Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
118

Urkunden und Akten.

6. Ouch sal keyn wirt odir burger zu Marpurg den vor-
genanten selczern keyn salcz odir karten (I) mit salcze abekoyfen
odir borgin unde daz dii wochin vorwertes vorhoyken odir for-
koyfin ane geferde.
Alle diße büße sal gefallen halp unserm junghern unde halp
der stat.
Großes Stadtbuch Bl. 22a; Eintrag von Joh. Hottermann.
57. 1395 Aug. 20.
Bestimmung gegen das Schwören,
Uff den vorgeschrebin dag*) han dii vorgeschrebin landfoyd,
renthemeister, schulthess, burgermeistere, scheffin unde rad eyn-
trechtlichen ubirkomen, daz nymanda) sweren sal bii gode, mit
namen daz sich gode unser schepfer odir unsir liben frawin odir
godis heyligin zu smacheid geheischin möge in keyne wiiz. Wer
abir daz tede, wer der were unde wo daz were, der sal eyn phund
waßes bußin, daz sal in godis dinst komen, alse dicke he daz for-
brichit. Unde in wilches wirtes huse daz geschiit, dii geschichte,
dii eyde odir bösen wurte gesehen, der wirt sal daz forbaz an den
schultheissen unde burgermeister brengin unde dii bejagin, unde wo
he abir daz vorswige unde nicht forbrengit, wo man daz ge war
wurde, so sal der wurt vorbussen eyn phund waßes.
Großes Stadtbuch Bl. 22a; Eintrag von Joh. Hottermann.
58. 1395 Nov. 1.
Revers der Stadt Marburg über die Almosenstiftung des
Schöffen Konrad Gutgemut für arme Frauen sum Grün-
donnerstag * 1 2).
Wir burgermeistere, buwemeistere der parrekirchen, scheffene
unde raid zcü Marpurg bekennen vor uns unde unse nachkommen
uffenliche an disseme brieffe, das Conrad Gutgemüde, unser midde-
scheffene, uns kuntlichen unde wal bewiset, uffgegeben unde zu ge-
trüwer hand befalen hat czwelfftehalb pund hellere geldes unde
eynen Schilling pennige geldes ewiger unde jerlicher gulde guder
Marpurger were, die alle jare gefallen soln zu zcinse uff den palme-
abend bii zcinses büße unde als zcinses recht ist, mit namen echte
phund hellere geldes uff syme huse an der Herberstgassen gelegen,
geheissen die Rosenecke, uff syner schüren, gelegen bii deme fehe-
merte, unde uß syme garten, gelegen uff dem Retzigesgraben bii
dem Fronhobe, unde uß alle deme, das zu deme vorgenanten huse,
schüren unde garten gehöret, besucht unde unbesucht, das he Hennen
Schaufuße syme eiden, Lysen syner elichen wirten, syner dochter,
unde iren rechten erben umme den vorgenanten zcinß unde gulde
erpplich unde eweclich vererbet unde gelehen hat, unde zewey pund

a) Hier folgt in der Vorlage sweren sal.
1) D. h. wie in Nr. 56.
2) Vgl. Nr. 15, 20.
 
Annotationen