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Österreich / Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale [Hrsg.]
Kunstgeschichtliches Jahrbuch der K[aiserlich-]K[öniglichen] Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale — 4.1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.25488#0289
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HElNRicn ZiMMERMANN Die Fuldaer Buchmalerei in karolingischer und ottonischer Zeit

95

Der Gothaer Kodex ist — wie mir Herr Oberbibl. Prof. Dr. EHWALD gütigst mitteilt —
in karolingischer Minuskel des X. Jhs. geschrieben. Das einzige, im alten Teil der Hand-
schrift enthaltene Bild foi. 148, das CLEMEN und KEMMKRiCH als Karl den Großen und Pipin
abbilden, erscheint vor der Lex Salica. Vor der gleichen Gesetzessammiung behnden sich
im Modeneser Kodex jedoch die Bildnisse der vier Frankenkönige. Über die Verschieden-
heit des Gothaer Bildes mit dem Biide Karls im Modeneser Kodex geht CLEMEN schnell
vorüber. Nun zeigt das Gothaer Bild jedoch genau die gleiche Komposition als Wisegast
und Aregast in der Modeneser Handschrift; ja, auch die Bilder der beiden anderen Franken-
könige waren — analog dem Modeneser Kodex — geplant, da ein entsprechender Raum
für sie freigelassen ist, Aregast und Wisegast mithin jetzt nur die linke Bildseite einnehmen.
Daher sind wohl sicher auch im Gothaer Kodex Wisegast und Aregast gemeint. Warum
hätte man denn auch sonst das Bild Karls später auf fol. 2b nachgetragen?
CLEMEN vennutet, daß der Modeneser und Gothaer Kodex die gleiche Vorlage benutzt
haben, und zwar nicht den an Eberhard von Friaul gesandten Kodex, sondern eine andere
in Fulda behndliche Handschrift, „vielieicht gleichfalls von der Hand des Lupus". Die
Modeneser Handschrift verrät schon durch die Schrift ihre oberitalienische Entstehung;
auch der Stil der Bilder weist in diese Gegend. Man vergleiche das Bild in dem Kodex
der Leges Barbarorum in St. Paul in Kärnten^"^). Es ist daher möglich — wenn auch nicht
zu beweisen — daß der Modeneser Kodex eine direkte oder indirekte Kopie der an Eber-
hard von Friaul gesandten Handschrift darstellt. Der Gothaer Kodex wird auf ein Original
zurückgehen, das sich in Fulda oder in der mainfränkischen Gegend befand. Die Überein-
stimmungen zwischen den Handschriften erklären sich eben daraus, daß sie beide letzten
Endes auf den gleichen Urtyp zurückgehen.

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