Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kobelt, Georg Ludwig
Die männlichen und weiblichen Wollust-Organe des Menschen und einiger Säugethiere: in anatomisch-physiolog. Beziehung — Freiburg i.Br., 1844

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5929#0046
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
40

„Sensibilität dieser Gegend steigern." — Die organischen Nerven der glans clitoridis
sind für sich noch nicht dargestellt. 0

Die weibliche Eichel bietet sonach hinsichtlich ihrer Lage und Gestalt, ihres
inneren Baues, ihrer Gefäss- und Nerven-Quellen, ihrer Verbindungen, ihres Schutzes durch
das praeputium, ihres Zusammenhanges mit dem frenulum, und dadurch, dass sich in
ihr die Wollustnerven, wie in einem focus, concentriren und zu Tage kommen, zu zahl-
reiche und zu auffallende Vergleichungspunkte mit dem Ruthenkopfe, als dass wir sie
nicht für dessen Aequivalent im weiblichen Organismus anerkennen sollten. Ich darf
daher wohl hier die Vermuthung aussprechen, dass in denjenigen Fällen, wo man wegen
Nymphomanie CLevret, Dubois} oder wegen, bis zum Blödsinne getriebener Onanie
(Jiraefe) die clitoris exstirpirte, die weniger eingreifende Abtragung der kleinen
Eichel der clitoris zu denselben Resultaten geführt haben würde. —

( Hi | f sappl rat

Diese adjutorische Vorrichtung des Centralgebildes. die dem Weibe, der Analogie
nach, dieselben Dienste zu leisten hätte, wie dem Manne der Harnröhrenzellkörper mit
dem bulbus urethrae und musculus bulbo - cavernosus, besteht aus der pars intermedia,
dem bulbus vestibuli und musculus constrictor cunni. Er ist hier vollkommen gedoppelt,
so dass das passive Wollustorgan von der Eichelkrone an nach hinten und unten in
zwei gleiche Hälften auseinander weicht, um den Vorhof und Scheideneingang zwischen
sich zu fassen,

G efäss- Ii ö Ii r e q 1 e i t u n g".

(Pars intermedia.)

Verfolgt man die auf das schönste entfalteten Venennetzchen der Eichel nach
unten und hinten, so fällt es bei einiger Sorgfalt nicht schwer, ihre eigentliche Quelle
zu entdecken. Man stösst nämlich hiebei in unmittelbarem Uebergange auf Reiser, Zweige
und Aeste, die aus jenem longitudinalen Venenconvolute (_pars intermedial hervortreten,
das beiderseits unter dem corpus clitoridis liegt, und mit dem oberen Ende des bulbus
vestibuli in offener Verbindung steht (Taf. m. Fig. 2. d.. Fig. 1. k. k. I. Fig. 3. e. e}.
Seine Windungen verjüngen sich von hinten nach vorn, besitzen keine Klappen und
gehen ^jjolgende Verbindungen ein.

') Ob vielleicht Rendu in seiner These: Recherches sur la dlsposition des nerfs du grand sympathique
dans les organes genitaux de la femme. Paris 1842. 4. hiefnr etwas leistete, ist mir nicht bekannt
geworden.
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen