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Zentral-Dombauverein <Köln> [Editor]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1866 (Nr. 251-261)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1825#0045
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Domblatt.

M o n a t s j ch r i f t.

Amtliche Mittheilungen des Central Dombau Bereins.

mit geschichtlichen, attistischen unö literattschen Beiträgen,

herausgegeben vom Vorstande.

Nr. L61. Köln. Montag 31. December 1866.

Das „KSlner Domblatt" erscheint monatlich. Der PrLnumerations-Preis, deflen Brutto-Betrag der Dombau.Vereins-Caffe zufließt, beträgt hier wie
auswSrts (bei allen kgl. preuß. Post-Anstalten) 10 Tgr. für den Jahrgang. — Alle Zuschristcn an den Ceutral-Verein werden osfen oder unter Kreuzband
mit der Rubrik: „Allgemeine Angelegenheiten des Dombau-Vereins zu Köln" so wie Geldsendungen mit der Bezeichnung: „Geldbeitröge für den Dombau zu
KSln", erbcten.

Amtliche Mittheilungen.

Dreihundertachtes Protocoll

des

^Keutral - Dombau - Vereins- Vorstan-es.

Verhandelt zu Köln im großen Rathhaussaale,

DvMerstag den 29. November 1666, Nachmittags 4 Uhr.

Anwesend die Herren: Esser ll. sr., Präsident, v. Wittgenstein sr.,
vr. Haass, Heuser, Merkens, Osw. Schmitz, Chr. Herriger,
Bartman, Breuer, A. Heimann, vr. Reichensperger, Haanen,
Ed. Oppenheim, Verhagcn, Pütz, Mich. DuMont, Aldenhoven,
vr. Broix, Neven, Bachem, von Ammon, Berghaus, Halm,
Kreuser, Wcihbischof vr. Baudri, vr. Vosen, Esserll.sr., die Stelle
des Protocollführers vertretend.

Die Sitzung wird mit Mittheilung des Gaben-Verzeichnisses für den
laufenden Monat eröffnet; es ist demnach eingegangen:

1) Aus der Collecte in den Pfarrbezirken St. Maria-
Lyskirchen, Alban und Mauritius

2) Jahrcsbeitrag von Herrn Max Heinrich Herriger

hier.

3) Jahresrente aus dem Vermächtnifle des verstor-

bencn Notars Offermann.

4) Ertragder Fremden-Collecte im Dom proOctober

8) Von den Hülfs-Vereinen . .

6) An sonstigen Beiträgen.

Summa

Thlr.

Sgr. Pf.

176

20



100





100



231

8

4

38

7

9

8

20



654

26

1

Herr Max Heinr. Herriger wird auf Gmnd des geleisteten Jahres-
beitrages von 100 Thlr., gemäß Z. 21 dcr Statuten, zum Ehren-Mitgliede
des Vorstandes für das laufende Jahr proclamirt.

Tie Herreu Voigtel und Reichensperger erstatten Bericht über die
Berathungcn der Commission zur Beschaffung desVereins-Gedeukzeichens
sur das nächste Jahr. Es handelt sich um die Frage, ob man sich für eine
Lmearzeichnung des Westportals, oder für die Abbildung der ganzen West-
seite, so weitsie vollendet, als Gedenkblatt enflcheiden solle. Herrvr. Reichens-
? ^ c r spricht sich fär die erstere Zeichnung aus, indem er u. A. hervor-
hebt, daß gerade das Westportal in künstlerischer Hinsicht und im Hinblicke
aus die neueste Geschichte unseres Dombaues von ganz besondercr Bedeutung
sei ; er glaubt, durch eine angemeflene Behandlung und Staffage könne die
Zeichnung leicht belebt und so den Blicken auch des großen Publicums ge-
samg gemacht werden; er findet es auch passend, unter die Zeichnung die
bekannten, denkwürdigen Worte des hochseligen Königs zu setzen, welche auf
jenes Portal Bezug haben, wodurch das Blatt eine besondere Beziehung

Herr Voigtel findet in künstlerischer Hinsicht gegen die Ausgabe der
Zeichnung dcs Westportals als Gedenkblatt nichts zu erinnern, und nur den
Kostenpunct bedenklich, der sich für die Anfertigung der Platte auf 600
Thlr. belaufen würde.

Herr Kreuser stimmt nach längerem Vortrage einfach für die Ver-
vielfältigung der Wesfleite als Ganzes, so weit sie jetzt vollendct ist, weil
er das Portal, wie es jetzt vorhanden, nicht dem Kirchenbaugesetz conform
hält.

Herr vr. Reichensperger bemerkt hierauf noch zur Preisfrage, daß
es sich höchstens um einige 100 Thlr. Differenz handeln könne, und glaubt,
daß, wenn auch das Blatt, welches er vorschlage, statutgemäß nicht verkaust
werden dürfe, es sich sonst rentabel machen laffen könne. Ausnahmsweise
und mit Rücksicht auf die besondere Bedeutung der nächsten fünfundzwanzigsten
General-Versammlung des Dombau-Vercins dürfe wohl eine verhältnißmäßig
doch immer unbedeutende Mehr-Ausgabe sich rechflertigen, welche bezwecke,
auch einmal die unvergleichlich schönen Detailformen der Thurmfa;ade zu
möglichst allgemeiner Kenntniß und Würdigung zu bringen. Auch das
große Publicum habe für künstlerisch so Vollendetes Sinn und werde jeden-
falls gern im Verständniß desselben forflchreiten.

Herr Heuser spricht sich mit Rücksicht auf das Gehörte gegm die
Linearzeichnung aus, indem er eine naturgetreue Abbildung des Domes, wie
er sich unseren Augen darstellt, für das dem Publicum angmehmste und
paffendste Denkblatt erachtet.

Herr Opvenheim schließt sich dem an und meint, die Linearzeichnung
sei nur für den Kunsttenner, die andere Abbildung aber für das ganze
Publicum geeignet.

An der Debatte betheiligtm sich nunmehr noch die Herren v. Ammon,
v. Wittgenstcin, vr. Vosen, Bachem, Chr. Herriger und Pütz,
worauf man auf Antrag des Herrn Oppenheim beschließt, die Sache an
die Commission zurück zu verweism, um wo möglich in der nächsten Sitzung
die gemachten Vorschläge in den vorgelegten Blättmi durch vollständigere
Ausführung noch beffer zur Veranschaulichung zu bringen, und vielleicht auch
andere Vorschläge von der Commission entgegm zu nehmen.

Der Vorsitzende theilt mit, daß nach Ansicht der General-Agenten
bis zum 9. Januar k. I. die sämmtlichen Loose der Dombau-Lotterie abge-
setzt werden würdm, weßhalb von dem Ausschuffe dieser Tag als Ziehungs-
tag festgehaltm sei.

Vorgelesm, gmehmigt, unterschriebm.

(Gez.) Esserll. sr. — v. Wittgenstein sr. — v. Ammon. — vr.
Haass. — Berghaus. — Oswald Schmitz. — F. Heuser.
Bachem. — Chr. Herriger. — Merkens. — Haanen. —
W. Breuer. — W. Bartman. — Mich. DuMont. —
Ilr. Vosen. — Ed. Oppenheim. — F. Aldenhoven. —
vr. Broix. — W. Pütz. — Verhagen. — vr. A. Reichens-
perger. — Esser II. jr.
 
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