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'itmSBti. Nr. 17.

35 er ein, Öen 12. Äjicif 1868.

XXI. Jahrgang.

■ Tt.uSh.rt,

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Montan, den 13. April.

vlach so manchcm Fast- und Lasttag,
Nach neun Monden harter Pein
Endlich, endlich einmal Rasttag,

Und im Stande — Mensch zu sein!

Dienstag, den 14. April.
Endlich einmal steht daS Mühle-
Klappern der Debatten still,

Und man hat doch auch Gefühle
In der Lcnzzcit des April!

Mittwoch, den 15. April.

Nur cin.Küßchen noch, ihr Lieben —
Zum Verzweifeln ist cS schier!

Seht, was Stoiberg mir geschrieben
Heut noch mich ich fort non hier!

Mochenlialcnder.

DonncrNag, den 16. April.
Schmerzlich mußt' ich mich entreißen
AuS der Vielgeliebten Schooß;
Schwitzen und Gesetze schweigen
Geht, o Jammer, wieder los!

Freitag, den 17. April.

Ach! nach wen'gcr Tage Feier
^fiff^unS fort dw Eisenbahn!

Warum ward unS das gcthan?

Sonnabend, den 18. April.
Eingezwängt in düstre Wände
Sitzt man n-icder Mann an Mann,
Und man knüpft ans trübe Ende
Neu den trüben Anfang an!

Kladderadatsch.

Humoristisch-salyrisches Wochenblatt.

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^rühlingsgrusr und Lenzeshauch,

Klang der Hsterg locken!

Dieder rvehn von Daum nnd Strauch
Krste Wlüthenssocken.

Seht, rvie sich die Keime heben!
Deuen Hlanz in Wald und Alur,
Deuen Saft und neues Leben
Hab die liebende Datur.

Thal ergrünt und Aergesivand,

Wnd die Knospen springen;

Selbst am fernen Aonanstrand
Welch ein jubelnd Singen!

Welch ein frischer freier Zug
Weber Thal und Kugel!

Dorwärts! Zu eutschlossnem Ilug
Hab der Heist euch Alügel.

Heffnet euer Kerz und Hhr
Irohen Hsterütängen;

Kevt zur Koffnung euch empor,

Laßt den Kopf nicht hängen!

Wenn die Sorgen euch berücken,

Wenn euch Schlimmes widerfuhr,

Wenn euch Doth und Steuern drücken,
Iolget meiner leichten Spur!

Seht, mein Wößlein, der Kumor,
Schäumt schon ins Heviste,

Trägt uns durch den Debelflor
Trüber Kümmernisse.

Ohne Sattel, ohne Sporn,

Mit verhängtem Zügel
Stürmt es über Zaun und Zorn
Auf zum Wofenhügel!

kladderadatsch.
 
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