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Körte, Werner Hermann Ulrich
Der Palazzo Zuccari in Rom: sein Freskenschmuck und seine Geschichte — Römische Forschungen der Bibliotheca Hertziana, Band 12: Leipzig: Keller, 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.47057#0069
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III. ANHANG
QUELLEN UND DOKUMENTE
12. DIE ANTIKEN FUNDE VOM GRUNDSTÜCK DES PALAZZO ZUCCARI

Die Ausschachtungen, die der Umbau des Jahres 1904/06 auf dem
Grundstück des Palastes nötig machte (s.o.p. 2of. u. 64), wurden
zwar ohne jede archäologische Absicht unternommen; doch der ge-
weihte Boden Roms förderte dabei, wie überall, wo man ihn aufgräbt,
allerlei römische Zufallsfunde zutage, die uns über die Besiedlung
dieses Geländes im Altertum Aufschluß geben, soweit sie nicht von
den höher gelegenen Teilen des Berges, von der Villa Malta her zur Via
Gregoriana herabgespült worden waren. Die zahlreichen Reste von
,,opus reticulatum“ machen es wahrscheinlich, daß dieser Teil des
Monte Pincio schon in augusteischer Zeit bewohnt gewesen ist,
während fast alle übrigen Funde aus den Jahrhunderten des aus-
gehenden Altertums stammen.
An der Südecke des Grundstückes fand sich in einer Tiefe von
11,17 Meter (unter dem Niveau der Türschwelle des Eingangs in
Via Sistina 64) ein Lager von tönernen Weinkrügen, die in regel-
mäßigen Reihen geordnet und mit der Spitze in den Boden gesteckt
waren. Vier von ihnen, in der üblichen bauchigen Form, mit zwei
Henkeln am Halse, konnten unversehrt geborgen werden und sind
heute auf der obersten Terrasse des Palastes aufgestellt.
Längs der Via Sistina (von Nr. 60 bis 62) wurden ferner die Reste
einer Gebäudefront festgestellt, die mit Rundnischen und Säulen
gegliedert war und zum Teil noch zugänglich ist. Aus einer dieser
Nischen wurde der unkanellierte Säulenschaft und das grob bos-
sierte korinthische Kapitell hervorgezogen, die heute den Brunnen
im Hofe schmücken.
Bei der Untermauerung des Schachtes für den Aufzug fand sich
eine große Nische, die außen mit Tuffsteinen in der Technik des
,,opus reticulatum“ verkleidet war. Andere antike Baureste, die in
drei übereinanderliegenden Geschossen bis auf den gewachsenen
Fels hinabreichen, hatte schon Federico Zuccari für den Unterbau
seines Hauses benutzt; auch sie sind teilweise noch heute zugänglich.
Ein unbedeutendes Bruchstück, vermutlich eines Sarkophagreliefs,
wurde dort eingemauert, wo man es fand: an der Außenwand des
Hauses in der Via Gregoriana, links neben dem zweiten Fenster von
Norden aus gerechnet: ein geflügelter Putto, der mit beiden Händen
den Rand einer Tafel hält, sich nach seiner Linken wendet und nach
seiner Rechten umblickt.
Die übrigen, meist unbedeutenden Funde ließ die Besitzerin in
dem Vorbau der „Sala terrena“ gegen den Garten hin einmauern
und durch Nummern kenntlich machen. Es sind folgende:
1. Bruchstück eines Mäanderfrieses in Terrakotta.
2. Terrakottaplatte mit Pflanzenmotiv in durchbrochener Arbeit.
3. Bruchstück eines Terrakottafrieses mit Blattleiste.
4. Terrakottaplatte mit Palmettenmotiv in durchbrochener Arbeit.
5. Terrakottarelief eines weiblichen Kopfes mit Voluten- und Pal-
mettenbekrönung.
6. Terrakottarelief einer bärtigen (Fauns-?)Maske.

7. Terrakottarelief: Fries mit Eierstab, weiblicher Kopf mit Pal-
mettenbekrönung.
8. Terrakottafries mit Eierstab, darunter Bruchstück eines geflügel-
ten Putto.
9. Bruchstück einer Wandmalerei: fliegender Vogel in Gelb auf
rotem Grund.
10. Bruchstück einer Marmorinschrift: D I A C • ?
11. Bruchstück einer Marmorinschrift:
• • S I M O • T • F • • •
••ADE LPHICE- •
••L I B -LI BERTAB--
(E) ORUM
12. Marmorgesims.
13. Bruchstück einer Marmorinschrift: • AVI
ET ■ S I BI • ET
H • M • H-
14. Bruchstück einer Marmorinschrift: • ERT • •
ET-
15. Bruchstück einer
Marmorinschrift:.
L I B E R T I S • • •
POS T E R I SQ • • • •
BON I S • B EN • • • •
E S T QU I DEM-PU S I • ■ • •
16. Bruchstück eines Gesimses in rotem Marmor.
17. Rest eines Mosaiks: grauer und gelber Naturstein, ultramarin-
farbene Glaspasten.
18. Bruchstück von gelb- und rotgesprenkeltem Marmor.
19. Bruchstück von Porphyr.
20. Bruchstück einer strigilierten Marmorplatte.
21. Bruchstück einer gelben Stuckverkleidung mit rotem Mäander-
band.
22. Bruchstück einer Marmorinschrift: • • A E • E T •
•PIS ON I •
• O •
• • MI •
23. Freskenbruchstücke.
24. Bruchstück einer Schrifttafel mit seitlicher Palmette, vermutlich
von einem Sarkophagdeckel:
..EIAE EX CLERODOTE CON
(IVG)I DULCISSIME ET INCONP
(AR)ABILI QVE VIX AN XXXS
(men) S IBVS. III .DIAEBVS SI
IT. AVREL.MARCI ANVS (s.o.p.13)
25. Bruchstück einer Marmorinschrift:.CI - (modern?)
26. Bruchstücke einer roten Stuckverkleidung.
27. Bruchstücke einer Stuckverkleidung.
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