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'Nllcinige Jiiieraicii-Aiiiialinic

sei Rudolf Mosse

Annonce,i-Crpcdüio»
für sSmmiliche Zeitungen
Deutschlands ». d. Auslandes

Beiblatt,«m Kladderadatsch.

Jnsertions-Gebübren

2,3/t

-geloaliene Nonpareil-Zclle
oder deren Raum

in Berlin, Ferusalenierstr. 18. Breslau.Ohemnilz.Oöin a-I!h..llresden, Praukfuri a.M., Hamburg. T-eipzitt, London,München,Nürnberg. Paris. Prag, Strassburg i.E., Stuttgart, Wien, Züric

3lr. 35. Zweites Beiblatt.

Berlin, de» 3V. Juli 1882.

XXXV. Jahrgang.

Ti (t rh f o m m c r (i rh. M:

-iiiifit, o lagt mich lauschen,
Fern dem Streit der Welt,
Wie die Sicheln rauschen
Jetzt im Aehrcnfeld!

Gern von ernsten Dingen •
Wcnd' ich meinen Blick;
Wann die Sensen klingen,
Schweigt die Politik.

W

Grus; dir, Zeit der Aernte!
Da« auf unsrer Erd'

Jeder Fürst doch lernte,
Was der Bauer lehrt!
Pflüge, sä' und jäte,

Denke früh und spät:

Was der Bauer säte,

DaS wird auch gemäht.

Fort mit Gräm und Grillen
I» der Aerntezeit!

Um des Friedens willen
Bleibt, ihr läst'gen, weil!
Sollt nicht Mahnung bringen
An des Volks Geschick;

Wann die Sensen klingen,
Schweig' die Politik!

Schaut, mit Aehrengolde
Schmückt die Flur sich schon;
Längst ist ja die holde
Rosenzeit entfloh»,

Und die Zeit der Garben
Kam heran mit Macht,

Wo in malt'ren Farben
Malv' und Ilster lacht.

Klar wird an den Früchte»,
Wie die Keime sind:

Sturm nur kannst du züchten,
So gcsä't du Wind;

Aus des Hasses Triebe
Kann nur Ha« gedeih» —
Wer gesät -hat Liebe,

Heimst auch Liebe ein.

Und der Kricgslärm stören
Soll mich nimmermehr;

Will nichts sehn noch höre»
Bon der Welt umher,

Auch nichts von dem bleichen
Schnitter, der — o Gratis! -
Jetzt in fernen Reichen
Zog zur Aernte aus.

Hejl mir! Rings erschaue
Ich nur Lust und Glanz,
Und auf Berg und Aue
Geht's zum Aerntetanz.
Froh vom Weingelände
Blickt der Winzer Schaar:
Heil'ger Urban, sende
UnS ein gutes Jahr!

Darum Iaht unS lauschen,
Fern dem Streit der Welt,
Wie die Sichel» rauschen
Jetzt im Aehrcnfeld!

Gcm von ernsten Dingen
Wende» wir de» Blick;
Wann die Sense» klingen,
Schweigt die Politik.

&& "ZZriefkasten.

Altona. H. B.: Nächstens, in etwas anderer

Bantzen. Jan.: Weder zur Besprechung noch
zu bildlicher Darstellung geeignet.

Brannsberg. U.: Schreckensprophet! Wie

B um« Ihr Glaube sein, da Sie Ihren Brief
ire»: „Im Jahre 5 vor Einführung des Tabaks-
monopols" !

Bremen. E. K.: Daß der Eiskeller des
Schlachthauses in Breme», wie die „Bremer
Nachrichten" lNr. 198) erzählen, täglich, selbst
im höchste» Hochsommer, geheizt wird, klingt aller-
dings erstaunlich und dürste nicht gerade zur Con°
fervirimg des Eises beitragen. Oder glaubt man
daS Eis durch Ofenhitze trocknen und auf diese
Weise haltbarer machen zu können?

brefeld. A. B.: „Der richtige Berliner
in Wörter» und Nedeiisartcn" kennt daS
Wort „Ungeneisig" nicht. Uns ist cS in Berlin
nie zu Ohren gekommen.

Danzig. G. Gr.: Nehmen Sie den guten
Rath des „Courier" z» Herze» und wenden Sie
sich nicht an uns, sondern an ihn mit der An-
frage, welche Bewandtni« cs habe mit der Nach-
richt vom 18. Juli: „Gestern Morgen > l Uhr
wurde die Landwehr des hiesigen BezirkS.Com-
mando's z» einer zwölfjährigen Uebnng nach
Berlin abbeordert."

Darmstadt. Frhr. von Kr.: Die genannte
Person hat niemals z» unseren Mitarbeiter»

^Eisenach. vr. M. und vr, W.: GratiS-Ans-
iiahme unmöglich. m „ .

(fiiibni. Stammtisch bet Joh. B.: Unser
Zeichner hat nichts von dem weder beabsichtigt,
noch geahnt, was Ihre Findigkeit in ,einem Bilde

„Findigkeit" (Nr. 33) entdeckt hat.

Hannover. Else von S.: B-nihigev S,.e
sich, verehrtes Fräulein! Unser Karlchcn Mie«.

für nicht so gefährlich, wie Ihr schwesterliches Wohl-
wollen sie Ihnen erscheine» lässt. Sollte das Unter-
nehme» selbst dem „ProspectnS" gleichen, so
vermögen wir demselben kein allzu günstiges Ge-
deihe» vorausznsagen.

Heilsberg. Nichtaboniient: Die paro-

distischcn Verse der „Warmia" beweisen wenig-
stens, das; daS ultramontane Blättchen »och zu
Späßen aufgelegt ist, obgleich, wie es im Leitartikel
derselbe» Nummerheitzt, „der Cu lturkampf fad cn
noch immer über die Regierungsspule
läuft." Besonders schön ist der Satz: Da steigt
der Geist des großen Görres hernieder,
schüttelt seine Löwenmähne und Windthorst

von Ihrem Magistrat, da« er Diejenigen bestrafen
will, welche „nicht an der Stelle, wo sich die zu
diesen, Zweck errichtete Badeanstalt befindet", bade».

Leer. Treuer Leser: In Familien-Ange-
legenheiten mischen wir uns nicht.

Lippspringe. Ei» Theologe: Nein, diese
werden nicht vertrieben, sondern nur verbrannt.

Lyck. F. L.: Hoffentlich geht es dem Post-
beamte», der durch eine Anzahl von Exemplaren
der „Masovia" vergiftet z» sei» behauptete,
wieder besser, und ist es unzweifelhaft festgestellt,
da« die „Masovia" nicht zu de» Gifiblättern
gehört.

Schwerin, v. H.: Das Pnblicandnm der
' ' ' inte»: „Nur tugendhaften Frauen

ist die Benutzung der Pferdebahn

' Solingen. L.S.
bar, da« bei Ihrem

Sie finde» es so wunder-
ans nicht.^Hwrivird^ast!-.ie

ein Festzug anders als durch reitende 'ätz, ;er
eröffnet. Das sieht ja auch so gut aus.

Straßbnrg (Elsaß). E.J.bei Cons.C.Sch.:
Wollen Sie sich gefälligst an eine der hier er-
scheinenden gröberen politischen Zeitungen wenden.

Wesel. Henricus: Da«, wie die „Weseler
Zeitung" (Nr. 166) berichtet, der Tod auS
Äsperdcn bei Goch herstammt, wussten wir bis
jetzt noch nicht. Wir dachten immer, der Tod sei

Wolgast. X.: Die an die Hohendorfer
Schützen von Herrn Mähl gerichtete Abschieds-
rede hat »ns tief ergriffen. Wir danken dem
„Wolgaster Anzeiger" (Nr.85) für die Ver-
breitung derselbe» und hoffen, da« auch Hohendorf
den geehrte» Redner „so unverdorrt" wieder-
sehe» werde.

Lauten. T. G.: Der „Bote für Stadt und
Land" (Nr. -16) befindet sich im Jrrthum. Er
schreibt: „Der „Hohe Adel kann staatsrechtlich
nicht verliehen werden. Man versteht unter dem-
selben souveräne Fürsten »nd Fürstinnen und
ihre Angehörige», und die che maligen reichs-
iiiibriiilttelten Herren." Viele dieser Herren
sind zwar heut unbemittelt, früher aber, als ihre
Vorfahren unmittelbar nur dem Kaiser »nd
Reich nnterthänig waren, gehörte» sic zu den „ B e -
Mittelteil."

Bei der großen Menge der an unS ge-
richteten Jusendungen ist die Beantwor-
tung einer jeden derselben unS ebenso
unmöglich wie die Aufbewahrung oder
Rücksendung der uns anvertrauten Manu-
scripte. Honorare werden in der Regel
nur für von unS erbetene Beiträge oder
nach besonderer Verabredung gezahlt.

Die Redaction deS Kladderadatsch.

Zur Königs. 'Qt. 166. Klassen Lotterie,

Hauptziel,»»« ll.-LS. Angnft 1882,

versende (Originale: 350, 160, J|4 72 Mark,

Anthrile: ^ %—k~-"wr Mark,

Caesar Borcliardt, Berlin SW., «cipzlgerftr. 1». Concerti,»»«.!

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