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Zentral-Dombauverein <Köln> [Editor]
Kölner Domblatt: amtliche Mittheilungen des Central-Dombau-Vereins — 1872 (Nr. 290-293)

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https://doi.org/10.11588/diglit.1994#0003
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1 mit der Looseimmmer 147,524 und fortfahrend bis zur laufenden Nummer I
1483 und demnach schließend mit der Loosenummer 219,824, laui verlesen,
mobei der Notar selbst jedesmal die betreffende Loosenummer in die Hand
qenommen, dieselbe nochmals laut genannt und sie nach gefundensr Ueberein-
ftimmung mit der verlesenen Loosenummer in das Glüctsrad gebracht hat,
welches während dieser Operation von Zeit zu Zeit umgedreht worden ist.

Nachdem auf diese Weise die sämmtlichen vom 15., 16. und 17. Fe-
Lruar v. I. gezogenen 1483 Loosenummern dem Glücksrade einverleibt wor-
den waren und sich demnach die erforderliche Gesammtzahl von 350,000
Nummk'N, 1 bis 350,000 inclusive, wiederum im Glücksrade befand, ist
dasselbe einstweilen geschloffen und mit dem Amtssiegel des Notars versehen,
und zugleich hier für das ganze Zichungsgeschäst ein Siegelwächter in der
Person des dem Notar bekannten Herrn Heinrich Joseph Odenkirchen, Castellan,
zu KSln wohnend, von diesem bestellt worden, welch letztrrer hicrbei anwesend
war und den obigen Auftrag annahm.

Hierauf wurde zur Einbringung der Prämien in das zweite kleinere
Glücksrad, nachdem deffen Jnneres zuvor durch den Notar untersucht und
leer befunden worden war, in folgender Weise gcschritten:

Vor Allem wurde festgestcllt, daß die Prämien dieser Ziehung bestehen:

u) in Geldgewinnen an Zahl.1373

d) in 139 Prämien an Kunstwerken, Gemälden, Kupfer-
stichen, Aquarellen, Zeichnungen u. s. w.139

Also eine Gesammtzahl von . 1511

fünfzehnhundert eilf.

Es wurden zunächst auf einen frcien Tisch 1511 lcere Kapseln, genau
gezählt, aufgestellt.

Ein Vorstands-Milglied verlas hierauf die Gewinne, mit dem größten
Geldgewinne von 25,000 Thlr. beginnend, in der Weise:

Nr. 1 . . .«. 25,000 Thlr.

, 2 . 10,000 ,

, 3 5,000 ,

, 4 2,000 ,

, 5 2,000 ,

, 6 . 1,000 ,

, 7 1,000 ,

, 3 1,000 ,

, 9 1,000 ,

, 10 . 1,000 ,

11 bis incl. 22 je 500 Thlr., zusammen . 6,000 ,

23 .

. 72 . 200 .


. 10,000 .

73 .

, 172 . 100 ,


. 10,000 ,

173 .

. 372 , 50 ,


. 10,000 .

373 .

. 1372 . 20 .


. 20,000 .

und händigte in vorstehender Reihenfolge jeden einzclnen Zettel den zu dieser
Arbeit zugezogencn Vorstands-Mitgliedern zum Ausrollen und Einkapseln -in.

Die eingekapselten Gewinne wurden sodann einem an denl zur Auf-
nahme der Gewinne bestimmten Glücksrade stshsnden Vorstands-Mitgliede ge-
geben, welches dieselben unmittelbar in diess? Rad gelangen ließ und das-
selbe jedesmal vcrschloß.

Nachdem auf diese Weise die sämmPchen eingekapselten Geldgewinne in
das für die Gewinne bestimmte Glücksrad hineingebracht worden waren, wur-
den auch die in Kunstwerken und Kunstsachen bestehenden 1511 Prämien,
beginnend mit der Nummer 1373 und endigend mit der Nummer 1511, auf
welchen neben den vorerwähnten Nummsrn auch noch der Gegenstand
und Meister angegebsn ist, in derselben Weise, wie dieses bei den Geld-
gewinnen geschehen ist, eingekapselt und in das zur Aufnahme dsr Gewinne
bestimmte Glücksrad eingelegt.

Nachdem auf die angegebene Weise, wie hiermit constatirt wird, die
iämmtlichen Gewinne in 1511 Kapseln in das zur Aufnahiue der Gewinne
designirte Glücksrad eingcbracht worden, keine der aufgezählten Kapseln mehr
übrig war, hat der fungirsnde Notar die Kloppe des besagten kleineren Glücks-
rades geschloffen.

Hiermit waren alle Vorbereitungen, welche dem Acte der eigentlichen
Ziehung vorhergehen mußten, beendet.

Auf den Antrag der Herren Comparenlen wurde hierauf zu dem Acte
der Ziehung geschrittcn.

Die Ziehung wurde, nachdem der sungirend« Nctar die Siegel von
dem größeren, die Loosenummern cnthaltenden Glücksrade gelöst hatte, in fol-
gender Weise vorgenommen:

An jedem der beiden Glücksräder befand sich ein Dombau-Werkgeselle
zum Umdrchen der Räder und ein Waisenknabe mit aufgcschürztem Äermel
zum Ziehen der Nummern und Gewinne.

Die Ziehung erfolgts in der Weise, daß zusrst aus dem großen Glücks-
rede eine Loofenummer durch den Waisenknaben gezogen und durch denselben
dem Notar überreicht wurde, welcher dieselbe laut vorlas, wonach die Nummer
in daS gegemvärtige Protocoll eingctragen wurde.

Alsdann wurde durch den andersn Waiscnknaben aus dem zweiten
Glücksrade eine einen Gewinn enthaltende Kapscl gezogen und durch denselben
dem Notar überreicht, welcher hierauf die Kapsel öffncte und den auf die
gezogene Nummer gefallenen Gewinn laut proclamirte, worauf auch der Ge-
winn in das Protocoll eingetragen wurd«.

Nachdem beides gcschehen, proclamirte dcr Vorsitzend« nochmals laut die
gezogene Nummer und den darauf g-fallcncn Gewinn, welche ihm zu dem
Ende vsn dem Notar übergeben worden und alsdann uoch bei den übrigen
functionirenden anwesenden Hcrren der Controle halber circulirlen.

Sobald auf diese Weise durch dis gedachten Herren constatirt worden,
daß die zur Circulation bei ihnen übergebenen Nummern und Gewinne mit
den ins Protocoll eingetragenen übereinstimmten, ersolgte in der angegebenen
Weise die Ziehung einer ueuen Nummer und eines GewinncS, mit denen
alsdann in der gedachten Weise verfahren wurde.

Die in der vordocumentirten Art vorgenommen« Ziehung ergab folgendeS
Resultat:

Es fielen dabei nämlich auf dic nachangegebcnen Nummern die bci den-
selben aufgeführten Gewinne.

(Diesc Gewinn-Nummern und Gewinne, welche nunmehr m dieser
und den folgenden am 11., 12. und 13. Januar d. I. aufgenomme-
nen Verhandlungen, jedesmal in Anwesenhest zweier Zeugen, des Sie-
gelhüters, des Commissars deS StaateS und von wenigstens fünf Mst-
gliedern des Vorstandes amtlich protocollirt wurden, stimmen mit den
rn der officielleu Aste, welche im Deutschen Reichs- und Königlich
Preußischen Staatsanzeiger, in der Kölnischen Zeitung, in der Köl-
nischen Volkszeitung fso wis auch in der gegenwärtigen Nummer des
Domblattes) veröffentlicht worden, genau überein, und die Vergleichung
dieser Listc mit der beim Ccntral-Dombau-Vereins-Rendanten beruhen-
den Ausfertigung der notariellen Protocolle ist im Vereins-Secre-
tariate Jedem, der es wünschen möchte, durch Einsicht der Ausfertigung
gestattet.)

Der Schluß der notariellen Verhandlung vom 13. Januar c. lautet:

Hiermit war, da alle 1511 Gewinne gezogen waren, die Ziehung der
Siebenten Prämien-Collecte zum Ausbau der Domthürme beendet, und erllärte
der Vorsitzende das Ziehungs-Geschäft geschloffen.

Dic Herren Mitglieder des Vorstandes des Dombau-Vereins ersuchten
sofort, nachdem die letzte Nummer aus dem die Loosenummern enthaltenden
größeren Glücksrad« gezogen und mit dem darauf gefallenen Gewinne procla-
mirt war, den fungirenden Notar, das die Loosenummem enthaltend« größere
Glücksrad zu vsrschließen und mit seinem Amtssiegcl zu versiegeln, so daß
dasselb« ohne Verletzung der Siegel nicht geöffnet werden kann.

Es wird hiermit constatirt, daß aus diesem Glücksrade nur die in diesem
und den vorhergehciiden Ziehungs-Protocollen aufgeführten 1511 Nummern
gezogen worden und mithin die übrigen nicht gezogenen 348,489 Nummern
fich noch sämmtlich im besagten Rade befinden und darin verbleiben.

Der fungirende Notar hat hieranf, dem erwähnten Antrage deferirend,
Beiseins der Herren Requircnten und der Zeugen, das gedachte, die noch nicht
gezogenen Loosenummern enthaltende Glücksrad gehörig verschloffen und das-
selbe darauf mit dreien durch sein Amtssiegel aufgedrückten Siegeln so ver-
siegelt, daß es ohne Verletzung dieser Siegel nicht geöffnet werden kann.

Hierauf legte der mitanmesende Dombaumeister, Herr Baurath Voigtel,
noch dem obigen Glücksrade eine Plombe an, und wurde der für diese Plombe
verwendete Stemvel in cin Papier eingeschlagen, dieses mit dem Amtssiegel
dcs fungirenden Notars versehen, so daß der Stempel ohne Verletzung des
Siegels nicht herausgeiiommen werden kann, und sodann dieses den obigen
Stempel enthaltende Papicr dem besagten Herrn Dombaumeister zur Aufde-
wahruug übergeben, welcher dies annahm.

Schließlich erklärten die Hcrrcn Comparsnten, daß die Art und Weise,
wie bei oem Ziehungs-Geschäfte verfahren worden, diejenige sei, welche dem
fungirenden Notar von ihnen vorgeschriebcn worden.

Worüber dieses Protocoll aufgenommen wurde.

Als Zeugen waren zugegen und wohnten der ganzen Verhandlung bei:
Wilhelm Ncuen, Kammmacher, und Hermann Giersberg, Kleidermacher, beide
in Köln wohnend.

Nach der den Herren Comparentsn und dem Siegelhüter in Gegenwärt
der Zeugen geschchenen Vorlesung dieses Protocolles haben die Comparenten,
der Siegelhüter, die Zeugen und der Notar, dem alle hierbei erschienenen Per-
sonen nach Namen, Stand und Wohnort bekannt sind, unterschrieben.

So geschehen zu Köln, an Ort und Stslle wie Eingangs gemeldet, und
gcschloffen nach 1 Uhr Nachmittags, nachdcm vom Vorsitzcnden der specielle
Dank dem Polizei-Affeffor Herrn von Marschall für die bewiesene Bereitwil-
ligkcit und Pünctlichkeit in der Ausübung der ihm übertragenen Functionen
ausgesprochen word-n war, welcher nach geschehcner Vorlesung und Geneh-
migung auch unterzeichnetc.

(Gcz.) Haass. — Oswald Schmitz.— W. H. Pepys. — Voigtel.

— D. Leonardt. — v. Marschall. — H. I. Odcnkirchen.

— Wilhelm Neuen. — Hermann Giersberg. — I.

Harperath.

DreibundertsiebenziqsteS Protocoll

des

Central-Domban-Vereins-Vorftanöes.

Verhandelt zu Köln im Hansasaalc,

Mittwoch den 31. Januar 1872, NachmittagS 4 Uhr.

Anwesend die Herren: vr. H aass, Präsident, vr. Baudri, Dr. Br oir,
I)r. Chargö, Meuser, G. Michels, A. Heimann, Haehner,
Voigtel, Bartman, Breuer, Gaul, Saedt, Chr. Herriaer, Chr.
BoisssreL, Leonardt, Or. Enuen, Dr. Schellen, Esser II. zr.,
M. DuMont, Msrkens, Thewalt, W. Pütz, Protocollführer.
 
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