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Müller. Weeßt de schonst, Schnitze? Ander hat'» jekriegt.
Schnitze. Ja, ick hab't jeschn, wie er den Abend in det KönigSßädt'sche
mit de weiße AtlaSne jcstanden und sich präsentirt hat,
Müller. Ick mechte man wissen, worum Niguet kce'n jekriegt hat?
Da sind de Wünschte un det Biffftick doch eben so jut und billiger.
Schnitze. Ick will dir sagen, des jcht allen» nach Connerionen. Vor
Buder'n werd sich wol sein Nachbar, der jroße Kurferscht verwendt haben,
un denn reimt er sich ooch uf Schinder'». Un denn weeßt de — Niquet
wohnt am Ende immer noch in de Zeitungshalle, un des iS so — det soll
nu cenmal partu »ich sind.
Müller. Ja, da hast de Recht. Aber leed dhut er mir doch. Na,
wer weeß, wat nich i«, kann noch wer'» — man immer'» Kopp oben behalten,
oller Junge!

Schnitze. Na, siehst de, Müller, ick habe es dir immer jesagt, deß in
Paris AllenS russischer Einfluß ist!
Müller. Na, wie so denn?
Schultze. Na, hast de nich in de Kreuz-Zeitung jelesen? Louis Na-
poleon hat schon zweimal von der Fürstin Malhilde Demidoff zum Frühstück
einen Kuchen mit einer Kaiserkrone jekrigt, worunter die Worte standen:
„Wagen Sie!"
Müller. Ja. Kuchen!

Zur Feier des Geburtstages Friedrich des Großen gicbt der Treubund
ein pompöses Concert. Wenn der alte Fritze noch lebte, der würbe ihnen gewiß
auch was geblasen haben.

Die Preußischen Pioniere haben eine Brücke über die Elbe geschlagen,
um den Oest erreichet» den Uebergang über diesen Fluß möglich zu machen.
Und solchen Thatsachen gegenüber wagen diese elenden „Eigentlichen" noch,
über die „ungeheuren Kosten einer nutzlosen Mobilmachung" zu schreien!

In Prag sind von Seiten der Polizei IM Stücke vom Repertoire ge-
strichen worden, darunter Goethes „Faust" und Schillers „Kabale
und Liebe." Das letzte Stück ist definitiv verboten, weil man das Volk nicht
glauben lassen will, baß auch ein Kalb Hofmarschall werden könne; der
Faust aber soll wieder „zur Aufführung »erstattet" sein, jedoch mit der Ab-
änderung, daß an die Stelle des Pudels ein Spitzel gesetzt wird.

Giacomo Messer beer soll, wie ich gehört habe, die Ehöre zu meinen
Eumeniden componirc». Orestes hat seine Mutter todtgemacht, die En-
meniden haben den Orestes zu Tode gehetzt, Giacomo macht die Eumeniden
todt — wer macht Giacomo todt? Von Rcllstad'n laß' ich mir übrigens
auf keinen Fall bearbeiten!
Aeschylos,
demobilisirtcr KriegSrescrvist und an einem
rothen Adler verstorbener Dichter.

Ein fremder Herr in Hessen soll an einen Hessischen Regierungs. Schul-
rath geschrieben haben, ein Manteuffel werde er nie werden. Der
Stil verräth sogleich den Verfasser.

Innere Mission in -en Kasernen.
Motto: „Erst beten dann —."
Kaiser Aujuft. Grenadier.Regiment- Frühgotteadienst.
Prediger Bauer. Tert: „Die Soldatcnc hre steckt nur im Fleische,
undschützt ohneReligion nicht vorErceß, Verrath und Feigheit."
Abendbienst. Aurora Wankenich. Tert: „Esset nicht zu
viel des irdischen Commis-Brodtes, so Euer Leib nicht unheilig
werde!"
Mitternachttdienst. Unteroffizier Strüsccke. Tert: „Das
Kr euz-Hagel-Tausend-Sch ock-Schwerenoth-Donnerwetter soll
Euch frikassiren, Ihr verdammten Himmelhunde! Hat denn
Keiner keinen Kümmel nich?"
sWird nach den Berichten des „evangelischen Vereins für
innere Mission in den Kasernen" fortgesetzt.j

Der VernichtuugSkampfder Gothaer gegen die Dynastie der J-Tippel
ist nicht ohne alle historische Berechtigung und hat neben dem politischen auch
noch ein ästhetisches Element.
Schon Haendel hat in prophetischer Ahnung von der einstigen Größe des
größten aller Oratoren sein Oratorium nicht Simson sondern Samson
genannt. Daher kömmt cS, daß die Erbitterung gegen die unschuldigen J-Tippel
bei dem großen Aesthetikcr unter den Juristen von Königsberg immer dann am
meisten hervortritt, wenn er gerade an Händel denkt.

Merkwürdiger Weise ist Dresden bisher immer von epidemischen Krank-
heiten bewahrt geblieben. Jedenfalls hat dies seinen Grund in der Lage
dieser Stadt.
Schon öfter ist Dresden in unglückseligen Zeiten der Schauplatz diploma-
tischer Zusammenkünfte gewesen- Jedenfalls hat cs seinen Grund in der Lage
dieser Stadt. __
Der gastronomische Ritterschlag des Herrn Budcr ist ein neuer Beweis
dafür, daß die Preußische Regierung jetzt vollständig „mit der Revolution
gebrochen," und daß die einzige Politik, welche sic von jetzt aber verfolgen
will, keine andere ist, als die der Restauration.

Unter den Artikeln, welche zollfrei in Rußland cingeführt werden dürfen,
befinden sich: Stockfische und getrocknete S t o ckfi sch kö p fe. Cs
dürfte, um unfern, Ucbcrfluß an Stockfischen einen vortheilhaftcn AbzugSweg zu
öffne», genügen, die Vertheidigcr der von der H e y d t scheu Handelspolitik auf
diese zollfreie Beförderung nach Rußland aufmerksam zu machen.

Wie die Zeitungen melden, lauert jetzt ein Mann den aus der Schule
zurückkchrendcn Mädchen auf der Straße auf, um ihnen in diebischer Absicht
die Haarzöpfe abzuschneiden.
Wir möchten den geehrten Haarkünstler darauf aufmerksam machen, daß er
klüger thätc, auf gewisse Herren zu speculiren, die regelmäßig in der Mittags-
stunde vom Ralhhause kommend die Königssiraße entlang gehen. Jedenfalls
findet er hier die reichste Auswahl der allcrdickstcn Zöpfe.

Durch einen glücklichen Zufall sind wir in Besitz eines Original-Handschreibens
Gotthold Ephraim LessingS, in welchem er sich auf da« herzlichste bei
Herrn Professor Kugler bedankl, daß derselbe in diesem Jahre keinen
Prolog zur Feier seines Geburtstages geschrieben.

Ein heftiger Kampf hat sich entspannen über die Solidität der Preu-
ßischen VersichcrungSbank gegenüber der Gothaischen. So
abhold wir auch den Gothaern sind, so dürfte doch, meinen wir, ein flüchtiger
Blick auf die Preußischen Verheißungen lehren, was von einer Preußischen
Versicherung zu halten ist.
 
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