Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

IS»

Feuilleton.

In dem ungeheuren Andrang von Berlinern, welche das Ncustädtcr
Gesangfeft am Sonntag besuchen wollten, waren nur 15 Personen welche
genügende Legitimation, d. b. frisch gelöste Paß-Karlen besaßen. Die Vorzeiger
von Bürgerbriefen und ähnlichen A uswc ispap i er e» wurden zurückgewie-
sen, und nach Berichten in der Vosfischen Zeitung deshalb diese Strenge geübt,
weil der Polizei dcnuncirt worden, daß mehrere Taschendiebe ebenfalls eine
Kunstreise nach Neustadt beabsichtigten,-Es soll sich nunmehr heranS-
gestellt haben, daß lediglich die obigen 15 Paßkarten - Besitzer die belegten
Taschendiebe waren! — 8i non 6 vero, e den troruto!

Dem Bürgermeister vr. Zimmermann ist es gelungen aus dem Bran-
denburger Gefängniß zu entkommen, Indem er die Füllung in der Thür des
ArrestzimmerS durchbrochen. Der Gefängnißwärtcr, der nun wahrscheinlich ab-
gesetzt werden wird, kann jetzt sehen, wo der Zimmermann '« Loch ge-
lassen hat! _
Aus die Bekanntmachung hiesiger Kaufleute in Nr. 189 der Vosstsche»
Zeitung, worin dieselbe» erklären, daß sic bei Zahlungen höchstens ein Zehnthcil
in freniden Kaffcn-Anweisunge» annehmen wollen, entgegnen wir Unterzeichnete:
Wir sind bereit, jede Zahlung sogar in Preußischen Kaffen-Anweisungen
anzunehmen, obgleich „gar nicht abzusehen ist, welche bedeutend große
Entwerthung des Preußischen Papiergeldes bei irgend wichtige-
ren politischen Ereignissen cintreten kann."
Die Bewohner des VoigtlandeS und die
Rehbergcr seligen Andenkens.

In Bezug auf den in der letzten Nummer des Kladderadatsch ausge-
sprochenen Zweifel, ob man die Komödie zum CultuS oder den EultuS zu
den Komödien zu rechnen habe, bemerke ich, daß durch meine Forschungen
die angeregte Frage im letzteren Sinne längst entschieden ist. Ich verweise
nur auf meinen Ausspruch:
„Gin Komödiant könnt' einen Pfarrer lehren"
und würde, wenn ich nicht bereits so frei gewesen wäre, mit Hochach-
tung ersterben
Ew. ic. ic.
_ Wolfgang Goethe.
Als Beitrag zur Erledigung einer in der letzten Nummer dieses Blatte«
aufgeworfenen Frage, erinnern wir daran, daß mancher Minister des CultuS
schon allerlei Rollen gespielt hat.
Herr von Ladenbcrg hat das Ministerium de« Eultu« in Preußen unter
Eichhorn, Schwerin, RodbcrtuS und selbst unter Ladcnberg verwaltet.
An den Sänger der Spenerschen Zeitung Herrn
Ludwig Liber, geb. Leiser Lesser.
Was kostet es, wenn Sic auch unsre Ahnen besingen? Und was nehmen
Sie für das Versprechen, sic in Ruhe zu lassen?
Schmuel Locff. Anton Tomaschek. Sidesleister.
Preußen« Mathilde. Sin Jude in Berlin.
Vorläufige Anzeige.
Freunden und Bekannte» die ergebene Anzeige, daß wir bei der jetzt so
großen und anhaltenden Hitze jede» Umgang mit Menschen, ohne Unterschied
des Glaubens und de« Stande«, vorläufig aufzugeben uns entschlossen haben.
Bei 40 Grad Schwitzung ist überhaupt jeder anständige Mensch nicht mehr auf
dieser Erde sondern wie
die Redaktion de« Kladderadatsch
im Maaß'schen Wellenbade.

Die Redaktion der Constitutionellen Zeitung hat wegen ihrer „er-
Ivlgreichen Thätigkcit" im Interesse der Schleswig-Holsteinischen Sache
von der Statthalterschaft ein anerkennende« Schreiben erhalten.
Man spricht davon, daß der General Willisen seiner Stelle enthoben
werten, und daß an seiner Statt Herr vr. Haym die Anführung des Schles-
wig-Holsteinischen Heere« übernehmen sollte, um die Ehre Deutschlands statt
durch Blutvergießen auf dem trockenen Wege der Leitartikel zu wahren. Die
Sache habe sich aber an der einigermaßen compromittirten Vergangen-
heit des designirten Feldherrn zerschlagen, da Herr Besclcr erfahren, daß
derselbe einmal al« Höllischer Student wegen seiner Bethciligung an einer
Petition zu Gunsten de« vr. Strauß eine achttägige Carcerstrafe er-
halten und „keinen ehrenvollen Abschied" von der Universität aufzuwei-
scn habe.
Wie man hört, beabsichtigte Frau Birch-Pfeiffer die hiesige Bühne zu
verlassen, um als Freiwilliger mit „ehrenvollem Abschied" und „nicht
compromittirtcr Vergangenheit" in die Schleswig-Holsteinische Armee
zn treten. In neuerer Zeit soll sic indessen diesen Entschluß aufgegeben haben,
da sie jetzt durch den Abgang de« Herrn Wauer dem Königlichen Theater
doppelt unentbehrlich ist.

Weiß den» Niemand mehr di« Namen der Stadtverordneten, welche
in der berühmten Sitzung in den letzten Tagen des März 1848 davon
liefen und sich selbst das Zengniß der Unbrauchbarkeit auSstcllten? Es
wäre doch interessant, die Herren dem Publikum einmal wieder in» Gedächtniß
zu rufen, um ihre Wahl in den Gcmeinderath zu sichern.

In der Virginie, dem letzten Auftreten der Dlle. Rachel, wird Herr
Kamins ky, vom Stadttheater zu Warschau, den Consul übernehmen. Der
Ertrag dieser Vorstellung ist für da« Denkmal der in den Märzkämpfen ge-
fallenen .Krieger bestimmt. Also haben doch Juden, Polen und Franzosen
dazu beigctragcn.
Die Zeitungen melden von einem Auflauf am neuen Markte, den die
Verhaftung eines Knaben verursachte, welcher, obgleich er der Sohn anständiger
Eltern, einen Apfel bei den Körben eines Hökers aufgehoben hatte, und von
diesem eines Diebstahls bczüchtigt worden war. Aus glaubwürdiger Quelle
erfahren wir jedoch, daß jener Knabe bereit« ein erwachsener Mann, auch nicht
der Sohn anständiger Eltern, sondern ein hessischer Beamter, den Diebstahl
nicht am neuen Markt sondern in Greifswald begangen, der Gegenstand dessel-
ben kein Apfel sondern Preußisch Courant, und die Verhaftung des Diebes
endlich bis jetzt »och nicht erfolgt sei.

Der Preußische Minister des Handels und der öffentlichen Arbei-
ten hat von der Ocfterreichischen Regierung da« Großkreuz de« Leopold-
Ordens erhalten.
Wir gönnen dem Preußischen Minister die Anerkennung, unter den
gegenwärtigen Verhältnissen für Oesterreich« Interesse gehan-
delt und öffentlich gearbeitet zu haben.

Die Rachel wird eine Vorstellung gebe» zum Besten des Denkmals für
die am 18. März und in Schleswig gefallenen Preußischen Soldaten. Sic wird
darin die Nationalhymne und da« Lied: „Ich bin ein Preuße" zum Entzücken
der anwesenden Franzosen Vorträgen — auf besonderen Wunsch des TreubundeS.
Wir können nicht genug diesem herrlichen Bunde danken, daß er. um die sonst
unerschwinglichen Kosten für da« patriotische Denkmal auszubringen, sich wendet
an die — Großmuth der Menschgewordenen Marseillaise.

Herr Tom Pouce kehrt dieser Tage nach Paris zurück. Er wird jedoch
nicht über Mainz reisen, um alle durch diesen Durchzug möglichen Confliktc
zu vermeiden.

S°b






-----


«rzeb-



»Hier. Sehstde.
«»iibe.
siiiise. 3a, ja,
»liier. Ersht h.
:,imi anjebunder
ktiltze. Weeßl
etu.
»iiler. Aber du
j-dckben hat?
^»ltze. Si «eh!
Mer!
»iiiei. Haß des
i°'lze. Na. ab!
Bai sag,
ii»«-- 3-1 sag,
titlet.,,
u» s
3a, da h.

Di-l
-'-in,.,

' '"^Nni «,h

<°»gl.
 
Annotationen