1545 Mai 16—1545 Juni 1.
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werden, soa) vom marktmeister nach gelegenheit des markts ver-
ordnet werden soll. Die furheuker sollen vor Lorenz Jeuden haus
herab stehen und alle wochen umb stehen und, was sie feil haben:
kese, speck, Stockfisch und anders umb ein zimlichen pfennig zu
geben angehalten werden, damit nicht ein ieder den andern nach
seinem gefallen schätzenb) und verterben muge.
Es sol auch kein furheuker epfel, birn oder nösse keinem
frembden uf dem markt abkeufen, sonder0) daraussen uf dem lande
und dorfen kaufen, hierin pringen und feil haben.
Es sol kein burger oder burgerin, knecht, megde oder gesinde
die marktage, als nemlich freitag nach mittage und den sonabend
ganz aus für keiner pforten, in keiner gassen niemands nichts ab-
feilschen oder keufen, sonder uf den markt kommen lassen. Wer das
verbricht, sol ein halben gülden zu bues geben, als oft ers verbricht.
5. Von dem neuwen kornmarkt und wie die frucht
verkauft werden sol.
Der neu kornmarkt uf dem predigerkirchof *) sol wol zugericht
und gemacht sein und d) uf dem markt ein messestein stehen, darin
man allerlei frucht misset, uf das wan vier oder fünf burger einer
gern ein mesten körn oder habern hette und nicht mher bezalen
kan, so sollen sie den kauf machen, unde) der bauer den personen
das körn oder hafern lassen und nicht weigern, iglichem sein teil
im messestein messen, wan irerf) so vil ist, das sie den haber alle
behalten, den der bauer im sack hait, und welcher bauer das wegert,
sol ein halben gülden zu bues geben.
Es sal auch ein ieder bauersman, er sei her oder knecht,
der weiß, körn, gersten, erbeis und andere fruchtg) feil prengt,
rein und schon frucht zum markt fhuren und sie dem burger umb
ein zimlich gelt, das zu ieden Zeiten zu erlangen ist, verkaufen und
solche fruchth) vom marktmeister besichtigt werden. Und wan sich
die frucht unden im sack anders dan oben erfunde, sal der bauer
unserm* 1) g. hern ein halben gülden zu bues geben, und der markt-
meister die frucht als verfelscht unter die armen leut usspenden
und verteilen.
Es sal von wegen unsers gnedigen fürsten und herrn in alle
und iede ampte, so die wochenmarkte alhie zu Marpurg zu besuchen
pflegen, und sonderlich Wetter, Rauschenperg, Kirchain, Rosentael,
Ebistorf, Blankstein, Biedencapf, geschrieben werdenk), das der vor-
kauf an frucht, vihe, wolln und anderm vermöge unsers gnedigen
fürsten und herrn vor gemachter Ordnung2) abgeschafft und keinem
a) Ursprünglich folgte hier alsdan. bf Geändert aus geschatzen.
c) Ursprünglich folgte hier sollen es. d) Ursprünglich folgte hier sal.
e) Verändert aus so sal. f) Verändert aus er. g) andere frucht ver-
ändert aus was vor fruchten ist. h) solche frucht verändert aus sal.
i) Verändert aus meinem. k) geschrieben werden später eingefügt.
1) Dieser war bereits durch Stadtratsbeschluß vom 16. Aug. 1543 zum
Kornmarkt bestimmt. Vgl. Wintzer, Hermann Schwan S. 253f.
2) Vgl. die Reformationsordnung von 1534 (Landesordnungen I S. 61 ff.).
— Wegen des Vorkaufs der Frucht ist noch auf einen Stadtratsbeschhiß von
1544 donnerstags nach Martini (Nov. 13) hinzuweisen: Der fruchtkauf halben
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werden, soa) vom marktmeister nach gelegenheit des markts ver-
ordnet werden soll. Die furheuker sollen vor Lorenz Jeuden haus
herab stehen und alle wochen umb stehen und, was sie feil haben:
kese, speck, Stockfisch und anders umb ein zimlichen pfennig zu
geben angehalten werden, damit nicht ein ieder den andern nach
seinem gefallen schätzenb) und verterben muge.
Es sol auch kein furheuker epfel, birn oder nösse keinem
frembden uf dem markt abkeufen, sonder0) daraussen uf dem lande
und dorfen kaufen, hierin pringen und feil haben.
Es sol kein burger oder burgerin, knecht, megde oder gesinde
die marktage, als nemlich freitag nach mittage und den sonabend
ganz aus für keiner pforten, in keiner gassen niemands nichts ab-
feilschen oder keufen, sonder uf den markt kommen lassen. Wer das
verbricht, sol ein halben gülden zu bues geben, als oft ers verbricht.
5. Von dem neuwen kornmarkt und wie die frucht
verkauft werden sol.
Der neu kornmarkt uf dem predigerkirchof *) sol wol zugericht
und gemacht sein und d) uf dem markt ein messestein stehen, darin
man allerlei frucht misset, uf das wan vier oder fünf burger einer
gern ein mesten körn oder habern hette und nicht mher bezalen
kan, so sollen sie den kauf machen, unde) der bauer den personen
das körn oder hafern lassen und nicht weigern, iglichem sein teil
im messestein messen, wan irerf) so vil ist, das sie den haber alle
behalten, den der bauer im sack hait, und welcher bauer das wegert,
sol ein halben gülden zu bues geben.
Es sal auch ein ieder bauersman, er sei her oder knecht,
der weiß, körn, gersten, erbeis und andere fruchtg) feil prengt,
rein und schon frucht zum markt fhuren und sie dem burger umb
ein zimlich gelt, das zu ieden Zeiten zu erlangen ist, verkaufen und
solche fruchth) vom marktmeister besichtigt werden. Und wan sich
die frucht unden im sack anders dan oben erfunde, sal der bauer
unserm* 1) g. hern ein halben gülden zu bues geben, und der markt-
meister die frucht als verfelscht unter die armen leut usspenden
und verteilen.
Es sal von wegen unsers gnedigen fürsten und herrn in alle
und iede ampte, so die wochenmarkte alhie zu Marpurg zu besuchen
pflegen, und sonderlich Wetter, Rauschenperg, Kirchain, Rosentael,
Ebistorf, Blankstein, Biedencapf, geschrieben werdenk), das der vor-
kauf an frucht, vihe, wolln und anderm vermöge unsers gnedigen
fürsten und herrn vor gemachter Ordnung2) abgeschafft und keinem
a) Ursprünglich folgte hier alsdan. bf Geändert aus geschatzen.
c) Ursprünglich folgte hier sollen es. d) Ursprünglich folgte hier sal.
e) Verändert aus so sal. f) Verändert aus er. g) andere frucht ver-
ändert aus was vor fruchten ist. h) solche frucht verändert aus sal.
i) Verändert aus meinem. k) geschrieben werden später eingefügt.
1) Dieser war bereits durch Stadtratsbeschluß vom 16. Aug. 1543 zum
Kornmarkt bestimmt. Vgl. Wintzer, Hermann Schwan S. 253f.
2) Vgl. die Reformationsordnung von 1534 (Landesordnungen I S. 61 ff.).
— Wegen des Vorkaufs der Frucht ist noch auf einen Stadtratsbeschhiß von
1544 donnerstags nach Martini (Nov. 13) hinzuweisen: Der fruchtkauf halben
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