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§3

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Lieut. v. Prndelwitz. Was sagen Sie zu meinem Bart? Famo«,
auf Ehre!
Lieut. v. Strudelwitz. Haben zu sehr die Haut mitgcfärbt, wird
schon werden! Aber was sagen Sie zu meinen Hosen? Süperbe, auf Ehre!
nicht wahr?
v. Prüde Iwitz. Ja wohl, aber hälten Sie länger machen lassen
sollen, wachsen »och zu stark, lieber Baron!
v. Strudelwitz. Thut nichts! Papa muß bezahlen! Auf Ehre!

v. Strudel Witz. Kommen Sie! Punkt II Uhr Ehrengericht! Ist
schon halb!
v. Prüde lwitz. Wird famos werden, lieber Baron! Skandal! So ein
Mensch will Offizier sein und ist Demokrat!
v. Strudclwitz. Was hat er denn aber gcthan? S'ist ja ein alter
gedienter Offizier!
v. Prudklwitz. Ist ganz gleich! wird auSgestoßen! Auf Ehre!
v. Strudelwitz. Wenn Sic meinen — jut! aber kommen Sie, wir
wollen uns erst bei Henri noch den Bart wichsen lassen! Und dann gleich zum
Ehrengerichte!
Hcrsch „von die neuesten Nachrichten" hat richtig auch ein paar Proben Todtcn-
bund schon in Erfurt aufgeohmt, was für gewisse EnthüllungSsrennde als ein
sehr ministerieller Dienst gewiß anerkannt werden wird. Uns ist die Auffindung
folgender Papiere des TodtcnbundS gelungen, welche durchweg aus Mcnschenhant
mit Kindcrblut geschrieben sind. Es ist ei» Stück der Statuten.
1. Zweck. Hinrichtungen, Anarchie, allgemeine Glückseligkeit.
2. Mittel. Oberster Grundsatz. Nichs ist heilig. Uutcrsatz. Alle
Mittel sind heilig.
3. Methode. Strick, Handgranate, Gift, Dolch, kalt Blut, Schnaps.
4. Allgem. Bedingungen. Nicht Mann noch Maus. — Jungfrauen,
Greise, kein Kind im Mutterleib.
5. Besondere Bedingungen. Garantie der Gesinnung: Mordbrenner,
Kindcrmörder, Menschenliebe.
<>. Eintheilung. X. Sektionen: I. Drauf. 2. Blutwurst. 3. Haut
ihm. 4. Roth. 5. Blutroth. 6 Hochroth. 7. Greiff. 8. Pack an. 9. Stoß.
10. Vatermörder.
7. Zeichen. T. l-'.; - I.. Ii. - o. X, sH, - 6. 6.; -
Ireu-L.; kr. V; Depot. I. X. II. K , h'. >V. - I'ri I're - Ilol-I.s. —
Vss. X. 8p». X. Es. X. -j- X. —
8. Verabredungen. Das Ministerium muß zum Apr.
hier bricht das Mannscript plötzlich ab.

Die Polizei schreitet schon gegen die humoristische Literatur ein, wie die
Eonfiscation der Schriften der Urchriflcngcmcinde beweist.
ES fragt sich jetzt, was ist mehr zum Lachen: die Literatur der Urchrisien,
oder der Ernst, mit dem man gegen sic verfährt?
Antwort: Beides! besonders da» Eine!

Nachstehendes Original-Schreiben des Britischen Lord EchatzkanzlcrS
Palmerston ist uns durch freundliche Mitthcilung zugcgangcn und stehen wir
keinen Augenblick an, e« zu veröffentlichen, um in der leidigen, noch sehr ver-
wickelten Dänischen Angelegenheit Aufklärung zu geben.
„Meine Herren!
Sic haben Sich im Interesse d,S Englischen Handel« an die Regierung
Ihrer Majestät gewandt, »m Ausschluß zu erhallen über den Stand der Däni-
schen FricdcnSunterhandlungen. Die Regierung Ihrer Maj. erklärt sich mit
Bedauern außer Stande, denselben zu geben. Unsere Bemühungen sind an den
übertriebenen Forderungen des Preußischen Cabincts gescheitert, welches darauf
zu beharren scheint, für die Herzoglhümcr die maaßlosen Rechte des slstus ezuo
d. h. also des Zustandes vor Beginn des Krieges zu verlangen. Vielleicht ist
cs Ihnen, meine Herren, möglich, eine Vermittlung durch Ihre einflußreichen
Bekanntschaften mit Berliner Bürgern anzubahnen. Die Regierung Ihrer Maj.
erlaubt sich, Ihnen einige solche Persönlichkeiten vorzuschlagen, von denen sic
glaubt, daß sic aus die Personen des König!. Prcuß. Cabincts von bedeutender
Wirkung sind. Sie nennt Ihnen zuerst die Herren Schnitze und Müller,
welche wegen ihrer diplomatischen Unterhaltungen in hoher Achtung
stehen, ferner einen Herrn Malmhne, dessen kindliche Ansichten schon oft
durchgedrungcn sind, den Herrn Polizeipräsidenten, welcher starken Glau-
ben hat, den Herrn Bürgermeister, einen Mann» von unerschütterlicher
Charakterfestigkeit, Herrn L. Rellstab, so bekannt, daß er nicht weiter
der Rede Werth ist, Herrn Bcnda, der stets Rath weiß, wenn Catilina vor
den Thoren steht und — Preußens Mathilde. Handeln Sie, wie es die
Ehre Großbritlanirns verlangt und benutzen Sie Ihren Einfluß zum Wohle des
großen Vaterlandes.
Ihr wohlgeneigter August Palm ersten."

Der Eonstablcr Kaiser löst Versammlungen aus, weil er von den Demo-
kraten auf „eine Weise angesehen wird," in der er „eine Verhöhnung"
erkennen muß. Obgleich wir nun nichts wisse» von einem besonderen An-
sehen des pp. Kaisers, solches im Gegcnthcilc geradezu in Abrede stellen, so
sollte er doch bedenken, daß den Menseben mindestens ein gleiches Recht wie de»
Thicren zustehl, falls nicht etwa Herr Kaiser beabsichtigt, das VcrcinSrccht auch
der Kater-Innung zu entziehen, denn es bleibt dabei:
„sicht doch die Katz' den Kaiser an!"

Die Katze derf eS och, aber »ich der Kater!
Ein Eonstablcr Nr. E. 4444.

Wo ein Rohr zu schwach, wo ein Schrcckcnstcin nicht fürchterlich genug
war, um die Demokraten zu bändigen, da müssen die festesten Männer, Männer
von der Gewalt eines GorgoncnhaupIeS gewählt, da müssen die strengsten Maß-
regeln getroffen werden. Das hat die Regierung jedenfalls eingesehcn — den»
wozu sollte sonst jetzt der Stock Hausen?! —


Während in Frankreich die Organe der demokratischen Presse in richtiger
Würdigung der Verhältnisse es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihre Partei vor
Erccsscn aller Art zu warnen und zu wahren, muß man erleben, daß ein ein-
flußreiches Blatt der Berliner Demokratie dieselben geradezu zu provociren
scheint.
Die Urwählcrzeitung, welche seit Kurzem in ihrer Mäßigung sich
kaum zu mäßigen weiß und vor lauter Besonnenheit fast verrückt wird; die
im Hinblick auf das kleine Häuslein der Radikalen wie der Pharisäer im Tempel
sich täglich vor die Brust schlägt und dem Herrn dankt, daß sie nicht ist wie
unser Einer — dieselbe Urwählcrzeitung ist unverständig und unanständig genug,
ihre Spalten einer Sorte von Inseraten zu öffnen, welche wahrhaftig geeignet
sind, ihr und ihrer Partei mehr zu schaden als alle Rücksichtslosigkeit und Con-


sequenz des Princips, vor der sic so furchtsam zurückbcbt. Wir meinen die
elenden Kind tau fbcttelcien, die, an sich schon ekelhaft genug, bei der Takt-
losigkeit eines großen Theils der Bevölkerung zu dem widerwärtigsten Unfug
Veranlassung geben können und bereits gegeben haben.
Wir reden hier nicht etwa vom Standpunkte kirchlicher Sympathie»,
denn wir haben keine. Wir deSavouiren aber im Namen des Anstander
Alles, was geeignet ist, unsrer Sache den Stempel der Rohheit, Gemein-
heit und Lächerlichkeit aufzndrücken, und so den noch nicht besiegten unge-
rechten Haß unsrer Gegner in gerechten Ekel zu verkehren. Und obgleich
cs zunächst nicht unsres Amtes ist, so wollen wir doch Jeden, bei dem es dessen
bedarf, aufforder», durch jene Betteleien frivoler Spekulanten sich nicht
zum Lump und zum Narren machen zu lassen.
 
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