Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Koepplin, Dieter; Falk, Tilman; Cranach, Lucas [Ill.]
Lukas Cranach: Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik ; Ausstellung im Kunstmuseum Basel 15. Juni bis 8. September 1974 (Band 1) — Basel, Stuttgart, 1974

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10453#0106
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
IOO

III. CRANACHS BILDNIS, SEINE MALERFREUNDE

43 Lukas Cranach d.Ä.

Martin Luther als Augustinermönch mit Doktorhut Abb. 39

Bez. links Mitte (Schlangenzeichen und Datum 1517 oben links sind falsch).
Um 1520 oder wenig später. Auf Holz. 40,3 x 26,5 cm.
Kreuzlingen (Schweiz), Sammlung Heinz Kisters.

Unpubliziert.

Die Büstenform, die bei Cranachs Bildnissen die Ausnahme bildet (1509 Spalatin,
FR. 23; 1525 Kurfürst Friedrich, FR. 152; stilistisch nahestehend: Ritter Sigmund
Kingsfeld, Privatbesitz New York), hat dieses Porträt mit dem ersten Luther-Stich
Cranachs (Nr. 35), die Kopfbedeckung mit dem Kupferstich von 15 21 (Nr. 38) gemein.
Die Porträtaufnahme entspricht weitgehend den Stichen von 1520: Cranach dürfte
dieselbe Zeichnung verwendet haben. Das von fremder Hand hinzugefügte Datum
«1517 » ist das des Thesenanschlages und für das Bildnis unwahrscheinlich. Vor dem
«Junker Jörg» von 1522 könnte das Bildnis entstanden sein, wenn auch noch die Zeit
bis zum Dezember 1524, bis zu Luthers Ablegung des Ordensgewandes, historisch und
stilistisch möglich ist. - Grüner Hintergrund, Kutte und Hut schwarz.

44 Albrecht Dürer (1471-15 28)

Erasmus von Rotterdam an der schriftstellerischen Arbeit

Bez. u. dat. 1526. Kupferstich. 24,9 x 19,3 cm.
Basel, Kupferstichkabinett des Kunstmuseums.

B. 107. - Meder 105.- Panofsky 214.- E. Treu, Die Bildnisse des Erasmus von Rotter-
dam, Basel 1959, S. 34-38. - Erasmus-Kat. Rotterdam 1969, Nr. 351. - Dürer-Kat.
Nürnberg 1971, Nr. 278. — Deutsche Kunst der Dürer-Zeit, Kat. Dresden 1971/72,
Nr. 367.

1520 hat Dürer in den Niederlanden Erasmus gezeichnet für ein zu malendes Bildnis,
das nicht zustande kam. Am 8. Januar 1525 schrieb Erasmus an Pirckheimer und trug
an ihn den Wunsch heran, Dürer möge versuchen «an Hand einer Medaille oder nach
dem Gedächtnis» sein Bildnis zu machen «wie bei Dir», also wie das Kupferstich-
Bildnis, das Dürer 1524 von Pirckheimer gemacht hat (B. 106; Dürer-Kat. Nürnberg
1971, Nr. 293). Typologisch knüpfte Dürer an das 1517 gemalte Erasmus-Bildnis von
Quentin Massys und an die niederländische Tradition an, die am frühesten (um 1431 ?)
das Jan van Eyck zugeschriebene Täfelchen mit dem «Hl. Hieronymus in der Studier-
stube» vertritt (F. Winkler, in: Fs. für M. J. Friedländer, Leipzig 1927, S. 95 ff.; E. Pa-
nofsky, Early Netherlandish Painting, Cambridge, Mass., 1953, S. 189f. u. 20of.,
Abb. 258; E. P. Richardson, in: The Art Quarterly, XIX, 1956, S. 227—234; zur Typo-
logie: A. Strümpell, in: Marburger Jb. f. Kunstwiss., II, 1925/26, S. 173-252). Erasmus
soll mit Dürers Stich unzufrieden gewesen sein.

45 Lukas Cranach d.Ä.

Hl. Hieronymus in der Studierstube mit den Bildniszügen

des Kardinal Albrecht von Brandenburg Farbtafel 12

Bez. mit Schlange, dat. 1525. Auf Lindenholz. 116,5 X 77,5 cm.
Darmstadt, Hessisches Landesmuseum (GK 71).

c
00

m

o
m
r-
a

I

CD
 
Annotationen