1366 Juni 11 — (1370 —1375).
101
Wir Heinrich von gots gnaden lantgrafe czu Hessin bekennen
uffinliche vor uns unde unser erbin an disem keginwortigen briefe,
daz wir unsern liebin getruwin scheffin unde bürgern gemeinlichin
czu Marpurg unde iren nochkommelingen diese gunst unde gnade
getan habin unde tön mit diesem briefe, also wer sich yn vorwille-
korit in syme uffin briefe adir andirs kuntlichen, daz her yn syne
phant irloube anczugriffene ane gerichte vor schult odir geborgecze,
dez phant mugin sie anegriffin unde die nemen ane gerichte unde
sullin damyde phentlichin werbin, und dorane insullin sie odir wer
yn dorczu hilfet, gein uns unde unser erbin ungebrochin habin.
Wer iz ouch, daz wir odir unsir amptman ymandis vorbodten odir
hyschen bie uns czu unsir nod, den ensullin sie czu der cziit nicht
phenden unde sullin daz uf die cziit gutlichin lazzin stehn. Wer
is auch, daz ymant czu dez phanden gegriffin hette, der also vor-
bod were, der daz nicht gewist enhette, der sal deme syne phand
widder gebin unde ensolde dorane nicht gebrochin habin. Dez czu
orkunde gebin wir yn disin brief besigelt mit unserme ingesigel,
daz wir hir ane han tun henken. Noch Christi gebürte driczenhöndirt
jar, dornoch in deme achtin unde seßtigistin jare uf sente Severi tage.
Ausfert. Stadtarchiv; Perg. mit beschädigtem Sekret des Landgrafen. —
Datum per copiam ungef gleichzeitig (vgl. Nr. 14). — Großes Stadtbuch Bl. 7b,
Abschr. — Privilegienbuch Johann Schönbachs 1479, Abschr.
37. (1370—1375).
Beschwerden der Stadt gegen den Deutschen Orden, Auszug.
Bede- und Geschoßfreiheit, Wein- und Bierschank, Verkaufspflicht der
dem Geistlichen gegebenen Güter.
.... Ouch umme ir bysessin, dii da koyffin unde virkoyffin,
das dii nicht mid uns bedde adir geschos gebin, als wir von uns
herrin des lantgrebin genadin han, wer mid uns koyffit adir vir-
koyfit, das der ouch mid uns schos und bede gebin solle1).
Ouch sprechin wir yn zö, das sii zö deme Thuschin höse bis
anher wyn unde byr uffinperlichin schenkin unde virkoyffin, als sii
des nicht tön insoldin, unde inhant der stat kein ungelt darvone ge-
gebin unde hant das virkoyft mid deme masse, da das ungelt ynne
stet, unde hant der stat das vorebehaldin, unde eisschin, das sii
uns das kerin.
Ouch han wir von unsis herrin gnadin, was deme Dötschin hös
adir der parre gegebin adir bescheidin ist adir noch worde von
erblichimme göde, das si das bin der jarzfrist virkoyffin sollin umme
einin zitlichin bescheidin penning den nestin adir andris uns herrin
bürgern, dii das koyffin woldin2), des uns von yn nicht ingeschehit.
Abt. Deutschorden; Papier; geschrieben von Ludwig von Grimberg. —
Die vollständigen Beschwerden gedr. von Wyß III Nr. 1100, 1101.
1) Vgl. Nr. 16 § 6.
2) Vgl. Nr. 16 § 8.
101
Wir Heinrich von gots gnaden lantgrafe czu Hessin bekennen
uffinliche vor uns unde unser erbin an disem keginwortigen briefe,
daz wir unsern liebin getruwin scheffin unde bürgern gemeinlichin
czu Marpurg unde iren nochkommelingen diese gunst unde gnade
getan habin unde tön mit diesem briefe, also wer sich yn vorwille-
korit in syme uffin briefe adir andirs kuntlichen, daz her yn syne
phant irloube anczugriffene ane gerichte vor schult odir geborgecze,
dez phant mugin sie anegriffin unde die nemen ane gerichte unde
sullin damyde phentlichin werbin, und dorane insullin sie odir wer
yn dorczu hilfet, gein uns unde unser erbin ungebrochin habin.
Wer iz ouch, daz wir odir unsir amptman ymandis vorbodten odir
hyschen bie uns czu unsir nod, den ensullin sie czu der cziit nicht
phenden unde sullin daz uf die cziit gutlichin lazzin stehn. Wer
is auch, daz ymant czu dez phanden gegriffin hette, der also vor-
bod were, der daz nicht gewist enhette, der sal deme syne phand
widder gebin unde ensolde dorane nicht gebrochin habin. Dez czu
orkunde gebin wir yn disin brief besigelt mit unserme ingesigel,
daz wir hir ane han tun henken. Noch Christi gebürte driczenhöndirt
jar, dornoch in deme achtin unde seßtigistin jare uf sente Severi tage.
Ausfert. Stadtarchiv; Perg. mit beschädigtem Sekret des Landgrafen. —
Datum per copiam ungef gleichzeitig (vgl. Nr. 14). — Großes Stadtbuch Bl. 7b,
Abschr. — Privilegienbuch Johann Schönbachs 1479, Abschr.
37. (1370—1375).
Beschwerden der Stadt gegen den Deutschen Orden, Auszug.
Bede- und Geschoßfreiheit, Wein- und Bierschank, Verkaufspflicht der
dem Geistlichen gegebenen Güter.
.... Ouch umme ir bysessin, dii da koyffin unde virkoyffin,
das dii nicht mid uns bedde adir geschos gebin, als wir von uns
herrin des lantgrebin genadin han, wer mid uns koyffit adir vir-
koyfit, das der ouch mid uns schos und bede gebin solle1).
Ouch sprechin wir yn zö, das sii zö deme Thuschin höse bis
anher wyn unde byr uffinperlichin schenkin unde virkoyffin, als sii
des nicht tön insoldin, unde inhant der stat kein ungelt darvone ge-
gebin unde hant das virkoyft mid deme masse, da das ungelt ynne
stet, unde hant der stat das vorebehaldin, unde eisschin, das sii
uns das kerin.
Ouch han wir von unsis herrin gnadin, was deme Dötschin hös
adir der parre gegebin adir bescheidin ist adir noch worde von
erblichimme göde, das si das bin der jarzfrist virkoyffin sollin umme
einin zitlichin bescheidin penning den nestin adir andris uns herrin
bürgern, dii das koyffin woldin2), des uns von yn nicht ingeschehit.
Abt. Deutschorden; Papier; geschrieben von Ludwig von Grimberg. —
Die vollständigen Beschwerden gedr. von Wyß III Nr. 1100, 1101.
1) Vgl. Nr. 16 § 6.
2) Vgl. Nr. 16 § 8.