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Urkunden und Akten.

gnedigen herren seligen etc.1) . . . ein ewig testamente, selegerede
unde spende gesatzt, bestalt unde gemacht, setzen, bestellen unde
machen das auch ginwirtiglichen . . . also, das nuhinfurters zu
ewigen geziden durch bestellunge unde versehunge burgermeister,
raite unde gemeinde zu Marpurg, so itzunt sin adir hirnochmals
sin werden, alle jare zu besserunge unde erstregunge die grauen
duche uf ein iglich sant Martinstag gin winter .. . (Nov. 11)2) ane-
gelacht werden sollen achte gude gneme rinsche gülden Franc-
furter werunge, armen luden zu geben, unde vier gülden obgemelter
werunge uf ein iglichen sant Elizebettag nest darnoch (Nov. 19)
armen luden zu schoee gehantrecht, auch vier gülden obgedachter
werunge uf den grundonerstage zu ermeren unde herlengen die
spende armen menschen. Unde uf das soliche zinse unde gulde
gehantrecht unde gehalten werden, vorsprechen unde gereden wir . . .
an eines rechten, gesworen eids stait uf unsern lieb, sele unde ere,
solich testament, selegerede unde spende, wie obgerurt unde gemeldet
wirt, zu follenenden, uszurichten unde zu hanthaben .... Datum
in die sancte (!) Luce ewangeliste sub anno domini millesimo
quadringentesimo nonagesimo septimo.
Ausfert. Abt. Stadt Marburg; Perg. mit anhängendem kleinen Stadtsiegel;
geschrieben von J. Greiser.
159. 1498 Mai 21.
Der Hofmeister Hans von Dörnberg bestimmt eine Rente
von 56 Gulden zu einer Stiftung von grauem Tuch für die
Armen Marburgs an den vier Fronfasten.
Ich Hans von Doringenberg, hovemeister etc., dun kunt . . .,
nachdem und als ich bi den ersamen burgermeister, rait und ganzer
gemeinde der stat Marpurg sechsundfunfzig gülden in golde guter
Frangforter werunge jerlicher rente und gulte vor vierzehinhundert
gülden erkauft und fallend han, lut einer kaufverschribunge darüber
meldende3), hab ich got dem almechtigen, Marien, siner werden
mutter, und allem himmelischem here zu lobe und zu eren und
allen gleubigen cristenselen zu sture und troiste soliche sechsund-
funfzig gülden jargulte zu einem ewigen testament, seligerede und
almusen gegeben, geordent und gesatzt, . . . also das ein iglicher
obirburgermeister und darzu der gemeindeburgermeister mitsambt
drien eldesten scheffen, so ine von dem raite zugeordent und zu
ziiten sin wurden, solche 56 gülden lut der kaufverschribunge us-
richten und vergnügen sollen und darvor zu iglicher fronfasten, als
die im jare komen und gefallen, vor vierzehin gülden obgemelter
werung grae wullen Marpurgiscbs tuchs koufen und das aller armen,
noittorftigen, siechen, kranken oder husarmen luden, die des aller-
1) Er wird als landgräflicher Torknecht (Kammerdiener) bezeichnet.
Über ihn und seine Stellung am Hof Heinrichs III. vgl. Rommel, Geschichte
von Hessen III S. 66 f., Anm. S. 37.
2) Vgl. Nr. 182.
3) Die Kaufv er Schreibung vom selben Tage in Ausfert. im deponierten
Archive der Freiherren v. Dörnberg', Perg.; besiegelt vom Landgrafen Wilhelm ITT.
und der Stadt Marburg.
 
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