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Flügel / Pianos / Harmoniums
Kauf / Tausch / Miete
_ED. SEILER
iW PIANOFORTEFABRIK G.M.B.H.
NIEDERLASSUNG HAMBURG
DAMMTORSTRASSE 3 / VULKAN 4025
großen Revolution. Und die Natur
webt mit an dem Ganzen: die ver-
haltene Süße des Niederrheins, das
stolze Hamburg, das rauschende Meer.
Und zuletzt das Exil in der Weltstadt,
in Paris, das mit seinem Glanz und
mit der elenden Düsternis seiner
Hintergassen die Szene des Sterbens
dieses Dichters in dem Jammer seiner
,,Gruft“ abgibt. Freunde und Feinde
Heines sollten das Buch lesen, es
wirkt klärend, versöhnend, weil es zum
Wesen führt. Darüber schweigt dann
der Streit und Schall der Schlagworte.
Bgff.
Leo Sternberg: Teufels-
geschichten. Ernst Thra-
solt: Die Witwe. Hans Frhr.
v. Hammerstein: die Ungarn.
Verl. Kösel & Pustet/K.-G., München.
Der Verlag Kösel & Pustet legt
aus einer Sammlung „Das Tor“ die
obengenannten drei Bändchen vor. Es
ist unverkennbar, daß die Sammlung
literarische Kultur zu fördern wünscht,
aber bedeutsam erscheint mir keins
der drei Bücher. Leo Sternbergs
„Teufelsgeschichten“ berichten vom
Teufel, aber sie entbehren des Tem-
peraments, das dem Stoff angemessen
wäre. Ernst Thrasolt's „Die Witwe“
hat noch am stärksten auf mich ge-
wirkt, ist aber in der Fabel so wenig
bewegt und von Anbeginn so durch-
sichtig, daß sich der Leser mit der
kraftvollen und sicheren Darstellung
begnügen muß, um sein Ergötzungs-
verlangen zu befriedigen. „Die Un-
garn“ von Hans Frhr. v. Hammerstein
ist eine Geschichte vom mittelalter-
lichen Ungarneinfall. Sie ist kon-
struiert und in der Sprache gewollt
kantig. Mir gefällt sie nicht, obwohl
sie in ihrem Thema das Zeug zu einer
guten Novelle hat. J. B.
August Blanche; Erzäh-
lungen eines Droschken-
kutschers. Verlag Josef Kösel &
Friedrich Pustet K -G„ München.
Wozu kam man uns mit diesem
Buch eines Ausländers, das zudem
noch keineswegs in gute deutsche
90
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Kauf / Tausch / Miete
_ED. SEILER
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DAMMTORSTRASSE 3 / VULKAN 4025
großen Revolution. Und die Natur
webt mit an dem Ganzen: die ver-
haltene Süße des Niederrheins, das
stolze Hamburg, das rauschende Meer.
Und zuletzt das Exil in der Weltstadt,
in Paris, das mit seinem Glanz und
mit der elenden Düsternis seiner
Hintergassen die Szene des Sterbens
dieses Dichters in dem Jammer seiner
,,Gruft“ abgibt. Freunde und Feinde
Heines sollten das Buch lesen, es
wirkt klärend, versöhnend, weil es zum
Wesen führt. Darüber schweigt dann
der Streit und Schall der Schlagworte.
Bgff.
Leo Sternberg: Teufels-
geschichten. Ernst Thra-
solt: Die Witwe. Hans Frhr.
v. Hammerstein: die Ungarn.
Verl. Kösel & Pustet/K.-G., München.
Der Verlag Kösel & Pustet legt
aus einer Sammlung „Das Tor“ die
obengenannten drei Bändchen vor. Es
ist unverkennbar, daß die Sammlung
literarische Kultur zu fördern wünscht,
aber bedeutsam erscheint mir keins
der drei Bücher. Leo Sternbergs
„Teufelsgeschichten“ berichten vom
Teufel, aber sie entbehren des Tem-
peraments, das dem Stoff angemessen
wäre. Ernst Thrasolt's „Die Witwe“
hat noch am stärksten auf mich ge-
wirkt, ist aber in der Fabel so wenig
bewegt und von Anbeginn so durch-
sichtig, daß sich der Leser mit der
kraftvollen und sicheren Darstellung
begnügen muß, um sein Ergötzungs-
verlangen zu befriedigen. „Die Un-
garn“ von Hans Frhr. v. Hammerstein
ist eine Geschichte vom mittelalter-
lichen Ungarneinfall. Sie ist kon-
struiert und in der Sprache gewollt
kantig. Mir gefällt sie nicht, obwohl
sie in ihrem Thema das Zeug zu einer
guten Novelle hat. J. B.
August Blanche; Erzäh-
lungen eines Droschken-
kutschers. Verlag Josef Kösel &
Friedrich Pustet K -G„ München.
Wozu kam man uns mit diesem
Buch eines Ausländers, das zudem
noch keineswegs in gute deutsche
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