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finden, wie sie bei Euphronios sonst nur auf den unbe-
zeichneten Vasen vorkommt. Sie stellen ein Pferderennen
dar. Einer cannelirten Säule zu, neben der ein Mann im
Mantel als Preisrichter steht, sprengen drei nackte Reiter
an einer anderen uncannelirten Säule vorbei, welche ein
Gefäss als Siegeslohn trägt. Der Sieger, um eine Pferde-
länge voraus und dem Ziele ganz nahe, wendet sich trium-
phirend gegen seine Genossen zurück, die mit energischen
Peitschenhieben ihre ermüdeten Rosse vergebens antreiben ').
Die Inschrift darüber MAVKOrV KA(\oq) verbindet unsere
Schale mit einer Schale aus Kameiros , der wir noch

zu erwähnen haben werden. Soviel die eine Hälfte; was
die andere zeigt, ist bis auf die Spuren einer ähnlichen
Vorstellung zerstört; antik (aber auch nur zum grössten
Theile) ist nur der Jüngling, der nach der vorhergehenden
Scene umblickend, offenbar etwas ordnet; es scheint, als
messe er im Schritte die Länge der Bahn. Was er in der
Rechten trägt, dürfte wohl eher eine Schreibtafel als ein
Kästchen sein. Sehr ähnlich sind die Aussenbilder einer
von Euphronios gefertigten und von [Diot]imos bemalten

*) ,Die erregten Pferdeköpfe sind von vorzüglichem Ausdrucke.'
(Furtwängler.)
 
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