Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ü®? »Mil«

WW

lllftllltcu

MM

DZL

WEZ

Obis 15 Mille

ater Rana all ffcnraaaca

vliM Satf OulMtoai
BUtuiBtlMMafr
t oiHuiaj tnritS riata
tniiti, jtlMit ttofia
iiim tu (neun- *w
>IU,ö»ln,5tlrtrt4tta.co.

ibtt SfiUojtä'

nimtaMe»8el(4äittat,lit-
tltentente. Ictite untroibt
: trimtnt an rin tz-rclU-

nu.iäbtL lMOSuoitllatltn
4773 n t« Ackuuzi-»,.

chiichni filittil,

nat; an SHmatlm.
kl bekannt Znr Gntä«;«-
>ungen}urHnfnatmf,tcj
: unb ÜenüIbklraMnm

Kalach. eralt. »nt :t

edse i Sdui l1/,. Stlt,
aber gegen Aachnabme-

Re. 47. LerNn. dm 11. Mater 1868. \\|. Jahrgang.

Wtidjcnfiafenber.

SDIontan, den 12. October.

Zum trocknen Teich tcr Politik
Ström, wiedenn» die Flut zurück.

Dienstag, den 13. October.

Sic bat jetzt lang' genug gcrabt;
Ich hoffe, die Saison wird gut.

Mittwoch, den 14. October.

Denn ganz probat gcricthen schon
Der Wein und die Revolution.

MlichenLakender.

Donnerstag, den 15. October.

Es läßt so nett der Herbst sich an,

Daß man Lao Achte hoffe» kann.

Freitag, den 16. October.

Zunickkehrt ÄllcS, Klein und Grog;

Der alte Tanz geht lustig los.

Sonnabend, den 17. Oktober

Und all' die Nachbarn — wic's mich rührt! —
Sch' ich ganz net, schon cngagirt.

Kladderadatsch.

i)iirnorfriirrf)=fafrjrifrf)Wochenblatt.

Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. Man
abonnirt bei den Post-Anstalten dcS In- und Auslandes, sowie in den
Buchhandlungen.

Abonnements-Preis snr Berlin und die Preußischen Staaten 21 Sgr.
vierteljährlich. Abonnemenlspreis für alle anßerprcußischcn Ttantc»
22 Sgr. vierteljährlich. Einzelne Nummern 2j Sgr.

Warum? —

iDarum senkst du, o Freund, dein Haupt uiit Sinnen?
Hörst du nicht Fandango und Frohlocken?

Hörst du nicht der Freiheit Morgcnglockcn
Fernher tönen von der Städte Zinnen?

Siehst du nicht des Purpurs bnntc Fetzen
Wirbelnd wchn, vom tollen Stnrin getrieben?

Sahst du nicht mit allen ihren Schätzen
Spaniens Fürstin ans den, Lande schieben?

Sag' mir, ob dein Herz nicht freudig poche,

Wenn die Böller ihre Netter schmücken
Reich mit Kränzen und, befreit vom Joche,

Hochanf jauchzen in des Glücks Entzücken?

Hast du nicht auf jener Herrin Nacken
Selbst die Geißel deines Spotts gerichtet?

Schau! sic ist gestürzt jetzt und vernichtet,

Ansgcspic'n sanimt ihrer Herrschaft Schlacken! —

— „Frcnnd! Zwar lab' ich mich an Bolkcs Wohle,
Tas entlastet heut der schweren Sielten;

Gern auch schlüg' ich lustig Kastagnetten
Zum Fandango oder auch LI Oie.

Ich auch möchte mit den Frohe» singen,

Die erwacht nach langem, bangem Schlummer,
Möchte regen meiner Dichtung Schwingen;

Doch mich drückt ein schwerer, schwerer Kummer!
Schau, ich bin ergraut, ein alter Spötter;

Stürzen sah ich Orleans und Bourbonen,

Stürzen auch von den vcrmorschlcn Thronen
Tcntschlandö kleine legitimc Götter;

Sah der Fürsten Herrlichkeit zerstieben,

Sah sic rüsten sich zu flücht'gcr Reise —

Immer enger wird's im Kreis der Lieben,

! Immer stiller wird's in diesem Kreise!

Ach! die Thcnrcn, die mit reicher Atzung
Mich verschn so manches Jährchen haben —

Denn der Herr sorgt für der Presse Raben —

Sind verbannt jetzt durch des Schicksals Satzung!

Einen sch' ich scheiden nach dem Andern,

Schattcnglcich verduften und entweichen —

Ach! cs scheint ein großes Fürsteuwandern
Einznrcißcn in Enropa's Reichen!

Wer soll künftig meine Kleinen lehren
Pfeile spitzen und den Bogen spannen,

Wenn — o könnt' ich dieser Ahnung wehren! —

Wenn auch ER vielleicht muß zieh» von dannen?
Tenn mir sagt's des Herzens ahnend Schlagen,

Und ich les' cs in der Schrift der Sterne:

Wcnn's am Ebro tagt, dann muß cS tagen
Endlich auch im Reiche der Laterne!

Darum muß ich, Trübes sinnend, fragen:

Wer — o Bätcrchcn von Rom, verzeihe! —

Wer von euch kommt jetzt denn an die Reihe?

1 Wer's auch sei, ich will's in Drmuth tragen!

Kladderadatsch.
 
Annotationen