1545 Juni 1.
359
sol ein ieder metzler, so oft sich das begebe, mit einem gülden
verfallen sein.
Finnichte, farn-, reitbocken- und schaeffleisch sollen allein
hinden in der schirn feil gehabt werden, das finnicht fleisch uf
einem weissen tuch.
Farnfleisch, schaffleisch und reidebocken sal nach achtung des
marktmeisters und der besehern gesatzt werden.
Welcher metziger diß fleisch anders, dan es geschetzt, gebe,
sal ein gülden zu bues geben.
Es sollen die metzger kein fleisch, wenig oder vil, in iren
heusern verkeufen sonder des marktmeisters wissen bei verlust
vier gülden.
Des kalpfleischs halben.
Wan ein kalp fünfzig ader vierzig pfund wigt, sol ein pfunt
drei heller gelten. Wans aber dreissig ’tt wigt, sollen zwei phunt
fünf heller gelten.
Aber die kalbskopfe und gekros sollen auch umb ein zimlichs
und nit zu hoch geben und verkauft werden. Da aber solichs
übersetzt, sol ein marktmeister darin zu sehen und darumb zu
strafen haben.
Es sollen auch die metziger kein kalp prengen oder stechen,
das under vier wochen alt ist. Welcher aber solichs uberdrete,
sol zwen gülden zu bues geben.
Es sol auch kein metziger under der schirn an keinem ort
fleisch hauwen, dan uf seinem stock und nicht uf der fleischbank,
und sollen die stock rein gehalten werden.
Zudem sal auch kein meister des metzgerhandwerks mher dan
zwen guter hunde halten zu seinem handwerk und die bendisch
halten, uf das sie ime nicht nach under die schirn laufen, die stocke
lecken und die leut unter den benken in die bein beißen. Welcher
das verpreche, sol iedesmal fünf Schillinge zu bues geben.
Die metzger sollen die gassen vor iren hausen von den dermen,
wensten und anderm unflat fegen und reinigen und in den gassen
und nichts ausschotten, und welcher das unterliesse, sol ein gülden
zu bues geben.
Welcher auch unter der schirnen flucht, Schwert und der-
gleichen ungereimpter wort sich vernemen leßt, sol vermöge u. g. f.
und hern ordnunge gestraft werden.
8. Vom holzkaufa).
Nachdem gemeine stat durch den holzkauf, so mit ungewon-
licher teurung ersteigert, etwas beschwert und dem mit guter, leit-
licher ordnung geholfen werden mus, ist vor gut angesehen, das
in alle und iede ampt, sonderlich aber N. und N., welche doch
holzmarkt alhie zu Marpurg zu besuchen pflegen, geschrieben werde
a) Vor der Überschrift ein Auslassungszeichen. Der ganze Abschnitt
vom Holzkauf ist nachträglich durchstrichen. Vgl. die Bemerkungen am
Schlüsse.
359
sol ein ieder metzler, so oft sich das begebe, mit einem gülden
verfallen sein.
Finnichte, farn-, reitbocken- und schaeffleisch sollen allein
hinden in der schirn feil gehabt werden, das finnicht fleisch uf
einem weissen tuch.
Farnfleisch, schaffleisch und reidebocken sal nach achtung des
marktmeisters und der besehern gesatzt werden.
Welcher metziger diß fleisch anders, dan es geschetzt, gebe,
sal ein gülden zu bues geben.
Es sollen die metzger kein fleisch, wenig oder vil, in iren
heusern verkeufen sonder des marktmeisters wissen bei verlust
vier gülden.
Des kalpfleischs halben.
Wan ein kalp fünfzig ader vierzig pfund wigt, sol ein pfunt
drei heller gelten. Wans aber dreissig ’tt wigt, sollen zwei phunt
fünf heller gelten.
Aber die kalbskopfe und gekros sollen auch umb ein zimlichs
und nit zu hoch geben und verkauft werden. Da aber solichs
übersetzt, sol ein marktmeister darin zu sehen und darumb zu
strafen haben.
Es sollen auch die metziger kein kalp prengen oder stechen,
das under vier wochen alt ist. Welcher aber solichs uberdrete,
sol zwen gülden zu bues geben.
Es sol auch kein metziger under der schirn an keinem ort
fleisch hauwen, dan uf seinem stock und nicht uf der fleischbank,
und sollen die stock rein gehalten werden.
Zudem sal auch kein meister des metzgerhandwerks mher dan
zwen guter hunde halten zu seinem handwerk und die bendisch
halten, uf das sie ime nicht nach under die schirn laufen, die stocke
lecken und die leut unter den benken in die bein beißen. Welcher
das verpreche, sol iedesmal fünf Schillinge zu bues geben.
Die metzger sollen die gassen vor iren hausen von den dermen,
wensten und anderm unflat fegen und reinigen und in den gassen
und nichts ausschotten, und welcher das unterliesse, sol ein gülden
zu bues geben.
Welcher auch unter der schirnen flucht, Schwert und der-
gleichen ungereimpter wort sich vernemen leßt, sol vermöge u. g. f.
und hern ordnunge gestraft werden.
8. Vom holzkaufa).
Nachdem gemeine stat durch den holzkauf, so mit ungewon-
licher teurung ersteigert, etwas beschwert und dem mit guter, leit-
licher ordnung geholfen werden mus, ist vor gut angesehen, das
in alle und iede ampt, sonderlich aber N. und N., welche doch
holzmarkt alhie zu Marpurg zu besuchen pflegen, geschrieben werde
a) Vor der Überschrift ein Auslassungszeichen. Der ganze Abschnitt
vom Holzkauf ist nachträglich durchstrichen. Vgl. die Bemerkungen am
Schlüsse.