHRHHHHBI. .. ■ E-n fJlY\S auf demselben
|hl. Dominikus
telltes Quadrat
nert das Relief
Fig. 69 Venedig, Redentore, Tabernakeltüre |"o ^ 5 Ilsters, an Seme
Cu ■ ie Corpus Do-
mini. Diese gehören zu einem Altare, der =- ^ \ I flankiert wird
und in der Mitte, in einer Nische, die stelvE-2 w | g I ält, die in den
Armen das nackte Kind trägt; die Nische iE- — I - und Leidens-
geschichte, seine Auferstehung und Himr=-2 i_ ^T^^^^^B |-önung Marias
schließen. EL
Diese kleinen Reliefs erinnern in ihre|_t Q I 5 ■ ipressionistisch
angedeuteten Faltenzügen und den wegge E. ^ > 11 der Himmel-
fahrt Christi an die Tabernakeltür ir§J9 ^ ^^^^J^^^^^ jolognesischen
Arbeiten Mazzas nicht gekannt haben; es sE_ Q) c cm I 1 ereinstimmung
in der großen Auffassung und der GewandEJ? g g I es Altares mit
jenen, die Donner in Preßburg in der Elerr=_ O ° ^ I e Formgebung
E. Tietzk-Conrat Georg Raphael Donners Verhältnis zur italienischen Kunst
ein späteres Werk sehen, es scheint auch im Gegensätze zu den Seitenfiguren, die aus
Bronze sind, in Blei oder „Komposition" gegossen zu sein; vielleicht dürfte diese weiche,
malerisch aufgefaßte Arbeit auf Mazza zurückgehen. Bleigüsse sind in Venedig ebenso
selten wie anderswo; in S. Maria degli Scalzi ist das dreiteilige Antipendium des Sebastian-
altares (Bernardo Faldoni) mit drei Reliefs — um 1700 — geschmückt, die in Blei
geg-ossen und mit Goldfarbe überstrichen sind; diese Technik findet sich auch bei Donner
in den Predellenreliefs des Elemosynariusaltares in Preßburg angewendet. Von eigenartiger
Schönheit ist auch die Tabernakeltür (Fig. 69)
r.-^1^'' J"^jrf|| des (oben besprochenen) Hochaltares in Reden-
l^terßfltttf[ torc die in Holz geschnitzt und vergoldet ist
\ und Christus am Ölberge darstellt. Die Form
V' der Tür war geg-eben, auf sie mußte in der
\ , Reliefkomposition Rücksicht genommen werden;
die Szene spielt in einer waldigen Landschaft,
Lnul jßE * der wellige Boden geht bis zur halben Höhe des
'jf| , tf^U Reliefs, der obere Teil wird von zwei knorrigen
PBpIuI dicken Stämmen eing'efaßt, um die das Laub an
■^EJKHH^HMBS? dürftigen Zweigen steht. Links im Schatten der
U zerklüfteten Rinde ist das Schlüsselloch ange-
lt'S''** " bracht; darüber schwebt der Engel mit Kreuz.
IhHI UOC^ ^(^( '' nera^> Christus empfängt ihn mit ge-
j r heimnisvoller Gebärde; stimmungsschwere tiefe
1»**' Stille steigt von den schlafenden Jüngern auf.
flKpf^Hfl Dieses Relief will gar nicht zu dem Antipendium
|! V ' und jenem an der Rückwand des Altares passen;
^■^^Hm£%Lw>. .. *JflRJH "5 Bfa zu ermnern'
A E^ljtf^ ; oc^er anderer
'wHHHHHHHRHHHHBI. .. ■ E-n fJlY\S auf demselben
|hl. Dominikus
telltes Quadrat
nert das Relief
Fig. 69 Venedig, Redentore, Tabernakeltüre |"o ^ 5 Ilsters, an Seme
Cu ■ ie Corpus Do-
mini. Diese gehören zu einem Altare, der =- ^ \ I flankiert wird
und in der Mitte, in einer Nische, die stelvE-2 w | g I ält, die in den
Armen das nackte Kind trägt; die Nische iE- — I - und Leidens-
geschichte, seine Auferstehung und Himr=-2 i_ ^T^^^^^B |-önung Marias
schließen. EL
Diese kleinen Reliefs erinnern in ihre|_t Q I 5 ■ ipressionistisch
angedeuteten Faltenzügen und den wegge E. ^ > 11 der Himmel-
fahrt Christi an die Tabernakeltür ir§J9 ^ ^^^^J^^^^^ jolognesischen
Arbeiten Mazzas nicht gekannt haben; es sE_ Q) c cm I 1 ereinstimmung
in der großen Auffassung und der GewandEJ? g g I es Altares mit
jenen, die Donner in Preßburg in der Elerr=_ O ° ^ I e Formgebung