Huudert und neunundzwanzigftcs Prvtoeoü
des
Ltlltral-Dombau-Vtrkiur-Vorstailriti.
Berhaudelt z« Köln, im großen RathhauLsaale, am 28. April 1352,
Rachmittags 3 Uhr.
Gegenwärtig waren die Herren : Esser ll-, Präsident; Rolshausen,
Lhissen, v. HaasS I., Philipps, Hardung I., Chr. Herrrger,
Pütz, Zwirner, Eisen, v. Ammo«, Breuer, t». Hohenschutz,
Blömer, M. DuMont, Berghau«, 0. v. Groote, Seydlrtz, v.
Münch-Bellinghausen, v. Devivere, Fr. Heuser, Bocker,
Kreuser, Bill.
Entschuldigt hatten sich die Herren: A. Reichensperger, Graf v.
Fürstenberg-Stammheim, v. Wittgenstein, V.Bosen, Frauck,
Nicolovius, Neven, Haugh. ^
Der Präsident erösfnet die Sitzung und ersucht den Hrn. v. HaasS,
au Stelle dcs verhinderlen und entschuldigten Hrn. v. Bosen die Fuh-
rung des heutigen Protocolls zu übernehmen.
Der Bericht üvcr die seit der letzten Sitznug Statt gehabte Ernnahme
wrrd vom Präsidenten erstattet und bei dieser Gelegenheit des Dom-
bau-Bereins in Berlin besonders erwähnt, welcher den Betrag von 1100
Lhlrn. an die Königliche Dombau-Behörde baar eingesendet.
Der Vorstand schließt sich dem bererts vom Ausschusse schriftlich erstat-
teten Danke mit besonderer Freude an.
Der Secretär des Borstandes, Hr. Lhissen, erstattet den im Statut
angeordneten Jahresbericht. Derselbe wird genehmigt und bei der nächsten
Wahl-Versammlung veröffentlicht «erden.
Der Präsident erklärt, daß am 25. Mai die Wahl-Versammlung
auf unserem Gürzenich-Saale Statt finden werde. Das Prograwm für
diesen Lag, wie der Ausschuß dasselbe cntworfen hat, wird verlcsen und
genehmigt. .-7'
Hr. Putz erklärt, beauftragt zu sein zu der Mittheilung, daß von den
Worständen der hiesigen musicalischen Gesellschaften beabsichtigt werde,
am Abende des Lages der Wahl-Versammlung im hiesigen Theater-
Gebäude eine musicalische Vorstellung gegen Eintrittsgeld zum Besten
der Dombau-Casse zu veranstalten. Der Vvrstand erachtet es für zweck-
mäßig, daß der Lag der Wahl-Versammlung zu dicser beabsichtigten Vor-
stellung dcnutzt «erde.
Nach §. 3 der GeschaftS-Ordnung für die General-Versammlung wird
die Lages-Ordnung vom Vorstande bestimmt: 1) Rechenschafts-Bericht.
2) Vorlegung der Rcchnung, 3) Wahl der zwölf Mitglieder.
Die verschiedenen Commissionen zur Vordereitung des Wahlgeschäftes
werden bezeichnet, und zwar:
1) Für die Austheilung der Wahlzettel di« Herren Hardung, Bartman
und v. Devivere.
2) Für die Prüfung der Vollmachten die Herren Vohl, Hohenschutz und
Chr. Herriger.
3) Für das Scrutinium bei den sieben Wahl-Bureaur die Herren Phi-
lippS, Vill, Kreuser, v. Lhenen, Breuer, Eisen und Neven.
Die Herren Böcker «nd Seydlitz haben ihre Ausage, der Erste zur Füh-
rung des Zuges aus dem Dome nach dem Gürzenich, der Iweite für die
Austheilung der Palmzweige im Dome, gegeben.
Der Hr. Domcapitular und Schul-Jnspector ». Broix wird auf den
Grund der von ihm bezahlten Summe von hundert Lhalern für dieses
Jahr zum Ehren-Mitgliede proclamirt-
Auf den Lntrag eines Mitgliedes beschließt der Borstand, daß Lie bis
jetzt mit ihren Beiträgen rückständigen Hülfsvereine an die baldige Ein-
sendung derselben vor Veröffentlichung des Rechenschafts-Berichts erin-
nert werden mögen.
Vorgelesen, genehmigt und unterzeichnet.
(Gez.) Esser H. — Rvlshausen. — Zwirner. —PhilippS. —
Hardung. — Chr. Herriger. — W. PüH. — Frhr. v.
Münch-Bellinghausen. — G. A. Böcker. —Kreuser.
— v. Ammon. — F. Heuser. — v. Devivere. —Blömer.
— SeydliH. — 0. HohenschuH. — v. Groote. —
Lhissen. — M. DuMont. — Fr. Bill. — W.Breuer.
— Haass, Protocollführer. ^
Hundert und eilftes Gaben-Berzeichniß.
Jm Monat April c. sind eingegangen:
1. Vom Hülfsvereine zu Grevenbroich.
2. „ „ „ Si-gburg.
3. „ „ „ Maye».
4. „ akademischeu Dombau-Vereine in Breslau - -
5. „ „ „ „ Münster . -
6- ,, ,, „ ,, Brixen (46 G.)
7. Bon den Primanern des Gymnasiums zu Bonn. -
8. Bon den Schülern des katholischen Gymnasiums hier*)
S. VonHrn.Domcapitular undSchul-Jnspector V.Broix^
hier außerordentlicher Jahres-Beitrag
10. Bo» Hrn. Ober-R.-R. R. . . . .
^^-^uartal-Beitrag der Elementarschulen
12. Aus der Pfarrgemeinde Lank .
13. A«S der Pfarrgemeinde Weiden (Dek.
14. A«S dem Dekanate Ueckerath .
15. Au« der Pfarrgemeinde Hohkeppel
Thlr.
50
51
7
l.66
6
24
5
23
S.Pf.
20 8
10 —
20 -
16 -
28 6
5 -
des Kreises
100
20
Eschweiler)
»15
Z,ä3
8
37
i.4
24 -
8 3
16 1
*) Ramllch: aus k>r-ma -«p. r„17„6, ?cim» iok. 3„10„—, Socuna, ,no.
2„22„6, Seeunä» ink. 4„22„6, I-rtill I. 2„15„-, 7°rti, II. 1„12„6,
0°,rt, I. 1„12„6, vu-rl» II. 1„7„6, tzllinm 1. -,,22„6, tzoilll» ll.
1,,5,, -, 1„/,,6,
16. Aus ter »-»ivrcse Münster.
17. Bon den Herren Pfarrern des Dskanates Geldern .
13. Bon Hrn- A. Meuser hier, Quartal-Betrag zur Be-
soldung eines Dom-SteinmeHen.
19. Von Hrn. Phil. Engels hier, Monats-Betrag zur
Desoldung eines Dom-SteinmeHen . .
20. ErtragderSonntags-Cvllecte und OpferstöckeimDome
21. Von Hru. Frhrn. M. v. Geyr-Schweppenburg . .
22. „ ,, GutsbesiHer Remele zu Aldekerk . . .
23. „ ,, Notar Kochs zu Straelen.
24. ,, ., Gerichtsschreiber Pft'Hner zu Wippersörth
25. Vom Kaffee bei Dreesen in Endenich.
26- Bon der Expertise im Zollamt von >V. S. ll. . .
27. Bon W. N. und C. A. statt bes. Anzeigen ihres Festes
28. Monats-Beitrag eines kleinen Kreises von Gchrift-
steller» pro April.
29. Vo» der Keuer-Bersicherungs-Gesellschaft „Colonia"
als Prämien-Antheil aus Verstcherungen von Bereins-
Mitgliedern für das erste Quartal c..
Lhlr.S.Pf.
340 12 6
29-
57 15 —
19 5 —
189 2l 8
10-
1-
2-
1-
1 12 6
2-
1 10 —
264 -
Snmma - - 1343 15 2
Hierzu die Einnahme vom 1. Jan. bis 31. März c., laut
110. Gaben-Verzeichnisses (vgl. Nr. 86 d. Bl.) mit . - 6595 8 5
Einnahme vom 1. Jauuar bis 30. April 1852 - . . 7938 23 7
Köln, 30. April 1852-
Der Berwaltungs-Ausschuß
des Cen tra l-Dombau-V ereins.
S ch i n k e I.
Die seit dem Anfange dieseS Jahrhunderts mehr und mehr hervortre-
tenden Bcstrebungen für das Werständniß und die EchäHung der vater-
ländischen Denkmale mußten in dem Dome z« Köln ihren fast natürlichen
Berührungspunct finden. Schon früher hatte Forster zum ersten Male
nach langer Vergessenheit dieses Werkes wieder gedacht und seiner tiefen
Empfindung ein uncndlich schünes Wort geliehen *); aber es war das
Wort eines Hoffnungslosen, der in dem Anschauen des heiligsten Sym-
bolS einer großen Bergangenheit die Last und Oede seiner Gegsn-
wart nur noch schmerzlicher empfinden mochte. Um so zuversichtlicher klang
die Sprache, wvmit sich Friedrich Schlegel in der „Europa" (1803
und 1804), in seinen „Briefen aufder Reise durch Lie Rheinlande und die
Rheingegenden" (1805) und in seinen späteren inhaltreichen Borlesungen
an die empfänglichen Herzen wandte und den Sinn fiir die unschätzbare
Hinterlassenschaft der vaterländischen Borzeit zu wecken und zu beleben
suchte. Kriedrich Schlegel ist in den Motiven und Zwecken seines Wir-
kens vielfach hart und ungerecht beurtheilt worden; doch hat er auch
Anerkennung gefunden, die viele Berkennung aufwiegt. „Friedrich
Schlegel's Vorlesungen über die neuere Geschichte", so äußertsich Stein
in einem Briefe, Len er am 14. August 1811 aus seiner Werbannung an
die Prinzessiu Wilhelm richtet, „verdienen die Aufmerksamkeit Ew.
Königlichen Hoheit durch den verständigen, besonnenen, bescheidenen Geist,
die richtige Würdigung des Iustandes unserer Vorfahren und unserer
Zeitgenossen. Sr zeigt, wie in der alten Zeit die Kraft im Herzen desto
tebendiger und reiner wirkte, und wie den beschränktcn WirkungskreiS
der Glaube an das Göttliche verschönerte **)." Auf den Schlcgel'schen
Grundlagen wirkte Sulpiz Boisseroe weiter. Jhm wurde der Dom
zu Köln Lie Aufgabe seines Lebens, und alles, was für dieses Werk spä-
ter erstrebt und geschchen ist, ist durch Boisseree's uuermüdliche Kreue
und rastlosen Eifer mittelbar oder unmittelbar angeregt oder gefördert
worden. Er war es und er allein, der den größten Dichter unseres Vol-
kes zu einer gerechten SchäHung des kölner Domes wieder zurückführte
und ihn, der bei der ersten Ansicht des perspectivischen Boisseree'schen
GrundrisseS des DomwerkeS im Mai 1810 noch keiner anderen Meinung
fähig war, als daß „Lieser Umriß den Begriff der Uuausführbarkeit eineS
so ungeheuren UnternehmenS gebe, und daß man mit Erstaunen und stiller
Betrachtung das Mährchen vom Lhurm zu Babel an den Ufern des RheineS
verwirklicht sehe"; „Laß eine leidenschaftliche Beschränkung dazu gehöre,
um etwas der Art hervorzubringen"; „daß er sich früherauchfür diese Dinge
interesstrt und eben so eine Art vvn Abgötterei mit dem straßburger
Münster getrieben u. s. w.", — daß, sagen wir, Bvisser«e ihn einen Mo-
nat später zu dem bereitwilligen Geständniß brachte, daß im zwischen-
zeitlichen persönlichen Umgange „jene für ihn schon erblichene Seite der
Vergangenheit sich wieder aufgesrischt, daß er Manches durch den jungen
Freund erfahren, nnd daß «r die Boisseree'sche BehandlungSart gar wohl
zu billigen Ursache habe ***)." Das nächste ö'ffentliche Zeugniß für seine
Converstou gab Göthe 1812 im zweiten Bande seines LebenS durch die
wärmste Jnschutznahme und Empfehlung des mühevollen Boisserse'schen
Unternehmens. Die Nachwirkungen einer solchen Empfehlung sollten fich
dann mit der bald erfolgten Wendung der vaterländischen Geschicke
auf das glücklichste verbinden. Jm November Les Jahres 1813, gleich
nach der Schlacht von Leipzig, verlangte man im großen Hauptquartier
zu Frankfurt die Boisseree'schen Zeichnungen, wo sie denn, nachdem Boisse-
r«e ste von Heidelberg hatte kommen laffen, einen großen, tiefev Eindruck
*) Georg Forster's „Ansichten vom Riederrhein, im April, Mai «nd
Juui 1790."
**) Der Jnhalt des der Gtein'schen Beantwortung vorhergehenden Drie-
fes der Prinzesstn vom 6. Juni 1811, so wie Lie anderen bei PerH
im Lebcn deS MinisterS vom Stein, ll. Band, mitgetheilten Briefe
«erfen einen neuen Lichtglanz aufdas schöne Bild der nun verewigten
edlen Fürstiu, die in deu Jahren 1830-1832 an der Seite des jetzt
ebenfalls hingeschiedenen allverehrteu damaligen Gcneral-KouverneurS
Prinzen Wilhelm in Köln verweilte, «nd deren theilnehmende Huld
und Güte hier in allseitig gesegnetem Audenken fortlebt.
***) Briefwechsel zwischen Göthe uud Reinhard in den Jahren 1807 biS
1832. G. 80, S. 109.
des
Ltlltral-Dombau-Vtrkiur-Vorstailriti.
Berhaudelt z« Köln, im großen RathhauLsaale, am 28. April 1352,
Rachmittags 3 Uhr.
Gegenwärtig waren die Herren : Esser ll-, Präsident; Rolshausen,
Lhissen, v. HaasS I., Philipps, Hardung I., Chr. Herrrger,
Pütz, Zwirner, Eisen, v. Ammo«, Breuer, t». Hohenschutz,
Blömer, M. DuMont, Berghau«, 0. v. Groote, Seydlrtz, v.
Münch-Bellinghausen, v. Devivere, Fr. Heuser, Bocker,
Kreuser, Bill.
Entschuldigt hatten sich die Herren: A. Reichensperger, Graf v.
Fürstenberg-Stammheim, v. Wittgenstein, V.Bosen, Frauck,
Nicolovius, Neven, Haugh. ^
Der Präsident erösfnet die Sitzung und ersucht den Hrn. v. HaasS,
au Stelle dcs verhinderlen und entschuldigten Hrn. v. Bosen die Fuh-
rung des heutigen Protocolls zu übernehmen.
Der Bericht üvcr die seit der letzten Sitznug Statt gehabte Ernnahme
wrrd vom Präsidenten erstattet und bei dieser Gelegenheit des Dom-
bau-Bereins in Berlin besonders erwähnt, welcher den Betrag von 1100
Lhlrn. an die Königliche Dombau-Behörde baar eingesendet.
Der Vorstand schließt sich dem bererts vom Ausschusse schriftlich erstat-
teten Danke mit besonderer Freude an.
Der Secretär des Borstandes, Hr. Lhissen, erstattet den im Statut
angeordneten Jahresbericht. Derselbe wird genehmigt und bei der nächsten
Wahl-Versammlung veröffentlicht «erden.
Der Präsident erklärt, daß am 25. Mai die Wahl-Versammlung
auf unserem Gürzenich-Saale Statt finden werde. Das Prograwm für
diesen Lag, wie der Ausschuß dasselbe cntworfen hat, wird verlcsen und
genehmigt. .-7'
Hr. Putz erklärt, beauftragt zu sein zu der Mittheilung, daß von den
Worständen der hiesigen musicalischen Gesellschaften beabsichtigt werde,
am Abende des Lages der Wahl-Versammlung im hiesigen Theater-
Gebäude eine musicalische Vorstellung gegen Eintrittsgeld zum Besten
der Dombau-Casse zu veranstalten. Der Vvrstand erachtet es für zweck-
mäßig, daß der Lag der Wahl-Versammlung zu dicser beabsichtigten Vor-
stellung dcnutzt «erde.
Nach §. 3 der GeschaftS-Ordnung für die General-Versammlung wird
die Lages-Ordnung vom Vorstande bestimmt: 1) Rechenschafts-Bericht.
2) Vorlegung der Rcchnung, 3) Wahl der zwölf Mitglieder.
Die verschiedenen Commissionen zur Vordereitung des Wahlgeschäftes
werden bezeichnet, und zwar:
1) Für die Austheilung der Wahlzettel di« Herren Hardung, Bartman
und v. Devivere.
2) Für die Prüfung der Vollmachten die Herren Vohl, Hohenschutz und
Chr. Herriger.
3) Für das Scrutinium bei den sieben Wahl-Bureaur die Herren Phi-
lippS, Vill, Kreuser, v. Lhenen, Breuer, Eisen und Neven.
Die Herren Böcker «nd Seydlitz haben ihre Ausage, der Erste zur Füh-
rung des Zuges aus dem Dome nach dem Gürzenich, der Iweite für die
Austheilung der Palmzweige im Dome, gegeben.
Der Hr. Domcapitular und Schul-Jnspector ». Broix wird auf den
Grund der von ihm bezahlten Summe von hundert Lhalern für dieses
Jahr zum Ehren-Mitgliede proclamirt-
Auf den Lntrag eines Mitgliedes beschließt der Borstand, daß Lie bis
jetzt mit ihren Beiträgen rückständigen Hülfsvereine an die baldige Ein-
sendung derselben vor Veröffentlichung des Rechenschafts-Berichts erin-
nert werden mögen.
Vorgelesen, genehmigt und unterzeichnet.
(Gez.) Esser H. — Rvlshausen. — Zwirner. —PhilippS. —
Hardung. — Chr. Herriger. — W. PüH. — Frhr. v.
Münch-Bellinghausen. — G. A. Böcker. —Kreuser.
— v. Ammon. — F. Heuser. — v. Devivere. —Blömer.
— SeydliH. — 0. HohenschuH. — v. Groote. —
Lhissen. — M. DuMont. — Fr. Bill. — W.Breuer.
— Haass, Protocollführer. ^
Hundert und eilftes Gaben-Berzeichniß.
Jm Monat April c. sind eingegangen:
1. Vom Hülfsvereine zu Grevenbroich.
2. „ „ „ Si-gburg.
3. „ „ „ Maye».
4. „ akademischeu Dombau-Vereine in Breslau - -
5. „ „ „ „ Münster . -
6- ,, ,, „ ,, Brixen (46 G.)
7. Bon den Primanern des Gymnasiums zu Bonn. -
8. Bon den Schülern des katholischen Gymnasiums hier*)
S. VonHrn.Domcapitular undSchul-Jnspector V.Broix^
hier außerordentlicher Jahres-Beitrag
10. Bo» Hrn. Ober-R.-R. R. . . . .
^^-^uartal-Beitrag der Elementarschulen
12. Aus der Pfarrgemeinde Lank .
13. A«S der Pfarrgemeinde Weiden (Dek.
14. A«S dem Dekanate Ueckerath .
15. Au« der Pfarrgemeinde Hohkeppel
Thlr.
50
51
7
l.66
6
24
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23
S.Pf.
20 8
10 —
20 -
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28 6
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des Kreises
100
20
Eschweiler)
»15
Z,ä3
8
37
i.4
24 -
8 3
16 1
*) Ramllch: aus k>r-ma -«p. r„17„6, ?cim» iok. 3„10„—, Socuna, ,no.
2„22„6, Seeunä» ink. 4„22„6, I-rtill I. 2„15„-, 7°rti, II. 1„12„6,
0°,rt, I. 1„12„6, vu-rl» II. 1„7„6, tzllinm 1. -,,22„6, tzoilll» ll.
1,,5,, -, 1„/,,6,
16. Aus ter »-»ivrcse Münster.
17. Bon den Herren Pfarrern des Dskanates Geldern .
13. Bon Hrn- A. Meuser hier, Quartal-Betrag zur Be-
soldung eines Dom-SteinmeHen.
19. Von Hrn. Phil. Engels hier, Monats-Betrag zur
Desoldung eines Dom-SteinmeHen . .
20. ErtragderSonntags-Cvllecte und OpferstöckeimDome
21. Von Hru. Frhrn. M. v. Geyr-Schweppenburg . .
22. „ ,, GutsbesiHer Remele zu Aldekerk . . .
23. „ ,, Notar Kochs zu Straelen.
24. ,, ., Gerichtsschreiber Pft'Hner zu Wippersörth
25. Vom Kaffee bei Dreesen in Endenich.
26- Bon der Expertise im Zollamt von >V. S. ll. . .
27. Bon W. N. und C. A. statt bes. Anzeigen ihres Festes
28. Monats-Beitrag eines kleinen Kreises von Gchrift-
steller» pro April.
29. Vo» der Keuer-Bersicherungs-Gesellschaft „Colonia"
als Prämien-Antheil aus Verstcherungen von Bereins-
Mitgliedern für das erste Quartal c..
Lhlr.S.Pf.
340 12 6
29-
57 15 —
19 5 —
189 2l 8
10-
1-
2-
1-
1 12 6
2-
1 10 —
264 -
Snmma - - 1343 15 2
Hierzu die Einnahme vom 1. Jan. bis 31. März c., laut
110. Gaben-Verzeichnisses (vgl. Nr. 86 d. Bl.) mit . - 6595 8 5
Einnahme vom 1. Jauuar bis 30. April 1852 - . . 7938 23 7
Köln, 30. April 1852-
Der Berwaltungs-Ausschuß
des Cen tra l-Dombau-V ereins.
S ch i n k e I.
Die seit dem Anfange dieseS Jahrhunderts mehr und mehr hervortre-
tenden Bcstrebungen für das Werständniß und die EchäHung der vater-
ländischen Denkmale mußten in dem Dome z« Köln ihren fast natürlichen
Berührungspunct finden. Schon früher hatte Forster zum ersten Male
nach langer Vergessenheit dieses Werkes wieder gedacht und seiner tiefen
Empfindung ein uncndlich schünes Wort geliehen *); aber es war das
Wort eines Hoffnungslosen, der in dem Anschauen des heiligsten Sym-
bolS einer großen Bergangenheit die Last und Oede seiner Gegsn-
wart nur noch schmerzlicher empfinden mochte. Um so zuversichtlicher klang
die Sprache, wvmit sich Friedrich Schlegel in der „Europa" (1803
und 1804), in seinen „Briefen aufder Reise durch Lie Rheinlande und die
Rheingegenden" (1805) und in seinen späteren inhaltreichen Borlesungen
an die empfänglichen Herzen wandte und den Sinn fiir die unschätzbare
Hinterlassenschaft der vaterländischen Borzeit zu wecken und zu beleben
suchte. Kriedrich Schlegel ist in den Motiven und Zwecken seines Wir-
kens vielfach hart und ungerecht beurtheilt worden; doch hat er auch
Anerkennung gefunden, die viele Berkennung aufwiegt. „Friedrich
Schlegel's Vorlesungen über die neuere Geschichte", so äußertsich Stein
in einem Briefe, Len er am 14. August 1811 aus seiner Werbannung an
die Prinzessiu Wilhelm richtet, „verdienen die Aufmerksamkeit Ew.
Königlichen Hoheit durch den verständigen, besonnenen, bescheidenen Geist,
die richtige Würdigung des Iustandes unserer Vorfahren und unserer
Zeitgenossen. Sr zeigt, wie in der alten Zeit die Kraft im Herzen desto
tebendiger und reiner wirkte, und wie den beschränktcn WirkungskreiS
der Glaube an das Göttliche verschönerte **)." Auf den Schlcgel'schen
Grundlagen wirkte Sulpiz Boisseroe weiter. Jhm wurde der Dom
zu Köln Lie Aufgabe seines Lebens, und alles, was für dieses Werk spä-
ter erstrebt und geschchen ist, ist durch Boisseree's uuermüdliche Kreue
und rastlosen Eifer mittelbar oder unmittelbar angeregt oder gefördert
worden. Er war es und er allein, der den größten Dichter unseres Vol-
kes zu einer gerechten SchäHung des kölner Domes wieder zurückführte
und ihn, der bei der ersten Ansicht des perspectivischen Boisseree'schen
GrundrisseS des DomwerkeS im Mai 1810 noch keiner anderen Meinung
fähig war, als daß „Lieser Umriß den Begriff der Uuausführbarkeit eineS
so ungeheuren UnternehmenS gebe, und daß man mit Erstaunen und stiller
Betrachtung das Mährchen vom Lhurm zu Babel an den Ufern des RheineS
verwirklicht sehe"; „Laß eine leidenschaftliche Beschränkung dazu gehöre,
um etwas der Art hervorzubringen"; „daß er sich früherauchfür diese Dinge
interesstrt und eben so eine Art vvn Abgötterei mit dem straßburger
Münster getrieben u. s. w.", — daß, sagen wir, Bvisser«e ihn einen Mo-
nat später zu dem bereitwilligen Geständniß brachte, daß im zwischen-
zeitlichen persönlichen Umgange „jene für ihn schon erblichene Seite der
Vergangenheit sich wieder aufgesrischt, daß er Manches durch den jungen
Freund erfahren, nnd daß «r die Boisseree'sche BehandlungSart gar wohl
zu billigen Ursache habe ***)." Das nächste ö'ffentliche Zeugniß für seine
Converstou gab Göthe 1812 im zweiten Bande seines LebenS durch die
wärmste Jnschutznahme und Empfehlung des mühevollen Boisserse'schen
Unternehmens. Die Nachwirkungen einer solchen Empfehlung sollten fich
dann mit der bald erfolgten Wendung der vaterländischen Geschicke
auf das glücklichste verbinden. Jm November Les Jahres 1813, gleich
nach der Schlacht von Leipzig, verlangte man im großen Hauptquartier
zu Frankfurt die Boisseree'schen Zeichnungen, wo sie denn, nachdem Boisse-
r«e ste von Heidelberg hatte kommen laffen, einen großen, tiefev Eindruck
*) Georg Forster's „Ansichten vom Riederrhein, im April, Mai «nd
Juui 1790."
**) Der Jnhalt des der Gtein'schen Beantwortung vorhergehenden Drie-
fes der Prinzesstn vom 6. Juni 1811, so wie Lie anderen bei PerH
im Lebcn deS MinisterS vom Stein, ll. Band, mitgetheilten Briefe
«erfen einen neuen Lichtglanz aufdas schöne Bild der nun verewigten
edlen Fürstiu, die in deu Jahren 1830-1832 an der Seite des jetzt
ebenfalls hingeschiedenen allverehrteu damaligen Gcneral-KouverneurS
Prinzen Wilhelm in Köln verweilte, «nd deren theilnehmende Huld
und Güte hier in allseitig gesegnetem Audenken fortlebt.
***) Briefwechsel zwischen Göthe uud Reinhard in den Jahren 1807 biS
1832. G. 80, S. 109.