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cGL Neue Sprüche Salomonis. .
1. Mein Kind, es ist Zeit, daß du wieder merkest auf meine Weisheit und neigest dein Ohr zu meiner Lehre.
2. Denn cS ist besser, einem Bären begegnen, dem die Jungen geraubt find, als den Narren, so da jetzt reden, das Jahr 1852 wird
ruhig vorübergehen.
3. Der Himmel ist hoch und die Erde ist tief, der Mächtigen Herzen aber find unerforschlich, und wer weiß, wie fie über Louis Napoleon denken.
4. Darum sprich zur Weisheit, sei meine Schwester, und nenne die Klugheit deine Freundin und verkaufe deine Evln-Minden er.
5. Denn wie ein Hund sein Gespeieies wieder frißt, so redet an der Börse Einer wie der Andere, und Keiner weiß was los ist.
0. Rühme dich daher nicht des morgenden Tages; denn bis 7 Uhr Abends können noch viel telegraphische Depeschen einlressen.
7. Darum, mein Kind, iß gut und trinke gut und freue dich des Weibes deiner Liebe; denn alles übrige ist eitel!
8. Denn Ich, der Prediger des Kladderadatsch, habe gelebt in Berlin und gesehen große Männer und berühmte Redner in der Nationalver-
sammlung im Schauspielhause, und man hat sie auch gesprengt — und Alles war eitel.
9. Und fie gingen nach Brandenburg, und eS war auch eitel.
10. Und sie gingen nach Erfurt, und es war auch eitel.
11. Denn Alles hat seine Zeit: Geboren werden, Sterben, Pflanzen, Ausrotten, Kammern eröffnen, Kammern zuschließen,
wegjagen, mobilisiren, dcmobilisiren — Alles hat seine Zeit.
12. Das „Schlachten zum Spaß liefern" und „Schlachten liefern müssen im Ernst" — hat auch seine Zeit!
13. Und Hainau und Carlier und Minutoli und Blesson und Aschoff und Unruh und Nimpler und der Or. Sommer sogar
hat auch seine Zeit gehabt.
14. Es wird aber komme» eine neue Zeit, da ganz andere Leute ihre Zeit haben werden, die wir noch gar nicht kennen, und fie werden
uns bringen die Freiheit und die Brüderlichkeit und die Gleichheit — der allgemeinen Pleite.
15. Darum, mein Kind, nimm weg die Lider deiner Augen und knöpfe aus deine Ohren und verkaufe deine Papierchen, ehe sie kommen zu
gehen zu falle», zu fallen, zu fallen. Das wird gesund sein deinem Bauch und deine Beine crguicken.
Kladderadatsch.



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Surhessischcr AbciiÄscgcii.
(Frei nach Göthe.)
In allen Staaten
Ist Ruh'
Durch Deine Thatcn —
Nur zu!
Der Richter sitzt in Grcifswalde —
Warte nur! Bälde, balde
Sitz'st auch Du!

Ein gewisser Herr Hassenpflug ist zu vlcrwöchcntlicher Gefäng-
uißstrafe-verurtheilt. Diese Nachricht soll in den Preußischen Strafanstalten
eine ganz eigcnthümliche Agitation hcrvorgerufen haben- Die Strafgefangene»
sollen sich sämmtlich weigern mit dem genannten Herrn zusammen zu sitzen, und
mit der größten Entschiedenheit erklärt haben, ehe sie sich dazu verständen,
würden sic cs verziehen, ihre Entlassung zu nehmen.
Man ist dieser Tage einem seltenen Beispiel unersättlicher Mordgier auf die
Spnr gekommen. Herr Hcrsch, was früher in „Neueste Nachrichten" ge-
macht und die „Vierhundert vor Pforzheim" umgebracht hat, ist, mit
jener Gräuelthat noch nicht zufrieden, gegenwärtig täglich damit beschäftigt, die
16,000 Abonnenten der Bossischen Zeitung mit Weib und Kind durch
seine politischen MazzcbäckcrraisonnemcntS in jenem Blatte nmzubringcn, bei
welchem er überhaupt nur für die „ältesten Nachrichten" engagirt zu
sein scheint.
Die Zeitungen melden die Ankanst eines ZwergpaareS, des Prinzen
und der Prinzessin Kolibri aus London.
Um leicht mögliche Mißverständnisse zu vermeiden, machen wir darauf auf-
merksam, daß dieser Prinz Kolibri nicht ZollvcreinScommissariuS
bei der Londoner Industrie-Ausstellung gewesen ist.

I 6 t « U.
Die Schwarzburgischen Kassenscheine treten mit dem 31. De-
cember dieses Jahres außer Cours. Die Schwsrzburgcr Kassenschein:
scheinen das einzige verfassungstreue Institut in Schwarzburg zu sein, denn sic
gehen ganz genau den von der Schwarzburger Verfassung vor-
gezeichnetcn Weg.
Der Sohn des Herrn Hassenpflug hat auf der Oesterrcichischcn Flotte
Dienste genommen.
Wir wünsche», daß Alles Gute, was dem Vater zu Lande geworden,
dem Sohne zu Wasser werden möge.
Die General-Intendanz der König!. Schauspiele zeigt wiederholt an, daß
wegen andauernder Krankheit der Frau Köster die Oper „Olvmpia" voraus
sichtlich längere Zeit nicht werde gegeben werden. Könnte die General-Intendanz
nicht die Anwesenheit der „Schlesischen Ka mmcrnachti gall" Milde
benutzen, um durch diese rcichbegabte Künstlerin die Stelle der Frau Köster einst
weilen ersetzen zu lassen? ölultus pro uuis.
Die Vossische Zeitung erzählt von der übermäßige» Strenge, mit wc!
cher die Kurhcssisckicn Behörden namentlich gegen Preußische Reisende verfahren.
So genügt es z. B. jenen Herren nicht mehr, daß man im Besitz vollständiger
LcgitimationSpapierc sei, sondern sic verlangen jetzt »och eine Legitimation über
den rechtmäßigen Besitz der Legitimationspapicrc.
Es scheint danach schon so weit gekommen zu sein, daß man einen Jeden,
der aus Preußen nach Kurhessen geht, von vorn herein im Ver-
dacht der Fälschung hat.
Die Kammern werden keine Antwort auf die Thronrede discutiren.
Vielleicht geschieht dies, weil Alberti'S Complimentirbuch, welches die
Anleitung gicbt, wie man sich »ach Oben und Unten empfehle» kann, als
eine der ersten Lehren aufstcllt: „Es schickt sich nicht, zu antworten, wenn
man nicht gefragt wird.

jisthn, Pami
:.'g! allMinm! ?
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