Kladderadatsch: Humoristisch-satyrisches Wochenblatt (3.1850)

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Sonntag, den 15. Dezember 1850.

III. Jahrgang




WochenkalenSer.

Montag, den >6. Dezember.
In Berlin bei Kroll wird die Wan-
derung des Gedankens ausgestellt.
Dienstag, den 17. Dezember.
Die Wanderung de« Gedanken« wird
von Berlin nach Dresden bestellt.
Mittwoch, de» 18. Dezember.
Die Wanderung de« Gedankens wird
von Dresden nach Wien bestellt.'


Wochenkalender.


Donnerstag, den 19. Dezember.
Die Wandcrungde« Ge danken «wird
von Wie» nach Warschau bestellt.
Freitag, den 20. Dezember.
Die Wanderung »es Gedanken« von
Warschau nach Petersburg.
Sonnabend, de» 21. Dezember.
In Petersburg erfriert der Gedanke. —

Humoristisch-satyrisches Wochenblatt.
Dieses Blatt erscheint täglich, mit Ausnahme der Wochentage. — Man abonnirt mit 17'^ Sgr. vierteljährlich bei allen Buch-
handlungen sowie bei de» König!. Postanstalien deS Zn- und Auslandes. Jede einzelne Nummer kostet lSgr. Sic Lcdabtion.


Dns herrliche Weihnnchtsfest,
das Fest der Freude für alle Welt, insonderheit für die lieben Kind lein, ist vor der Thür. Alles jubelt, Alles frohlockt und harrt
in Freude der Liebesgaben, bei welchen Spenden und Empfangen gleiche Wonne ist.
Weß' Herz sollte da nicht weit werden, mitleidig der Armen und Bedrängten zu gedenken, und durch Beweise werk-
thäkiger Menschenliebe ihres Elendes sie einen Augenblick vergessen zu machen?
In diesem Sinne und mit diesem Herzen haben wir uns entschlossen,
LLM" killen Vkihllllchtsliallm
für arme vertagte Volksvertreter
auSzuschmücken; und indem wir überzeugt sind, damit dem Gedanken vieler unserer wohlthätigcn Mitbürger und Mitbürgerinnen einen
Ausdruck zu geben, hoffen wir, daß dieselben unS ihre Theilnahnie durch reichliche Einsendung Hissender Geschenke gern beweisen werden.
Wir nehmen alles, auch daS Kleinste; insonderheit aber bitten wir um
Socken, auf welche unsre lieben Pfleglinge sich gleich nach dem 3. Januar machen können;
Hosen, welche aber so weit sein müssen, daß »Sthigensalls das Herz in dieselben fallen kann;
um den Mund warm zu halten;
Leibbinden, für alle Fälle;
Mäntel» die man nach dem Winde hängen kann, u. s. w. u. s. w.
Auch schon gebrauchte Kleidungsstücke in allen Größen, von Vicbahn bis Schaffranek, werden dankbar angenommen
und ohne Ansehen der Person an die Würdigsten und Dürftigsten vertheilt werden.
Wohlzuthu» und mitzutheilen vergesset nicht; und bedenket wohl, daß ihr jetzt vielleicht zum letzten Male in der
Lage seid, den Vertretern des Volks eure Liebe dankend zu beweisen.
Die christlichen Gelehrten des Kladderadatsch.