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Kobell, Luise von
Unter den vier ersten Königen Bayerns: nach Briefen und eigenen Erinnerungen (2. Band) — München: C.H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung, 1894

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Drittes Buch: Unter König Maximilian II.
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Erstes Kapitel: Maximilian II.
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https://doi.org/10.11588/diglit.62985#0015
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Erstes Aapitel.
MaXrmrlran H.
König Ludwigs erstgeborener Sohn bestieg am 21. März 1848
als Maximilian II. den Thron von Bayern, der umtost von politischen
Stürmen und umlagert von Wünschen und Forderungen war. Das
Ziel der Nationalversammlung in Frankfurt am Main war die
Umgestaltung des deutschen Bundes. Erzherzog Johann von Öster-
reich ward zum Reichsverweser ernaunt und hielt als solcher am
19. Juli seiuen Eiuzug in Frankfurt. Die deutsche Kaiserfrags
bewegte Köpfe und Herzen, aber bei der Beratung, wer Kaiser sein
sollte, stießen die Parteien in unlösbaren! Streit aufeinander.
Nachdem die Anstrengungen, einen deutschen Kaiser zu wählen,
erfolglos geblieben waren und der König von Preußen, Friedrich
Wilhelm IV., die ihm von der Mehrheit angebotene Krone abgelehnt
hatte, wurde die „Triasidee" angeregt. Das Bundespräsidium sollte
hienach zwischen Österreich, Preußen und Bayern, dem letzteren als
Vertreter der übrigen Staaten, nach einer gewissen Reihe von Jahren
wechseln. Die Ausführung der Triasidee scheiterte indes an dem
Widerstande der deutschen Großstaaten wie an dem der Klein-
staaten. Das war das ABC der Politik, die ich in meiner Ju-
gend kennen lernte. Der Geheime Legationsrat von Dünniges, in
Stettin geboren, war im Jahre 1842 auf Empfehlung Leopold von
Nanke's in enge persönliche Beziehung zum Kronpriuzen Maximilian
getreten und 1847 zu dessen Bibliothekar ernannt worden. Er war
es, der „die Glutidee der Trias zündend in die Welt geschmettert".
 
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