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Kobelt, Georg Ludwig
Die männlichen und weiblichen Wollust-Organe des Menschen und einiger Säugethiere: in anatomisch-physiolog. Beziehung — Freiburg i.Br., 1844

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https://doi.org/10.11588/diglit.5929#0009
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Männliche Wollustorgane.

Beim Manne und bei den männlichen Säugethieren besteht das Begattungsorgan,
die Ruthe, überall aus zwei, ihrer Bestimmung nach wesentlich verschiedenen Abtheilungen,
von denen die eine, der Ruthenzellkörper oder Ruthenschaft, der das ganze Glied an die
Beckenknochen befestigt und in der Erection gleichsam eine starre Apophyse derselben
darstellt, die andere, bestehend aus Eichel, Harnröhrenzellkörper und Harnröhrenzwiebel
nebst ihrem Muskel, an Masse und Derbheit des Baues meist bedeutend überwiegt, ihr
gleichsam zum Träger, zur Stütze dient.

Es sei mir erlaubt, die zweite Abtheilung Vorgriffs weise schon hier als passives
Wollustorgan des Mannes zu bezeichnen, und ihre Betrachtung derjenigen des Ruthen-
schaftes, als des transitiven Wollustorganes vorangehen zu lassen.

Passives männliches Wollustorgan.
(Glans penis, corpus spongiosum urethrae, und musculus bulbo-cavernosus.)

Wie wir überall, wo dem Bewustsein nicht etwa nur dunkle, vage und unbestimmte
Gefühle, sondern (/wie bei den Sinnen) scharf ausgeprägte, von allen übrigen charac-
teristisch gesonderte Empfindungen zugeführt werden sollten, ein nervenreiches Hauptgebilde,
als eigentlichen Brennpunkt, an der Spitze des hiefiir eingesetzten Organencomplexes
stehen sehen, welches zur Aufnahme der äusseren und inneren Reize vorzugsweise be-
stimmt ist, und dem andere, minder wesentliche Gebilde zur Beihülfe untergeordnet sind,
so werden wir dies auch bei demjenigen Apparate zu erwarten haben, welchem die
Erregung der so characteristischen Wollustempfindung übertragen wurde, und als dieses
Hauptgebilde der passiven männlichen Wollustorgane die Rutheueichel anerkennen müssen.

Hauptgebilde.

(Glans penis.)

. Die Eichel erscheint zwar auf den ersten Blick, ihrer äusseren Gestalt nach, als
ein stumpfer, schief abgestutzter, solider Kegel, der mit seiner breiten Grundfläche auf
dem vorderen Ende des Ruthenschaftes so aufsitzt, dass sein hinterer aufgeworfener
Rand den Umfang der Ruthe beträchtlich überragt. Präparirt maji äker die Eichelsubstanz

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