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LOS


Vur für Oberschlefitn!
Wenn der bekannte Kater das Mausen ni-bl lassen wird, so wer-
den wir ihn nächsten« einmal auf seinen Katerstcigen nach Otlmachau be-
gleiten und seinem Katze »buche! da« Fell etwa« lose machen. Wlr find noch
uudisciplluirt!
Tantchen Voß ermahnt die Fürsten, nicht zu vergessen, .daß c« noch ein
deutsche« Volk gicbt.*
Die Fürsten brauchen sich wahrlich nicht vor dem deutschen Volke zu fürch-
ten, so lange die Eristcnz de« deutschen Volke« sich spiegelt und bewiesen wird
durch — die Sristenz der Vosfischea Zeitung,

Da da« in der Neuen Preußischen Zeitung angeregte Projekt, durch
eine von der konservativen Partei aufzubringendc freiwillige Anleihe dle Geld-
bewilligungen der Kammer» und damit diese selbst entbehrlich zu machen, nicht
besonder« geglückt zu sein scheint, so soll Herr von Rabe auf eine neue
Finanzoperation verfallen sein, von welcher man sich ungeheuren Srsolg ver-
spricht. Man beabsichtigt nämlich, sämmtliche Goldfische au« dem Gold-
fischteich im Thiergarten einzuschmelzcn und au« dem auf diese Weise ge-
wonnenen Golde Stökerlingd'or zu 3 Rthlr. 7>^Sgr. und Jkleyd'or zu
5 Rthlr. 20 Sgr. zu prägen. Da« Agio der ersten 50,000 Rlblr. soll als
Belohnung für denjenigen ausgesetzt weide», dem c« gelingen sollte, einen
Canb,baten für das Ministerium de« Innern zu entdecken.

Ich erkläre hürmüt fcuerlüchst, daß üch vom ersten Januar ab keune Hös-
fische Scheune mähr nähme. Sü flöhen ßu schlöcht; warum? sü Wörden
von ßu ordinäre Lumpen fabrißürt.
Z « i ck a u e r.

Verlorene Sachen.
Mir ist mein Bieban abhanden gekommen. Die Herren Abgeordneten
werden ersucht, in ihren Tasche», Brieftaschen und Portemonnaie'«
recht ordentlich nachzusehen, ob ihn nicht vielleicht Einer am 3. December in
der Eile der Vertagung au« Versehen mit eingesteckt hat.
Die Geschäfts-Ordnung der zweiten Kammer.

König Ludwig »o» Bayern ist gesonnen, dem 1800 zu Kassel »erstor-
benen Geschichtschreiber Johanne« von Müller ein Grabmal errichten zu
lassen. Da« glaub' ich! Wenn « immer so ginge, möchten noch manche Für-
sten alle wahren Geschichtschreiber begraben lassen!

Herr von der Heydt hat jetzt auch für die Barbiere die Gründung
einer Innung mit Prüfungen, Abgaben ic. genehmigt. Zur Vermeidung von
Mißverständnisse» wäre e« doch wünfchcn«werth eine authentische Erklärung
darüber zu erlassen, ob man ohne Erlegung von Steuern und Able-
gung eine« EramenS künftig sich selbst rasiren darf.

So? Also Johanne« von Müllern will er bejrade» laaßen! Wer
läßt mir denn bejrabcn?
Johannes von Schnitze.

Müller. Na, wat sagst'» nu. Schnitze? Kaum injckieed't, un nanu all
wieder demoraliflrt — oder demobilisirt — oder wie't heißt!
Schultzc. Gehst de? Wie ick Dir jesagt habe! Weeßt de, mir i«'t
janz recht. Mt'n Rejensedirm loost et sich doch besser al« wie mit'» Kuhfuß;
uu die spitzigen Reden duhn ooch »ich so weh als wie de Spitzkugcln.
Müller. Aber Schnitze, die Schande!
Schultze. I, de« iS ooch so so! Sehst de, 18 Millionen theelen sich
drin; und da wer' ick det StickSkcn, Wal uf mir kommt, wol noch verdragen
können.
Müller. Recht hast de. Un wenn die sich nicht schämen, denn seh' lck
jo jar »ich in -
Schultze. So l« e«! De« I« se janz recht! Worum find se so!

Müller. Weeßt de noch »ich, Schultze, wat dle in Dresden eejeutlich
verhandeln wollen?
Schultze. Wat wer'» se denn verhandeln wollen? De De lische
Lenigkcet woll'n se verhandeln!
Müller. Ick jloobe ooch! Doll genug!

Müller. Sag' mal. Schultze, warum heeßt et den» freie Conferenzen?
Schultzc. Schafskopv, det weeßt de »ich? Weil sc in Dresden allen«
frei haben, frei Essen, frei Drinken und frei Schlafen.
Müller. Na, wovor wer'n se den» aber bezahlt? Denn i« also allen«
reener Verdienst?
Schultze. I, da i« ja von Verdienst keene Rede nich; in Dresden
da dhun sc Allcns umsonst.

Warum hat General Willisen noch vor Eintritt der so lange ersehnten
Frostzeit seinen Abschied genommen?
Weil er sich nicht getraute, die Schleswig-Holsteiner noch weiter-
hin auf'« Ei« zu führen.

>Venn die Lcklesvix-Uolsteiner und die Iläoen stis rum 25. Oe-
cemder nickt »cstl-ixen, so vird es vokl vor »'eiknncstlen sek verliest
ru einer Scklackt kommen, vie ein klick suk die Karte dsutliek reixt.
L. von kuelov.

Der Magistrat schwankt noch, ob da« städtische Feuerlöschwesen
in die Hände der Polizei zu geben sei oder nicht. Warum soll cs denn nicht?
Wird ja doch die große „ Feurrlöschordnung " für Deutschland
auch nur polizeilich gehandhabt!

Man wundert sich, daß die allcrchristlichsten Abgeordneten der heiligen
Alliance ihre Arbeiten in Dresden an einem Feiertage beginnen. Man
vergißt aber dabei, daß selbst von den eifrigsten Fanatikern der Sabbath-stille
gestattet wird, Werke der Noth und des Erbarmens auch an
Feiertagen zu verrichten.

»riesrasten.
F. K. in Barmen: Dank für die freundliche Mittheilung, die wir aber nicht benutzen können, da dieselbe gegen die Leistungen des hiesigen Treubunde« nur
rin Kinderspiel ist. — B. F. G. in Frankfurt a. M.: Zu harmloSI — S. M. hier: Vgl. „Earoline" in der Vossischen Zeitung. — H. H. in Burg: Ganz
ähnlich schon da gewesen. — F. K.: Zu lang! — F. G. in Königsberg: Wir haben nicht« erhallen. — B. v. P.: In der nächsten Nummer!
 
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