Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1S2

Bericht über die am 28. Juli stattgehabte Sonnenfinskeriiiß
vom Rentier Rmigenberch.
Es ist von mehreren Seiten die Aufforderung durch die Presse ergangen, die Beobachtungen bei der Sonncnflnsterniß zu constaliren.
Demzufolge habe ich mir auf dem Spandauer Bork befunden, und an Menschen und Thiere so wie an mir selbst und meine Familie meine Wahr-
nehmungen durch ein buntes Glas i> 5 Sgr. eigenhändig veranlaßt. Dieses aber ist ein reiner Betrug, denn es ist weiter nichts als eine draufge-
klebte schmierige Blake, wodurch der Himmel einen reizenden Anblick gewährte.
Um 4 Uhr >4 Minuten genau nach der Akademie gestellt und in Charlottenburg »och etwas am Schlosse nachgcrückr, beobachiete ich den
Jesammteintritt des Mondes durch Aujust und Kloben in gegenseitiger Berechnung pünktlich festgcstellk. Sogleich fing die Natur an in's Falbe
rüber zu spielen und die Symptome der Dunkelheit bei Menschen und Thicren in Sehnsucht nach Schlafrock und Pantoffeln, Kreuzzcitung und
schwarzen Adler so wie häuslicher Bedürfnisse stellten sich ein.
Bei Abnahme des Lichtes 4 Uhr 20 Minuten bemerkte ich die Beleuchtung meiner eigenen Tochter Bertha durch Flecken in's Jesicht, ob-
gleich dieses bereits erwachsene Mädchen behauptet, gestochen worden zu sein, von sie weiß nicht was, daher diese Folgen.
Gegen 4 Uhr 25 Minuten vollständige sichelförmige Scheibe und gleichzeitig die Beobachtung an mir selbst von einigem Hunger verspürt,
worauf ich die Observanz des Himmels durch den Jenuß von zwei Kümmel unterbrechen zu müssen glaubte. Die Temperatur im Schatten
10 Irak Numor.
Was die animalische Thierwclt belangt, so hatte mein Pudel Liras während deS ganzen Nachmittags Freßlust und Mattigkeit gezeigt,
so wie auch von Schwalben meine Tochter Bertha auf ihren neuen Hui Beobachtungen gemacht haben will.
Nachdem ich mich noch mit einer ziemlichen, durch starken Bicrgcnuß erzeugten Keilerei auf dem Bocke mit bewaffneten Auge beschäftigt
und weiter keine Flecken an Menschen oder Thiercn wahrgenommen, begab ich mich zu dem Astronom Buder, wo Preise wie Verzehrung der
Sache angemessen befunden.
Indem ich für die Wissenschaft mit diesem Bericht gewiß dienlich gewesen zu sein, mein Bestreben ist, verharre einer wohllöblichen
Redaktion ergebener
Rungenbrrch.

k" v u n 1 v t« n.

Herr Trumann in London, der Erfinder des jüngst viel besprochenen
Zahnfleisches von Gutta Percha, soll »cnerdings auch Zungen a»S
derselben Masse angefcrtigt haben. Dieselben empfehlen fich durch die Leichtig-
keit und Schnelligkeit ihrer Bewegungen besonders für den Gebrauch in Kammern
und auf Landtagen. Höchst praktisch, namentlich für die Meister und Jünger
der höheren StaatSkunst sind auch die doppelzüngigen Mundwerke, von
denen neuerdings große Sendungen aus London verschrieben sein sollen.

Die Vcssische Zeitung vom 27. Juli therlt mit, daß in Hückeswagen
im Belgischen, einer der vertriebenen Schlcswigschcn Geistlichen, Pfarrer Wild-
Hagen aus Hohn fast einstimmig zun, HilfSpfarrcr erwählt sei.
Die Dänen haben diesen Geistlichen aus Hohn vertrieben, die Deut-
schen haben den Mann ans Hohn gewählt; wenn nun gar dieser Pfarrer
aus Hohn predigt, wie soll da wohl eine oidentlichc Scnntagsscicr zu Stande
kommen!

Wie die Nene Preußische Zeitung meldet, ist der Chevalier Woll-
hcim da Fonseca „im Aufträge eines großen Englischen Blatte«"
nach Königsberg gereist, um dort die Sonncnfinstcrniß zu beobachten.
Schon Shakespeare hat den Chevalier Anton Edmund Wollheim
da Fonseca für den größten Astronomen, Corpernicus denselben für den
größten Dramatiker erklärt.
Durch das „große Blatt" von England, das bekanntlich seine
„Könige zn Bürgern, zu Fürsten seine Bürger macht", ist jetzt end-
giliig fcstgestellt, daß unter allen orientalischen Gelehrten des ContincntS,
der Inseln und des Wassers kein größerer Name ist als der des Chevalier
Anton Edniunb Wollheim da Fonseca.

Ben cunem Wohllöblichen Slaatsmünüstörium bedanke üch müch ergebenst
für dem mür »erstatteten Genüsse der Beschattung der Sonne vermüttelst de»,
Monde. War sü auch nücht total, so war es doch röcht rcuchlich, und der Bc-
schcudcnc üst ümmcr ßnsrüde», wir cS auch höchst conlant üst, daß man auch den
Indischen Glaubensgenossen an düscr patriotischen Feuer Thcnl ßn nöh-
men gestattet worden ist. Zwick au er.

Der Verleger der „Neuen Gespräche" ic. des Herrn von Radowitz,
Herr G. W. Körner in Erfurt, ersucht in einer gedruckten Zuschrift vom
7. Juli 1851 die Sortimcnlsbnchhändler, ihre» Bedarf au Eremplaren jener
Schrift selbst zn verlangen, „um solche Regenten, Staatsmänner»
und Gebildeten so wie Leihbibliothekaren mittheilen zu
können."
Herr von Radowitz sollte sich schämen und in Zukunst nicht mehr Bü-
cher schreiben, sondern lieber die Facturcn seines Verleger« studircn. Er schreibt
dicke Bände, um zu beweise», daß die edle Ncgicrungsform der ständi-
schen Monarchie ans immer verloren gegangen sei; sei» Verleger
schreibt einen einfachen Facturzcttcl und-Regenten, Staatsmänner,
Gebildete und Leihbibliothekare! Ist das nicht eine ständische Glie-
derung, welche naturwüchsig aus dem Boden der Geschichte durch das Bedürf-
niß der Gegenwart heivorgctrieben, alles elende Flickwerk des Französischen
Constitutionalismus ebenso überdauern muß wie die mittelalterlichen Ncbclbilder
rundschauerlichcr Phantasie?! Ja,
WaS kein Verstand der Verständige» steht,
Das übe! in Einfalt ein kindlich Gcmülh.

Dnchatcl, Minister unter Louis Philipp, ist einer der eifrigsten
Spieler an der Bank zn EmS.
Er setzt mithin sein konstitutionelles Geschäft fort, nur mit dem Unterschiede,
daß er jetzt mit fremden Karlen spielt, während Andere mit der selbstvcr-
fertigten Charte spielen.

Rothschild zu Frankfurt am Main ist bestohlen worden — man vcrmuthet
durch einen HanSdieb.
Rothscinld pflegt öfters einer, Herrn aus Kurhcsscn bei sich z» bewi»
lhcn und hat sich geweigert, mit demselben eine Anleihe abzuschließcn.

Wie die Zeitungen melde», bereisen gegenwärtig Dänische Officiere die
Preußischen Lande, »m mit Erlaubniß der Preußische» Regierung unsre Festun-
gen zu besehen.
Wir müssen die Willfährigkeit unsrer Negierung um so mehr bewundern,
als cS bekannt ist, daß wir von Dänemark gar nichts besehen können.

0

-..„ml« i»

,°iri-M',

Lt.lk«'
,il,er. M
hi. AM" N
' et''»'
,j,.>ei»^°

ßj-!--. Rl
Hüller. 3ik
Mlle ali Bel-
sjnltze. S
Aller. He
SSnltze. ?
»Sl-nMln st!«
k tri sein
z tijahlen.
Roller. N
ESrrlj,. N

Lnu die ehren
Ihn tot Betnifnij
rstünür stlitder
>a ihinSiiihen H,
utgeltlich den ?

D-MMtller,
»aß baden!

Wen Finnte,
tu enrpsehln,, K
^mnijinkr

^ Hai
"^«chhäastn
M °>ii Dm!
 
Annotationen