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1446 Mai 28—1446 Juli 26.

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Zcum ersten hait der strenge her Siedich von Berleyubschen,
ritter, landfoit an der Loyne, vor gehegetem gerichte zcu Martpurg
nach gerichtes wiise und nach gerichtes rechte Conrad Mattenberge,
unsers gnedigen heren renthschreiber daselbs zcu Martpurg, an
unsers gnedigen heren wortt gestalt und gebeten, der dann solichen
gebrechen von der frebele und selbgewalt vor gerichte vor manne,
burgkman und scheffen virzcalt hait. Und ist nemlich die schulde
und klage als virludet, wie in korczvirgangener zciit zcu Martpurg
eyn virhandel und uffloufft gesehen sie, so daz etzliche unsers
gnedigen heren eythafftige bürgere und auch etzliche, die nicht
bürgere und auch nicht eythafftig sin, mit selbgewalt und frebil
ane geheysß und befelunge unsers gnedigen heren amptlude sich
underwunden han, unsers gnedigen heren herlicheyt, syner gewalt,
syner geboit und virboit, die glogken geludt, die slusßel zcu etz-
lichen phortten und festen mit selbgewalt uffgenomen und die phortten
frebelich zcugeslagen haben und auch vorbaisß uff dieselben zciit
frabil und selbgewalt uff des riches und unsers gnedigen heren
straisße usßewendig der staid virhandelt und getriiben; davon alles
unsers gnedigen heren amptlude vor gerichte begerten, in einem
gemeynen rechte und orteyl zcu wiisen, wes diejehne, die eyn
solichs begangen und gethan han, in rechte virbrochen sulten haben,
eyn solichs der richter des gerichtes von sich an manne, burgkmann
und scheffen, die da geinwurtig wairen, stailte, mit dem rechten
zcu erkennen.
Daruff manne, burgkmann, die da geinwurtig gewest sin, mit
den scheffen zcu Martpurg unde eynteyls den scheffen uß den
steden an der Loyne vor recht gewiiset han, daz diejehne die
bürgere, sie sin eythafftig adir nicht eythafftig, die solicher ge-
schiecht der selbgewalt, nemlich die glogkenluder, die slusßelnemer
zcu den phortten, die selbgewalt understanden und in sothaner wiise
gefrebilt han, sin gemeynlich gewiiset an unsers heren gnade.
Vorbaisßer han sie gewiiset vor recht, diejehne, die ußwendig
der staid Martpurg uff des richs und uff unsers gnedigen heren
straisße gefrebilt han, wann man dieselben frabeler gehaben mag,
so mag unser gnediger here über dieselben richten nach gericht-
lichem rechte.
Auch ist forter nach orteyl und frage des landfoides gewiiset,
diejehne, die solichen frebelern unde handthedigern zculegunge
theden, sie handthabeten, beschuren adir virtheydingeten, der adir
die suln in der vorgerurten pene und virthumnisße sin nach uß-
wiisunge der vorgemelten wiisunge.
Geben uff den montag nach dem sontage Trinitatis sub anno
domini millesimo quadringentesimo quadragesimo sexto.
Großes Stadtbuch Bl. 79; Eintrag von Joh. Noeß.

102. 1446 Juli 26.
Landgraf Ludwig I. bittet und heißt Bürg er meist er, Schöffen
und Rat zu Marburg, sich zur Zahlung von jährlich 25 rhein.
Gulden an Mariae Lichtmeß (Febr. 2) aus der landgräflichen
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