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Kladderadatsch: Organ für und von Bummler — 1.1848

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Hefte 9-13, Juli 1848
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https://doi.org/10.11588/diglit.2228#0055
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Feuilleton

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.'Gerichtliche Dln^cigr!

Frankfurt a. M. 1848.

Am «. August dieses Jahres

»irt, bierselbst am Flußufer. unfern der Mainluil ein unbekannter
männlicher Leichnam gefunden werden. Da derselbe eben in Begriff sein
wird, in Verwesung überzugehen, so wird sich hieraus auf ein vor
nicht langer Zeit erfolgtes Ableben schließen lassen. Ter Verstorbene,
in dessen Rocktasche man eine Visitenkarte: „Preußen" finden wird,
dürfte von großem, robusten, aber unförmlichen Körperbau sein, in-
dem seine rechte Seite bedeutend umfangreicher als die Linke, die
letztere frisch und kräftig, jene hingegen aufgedunsen und inwendig
faul scheinen wird.

Spuren irgend welcher Gewalt werden fehlen, dagegen dürften
in der Gegend des Herzen 37 kaum vernarbte Stiche von Blutegeln
sichtbar sein. Merkwürdiger Weise wird man den Verstorbenen mit ge-
bundenen Händen verfinden, die er sich, was noch viel unerklärlicher
erscheinen wird, mit einer starken, ursprünglich wohl zu Erekutiv-
Maßreg ein bestimmten Geißel selbst gebunden haben dürfte!

Alle die etwas Näheres über den Unglücklichen zu bekunden wissen
werden hiermit ausgefordert „Berlin, Singacadcmie" wo der
Leichnam. Behufs Recognoscirung schon jetztDienstags undFreitagS
von 12 bis 3 Uhr in Augenschein genommen werden kann, taö Nähere
anzugeben.

L. 8.

8. Sag' mal Bohmhammel, wat bedeut' denn bei de Eonstablerö

B.

<£. D

. E.

uf de Filzhelme?

Det

sc. -

- hceßt Aufwiegler.

Det

B.

dito

B u m ni l e r.

Det

C.

dito

Crakehler.

Det

D.

dito

Drängelberger.

und det E. —

F. Nu. det E.?

A. Ne Du, det sag ick nich — sonst werden se Ertlich!

Line schwarz und weiß besteckte National Kokarde ist aus dem Wege
der Wahrheit bis nach der Landrechts.Sack-Gasse No. IW. verloren ge-
gangen. Der schelmische Finder erhält eine geeignete Belohnung bei

Eduard Monecke, in Stettin.

Segen die Dcnuncianten.

Wem noch ein Herz im Busen lebt
Das sich empört bei Hochgerichten.

Wem zitternd noch die Seele bebt,

Wenn sich des Hcnker'S Hand erhebt
Lin Menschenleben zu vernichten —

Der schaare sich und wahre sich

Gen nns'res Landes Schimpf und Schande!

Dcr wehre sich und schwöre sich:

Vernichtung dieser Henkerbande!

Dernichtung dieser Schlangenbrut
Die unfern Untergang beschlossen —

Ihr schwarzes Gift, in toller Wuth.

Gemischt in unser rotheS Blut,

Das für der Freiheit Gold gcsiosscn!

Was Republik — was Reaktion —

Wer nicht ein Lumpenhund geboren,

Der wehre sich und schwöre sich:

Vernichtung diesen Delatoren

Wem noch ein Herz im Busen lebt

Für Glauben, Lieben — für ein Hessen:

Daß sich das Volk zu Dem erhebt.

Was seine Edelsten, erstrebt'.

Der trete zu uns, frei und offen: —

Was alle Völker jeder Zeit
Dem Brudermorde gleich erkannten.

Laßt richten und vernichten unS:

Zum Teufel mit den Denuncianten!
Berlin.

0. 6.

Tie Berliner Post-Beamten wollten am 18. d. Mtö. ihrem
hohen Gönner Echmückert. deshalb einen Fackelzug bringen, weil er,
von seiner schweren Krankheit genesen, an diesem Tage wieder dcr Session
beigewohnt hat; allein „von Bardel eben" soll seine Einwilligung ver-
weigert. oder dieselbe vielmehr an die Bedingung geknüpft haben, daß jeder
Post-Beamte statt dcr Fackel eine ewige Lampe No. 20 tragen
soll. Tb dieser ewige Lampenzug zu Stande kommen wird, weiß Kladde-
radatsch noch nicht.

Dem Kriegsminister liegt eine Petition von -lOOHundert Tausend
Unterschriften vor, auf Abänderung dcS Ercrzir-ReglementS, da es jetzt
ganz ungesetzlich sei zu kommandiren: „Nicht Euch!" — rührt Euch,
die pctitionirende Armee schlägt vor: „rühren Sie Sich gefälligst"
weil hierin bei dcr Armee großer Mangel gewesen und „bitte um
Richtung

Frage. Was für ein Unterschied ist zwischen der Zeit des Regie-
rungsantritts Friedrich Wilhelm IV. und jetzt?
Antwort. Damals waren wir guter Hoffnung und jetzt sind
wir in andern Umständen.
 
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