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https://doi.org/10.11588/diglit.10453#0031
I. ZEITTAFEL
25
Tod Albrecht Dürers. Es sterben auch der etwa gleichaltrige, eher
etwas jüngere Grünewald und der ältere Maler Bernhard Strigel,
Porträtist Kaiser Maximilians (Nr. 41).
15 20 Erste bekannte Ausgabe vom illustrierten Katechismus Luthers
(Nr. 255). Cranach malt nach Luthers Grundüberzeugung erstmals,
später variiert, eine Komposition mit dem Thema «Rechtfertigung
des Sünders durch den Glauben» (Nr. 354f.), auch in Holzschnitten
publiziert (Nr. 35 3 und 279)82. Bei einem Gespräch an der vom Land-
grafen Philipp von Hessen (vgl. Nr. 132) 1527 gegründeten Universität
Marburg misslingt die (politisch von den Evangelischen erwünschte)
Einigung zwischen Luther und Zwingli.
Cranach vermutlich zeitweilig in Berlin für Joachim I. von Branden-
burg tätig, der der Reformation trotz seines Bruderverhältnisses zu
Kardinal Albrecht nicht fern steht (Nr. 168, 169, 620)83.
Erstes Jagd-Gemälde als Gedächtnisbild: Hirschjagd mit Beteiligung
des (1519 gest.) Kaisers Maximilian, Schloss Mansfeld im Hinter-
grund (Nr. 139)84.
Die Türken, die 1526 Ungarn überrollten, stehen im September vor
Wien.
1530 Für den von Kaiser Karl V. persönlich geleiteten Augsburger Reichs-
tag verfasst Melanchthon eine evangelische Rechtfertigungsschrift im
Auftrag des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich (Luther muss
auf der Coburg bleiben). Konzil innert Jahresfrist geplant.
15 3 1 Schmalkaldischer Bund der Evangelischen wegen Gefahr der Be-
kriegung durch Kaiser Karl V. Melanchthon pflegt Kontakt mit
Carion, dem Astronomen und Ratgeber des Kurfürsten Joachim
von Brandenburg (Nr. 168, Abb. 130).
1532 Karl V. muss gegen Frankreich und die Türkei bis 1544/45 Krieg
führen und ist dadurch gebunden. Nürnberger Anstand: durch die
«Vermittlung» des Kardinals Albrecht85 Duldung der Evangelischen
bis zum geplanten (erst 1545 zustandegekommenen) Konzil.
Am 16. August Tod Johanns, neuer sächsischer Kurfürst wird
Johann Friedrich (30. 6.1503-3. 3.15 54). 15 32/33 liefert Cranach zahl-
reiche Bildnisse der verstorbenen Kurfürsten Friedrich und Johann86.
Auch Bildnisse Luthers und Melanchthons von einem neuen, paarigen
Typus werden in grosser Zahl in der Cranach-Werkstatt 1532/33 her-
gestellt.
1533 Cranach porträtiert Kaiser Karl V. (wohl nach fremder Vorlage),
offenbar auf dem politischen Hintergrund der Hoffnung und des Auf-
atmens (Nr. 197). Erasmus, seit 1525 von Luther theologisch ange-
griffen, verfasst seine «vermittelnde» Mahnschrift an die ungeeinten
Christen (vgl. Nr. 174ff.).
1534 Herzog Georg von Sachsen und Kardinal Albrecht rufen Melan-
chthon u. a. zu einem Religionsgespräch nach Dresden. Auch Kurfürst
Johann Friedrich reist dorthin, ebenso Cranach, der für Herzog
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Tod Albrecht Dürers. Es sterben auch der etwa gleichaltrige, eher
etwas jüngere Grünewald und der ältere Maler Bernhard Strigel,
Porträtist Kaiser Maximilians (Nr. 41).
15 20 Erste bekannte Ausgabe vom illustrierten Katechismus Luthers
(Nr. 255). Cranach malt nach Luthers Grundüberzeugung erstmals,
später variiert, eine Komposition mit dem Thema «Rechtfertigung
des Sünders durch den Glauben» (Nr. 354f.), auch in Holzschnitten
publiziert (Nr. 35 3 und 279)82. Bei einem Gespräch an der vom Land-
grafen Philipp von Hessen (vgl. Nr. 132) 1527 gegründeten Universität
Marburg misslingt die (politisch von den Evangelischen erwünschte)
Einigung zwischen Luther und Zwingli.
Cranach vermutlich zeitweilig in Berlin für Joachim I. von Branden-
burg tätig, der der Reformation trotz seines Bruderverhältnisses zu
Kardinal Albrecht nicht fern steht (Nr. 168, 169, 620)83.
Erstes Jagd-Gemälde als Gedächtnisbild: Hirschjagd mit Beteiligung
des (1519 gest.) Kaisers Maximilian, Schloss Mansfeld im Hinter-
grund (Nr. 139)84.
Die Türken, die 1526 Ungarn überrollten, stehen im September vor
Wien.
1530 Für den von Kaiser Karl V. persönlich geleiteten Augsburger Reichs-
tag verfasst Melanchthon eine evangelische Rechtfertigungsschrift im
Auftrag des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich (Luther muss
auf der Coburg bleiben). Konzil innert Jahresfrist geplant.
15 3 1 Schmalkaldischer Bund der Evangelischen wegen Gefahr der Be-
kriegung durch Kaiser Karl V. Melanchthon pflegt Kontakt mit
Carion, dem Astronomen und Ratgeber des Kurfürsten Joachim
von Brandenburg (Nr. 168, Abb. 130).
1532 Karl V. muss gegen Frankreich und die Türkei bis 1544/45 Krieg
führen und ist dadurch gebunden. Nürnberger Anstand: durch die
«Vermittlung» des Kardinals Albrecht85 Duldung der Evangelischen
bis zum geplanten (erst 1545 zustandegekommenen) Konzil.
Am 16. August Tod Johanns, neuer sächsischer Kurfürst wird
Johann Friedrich (30. 6.1503-3. 3.15 54). 15 32/33 liefert Cranach zahl-
reiche Bildnisse der verstorbenen Kurfürsten Friedrich und Johann86.
Auch Bildnisse Luthers und Melanchthons von einem neuen, paarigen
Typus werden in grosser Zahl in der Cranach-Werkstatt 1532/33 her-
gestellt.
1533 Cranach porträtiert Kaiser Karl V. (wohl nach fremder Vorlage),
offenbar auf dem politischen Hintergrund der Hoffnung und des Auf-
atmens (Nr. 197). Erasmus, seit 1525 von Luther theologisch ange-
griffen, verfasst seine «vermittelnde» Mahnschrift an die ungeeinten
Christen (vgl. Nr. 174ff.).
1534 Herzog Georg von Sachsen und Kardinal Albrecht rufen Melan-
chthon u. a. zu einem Religionsgespräch nach Dresden. Auch Kurfürst
Johann Friedrich reist dorthin, ebenso Cranach, der für Herzog