(1557).
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behausung, auch der plaitz darneben, das kein mischt, hoelz, stein
oder erden dohin geschuit oder gefuret werde, das die burger under
dem raithause gesessen denselbigen weeg zu aller noitturft mögen
gebrauchen und die frembden Schumacher, so das freimart mit irer
waer ersuichen, daselbst moegen failhaben. Es sol auch alles hoelz
von der Kiliansmaueren abgeschaefft und dieselbige mauer unden an
bis oben aus und ein plaitz 8 schue weit darvor den lebern zu irem
stände ingeraumpt und rein gehalten werden, alles bei der buis.
Weiter sol der plaitz under dem raithause am Hirtzberge
für des schreiners hausch bis uf den kompf unden jegen dem fluiß
mit einem kleinen meuerchgen gefaesset, oben gleich gemacht, mit
rauen steinen beseetzt. Daruf sollen die inhemische ulner mit
irer waer stheen. Derselbige plaitz sol auch rein gehalten werden,
das kein holz, stein, mist oder andere waer daruf gefuereb oder
geschut werde, bei der buis.
Wan diese martplaetz1) also angericht rein sollen, wie angezeigt,
sampt allen gassen gehalten werden, so wiel von noeten sein, das
ein tuchtiger man, der zu allen marttagen uf den abent die mart-
plaetz rein maech und alle gassen feegen laeß, das kein mist, hoelz,
stein etc., wie in der ordenung2) weiter vermeldet, daruf geschoet
oder gefueret werde, und das gemeine staidt ein gemeinen hentzeler
oder karren hiezu besolde, der alles kerich und was ein ider zu
seinem hausche von geschuide maecht, in denen gassen aus denen
burgerschhausen allen martabent uflade und aus der staidt fuere,
desgleichen allen gassenraum, so der gassenfeeger uf denen mart-
plaetzen und in allen gassen zusamengeslagen, sampt allem mist, den
die burger uf den gassen leigen laessen, hinaussen fuere. Diesen
gaessenfeeger und denen gemeinen hentzeler mit einem karren
zu erhalten, sol ein iglich hauschgeseß in der staidt geben ein uf-
gesetzt geld nach erkantnusch der oberkeit. Desselbigen sol nie-
mants gefreit sein. . . .
Vor denen pforten und uf den gassen in der staidt
nichts ufzukeufen.
Nachdem alle martsteede, do ein ide waer hinbracht und ver-
keuft sol werden, verordenet sein, so sol hinvorter keiner, gelaert,
ungelaert, burger oder burgersche, auch ir gesinde kein waer,
wenig oder viel, ufkeufen, auch die bauern, beuerin oder ir gesin
nit verkeufen, sonder uf das mart ein ides an sein verordeneten ort
kommen laessen und brengen, bei puiß eines gülden und verluist der
waer, die der staidtdiener nemen, dem martmeinster und besehehern
uf das raithausch brengen und die uberdreter anzeigen sollen.
Es sollen die furheuker und Wucherer kein waer uf furkeuf
uf dem margt, wenig oder viele, den bürgern aus den henden
keufen vor 12 aueren, bei der puis eines gülden.
1) Von dem jetzt durch einige Häuser verkleinerten Holzmarkt (vgl.
Bücking, Mitteilungen S. 52) am Beginn der Wettergasse ist nicht die Rede.
2) D. h. in der Marktordnung von 1546, Nr. 273.
Ktich, Fr., Marburg.
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behausung, auch der plaitz darneben, das kein mischt, hoelz, stein
oder erden dohin geschuit oder gefuret werde, das die burger under
dem raithause gesessen denselbigen weeg zu aller noitturft mögen
gebrauchen und die frembden Schumacher, so das freimart mit irer
waer ersuichen, daselbst moegen failhaben. Es sol auch alles hoelz
von der Kiliansmaueren abgeschaefft und dieselbige mauer unden an
bis oben aus und ein plaitz 8 schue weit darvor den lebern zu irem
stände ingeraumpt und rein gehalten werden, alles bei der buis.
Weiter sol der plaitz under dem raithause am Hirtzberge
für des schreiners hausch bis uf den kompf unden jegen dem fluiß
mit einem kleinen meuerchgen gefaesset, oben gleich gemacht, mit
rauen steinen beseetzt. Daruf sollen die inhemische ulner mit
irer waer stheen. Derselbige plaitz sol auch rein gehalten werden,
das kein holz, stein, mist oder andere waer daruf gefuereb oder
geschut werde, bei der buis.
Wan diese martplaetz1) also angericht rein sollen, wie angezeigt,
sampt allen gassen gehalten werden, so wiel von noeten sein, das
ein tuchtiger man, der zu allen marttagen uf den abent die mart-
plaetz rein maech und alle gassen feegen laeß, das kein mist, hoelz,
stein etc., wie in der ordenung2) weiter vermeldet, daruf geschoet
oder gefueret werde, und das gemeine staidt ein gemeinen hentzeler
oder karren hiezu besolde, der alles kerich und was ein ider zu
seinem hausche von geschuide maecht, in denen gassen aus denen
burgerschhausen allen martabent uflade und aus der staidt fuere,
desgleichen allen gassenraum, so der gassenfeeger uf denen mart-
plaetzen und in allen gassen zusamengeslagen, sampt allem mist, den
die burger uf den gassen leigen laessen, hinaussen fuere. Diesen
gaessenfeeger und denen gemeinen hentzeler mit einem karren
zu erhalten, sol ein iglich hauschgeseß in der staidt geben ein uf-
gesetzt geld nach erkantnusch der oberkeit. Desselbigen sol nie-
mants gefreit sein. . . .
Vor denen pforten und uf den gassen in der staidt
nichts ufzukeufen.
Nachdem alle martsteede, do ein ide waer hinbracht und ver-
keuft sol werden, verordenet sein, so sol hinvorter keiner, gelaert,
ungelaert, burger oder burgersche, auch ir gesinde kein waer,
wenig oder viel, ufkeufen, auch die bauern, beuerin oder ir gesin
nit verkeufen, sonder uf das mart ein ides an sein verordeneten ort
kommen laessen und brengen, bei puiß eines gülden und verluist der
waer, die der staidtdiener nemen, dem martmeinster und besehehern
uf das raithausch brengen und die uberdreter anzeigen sollen.
Es sollen die furheuker und Wucherer kein waer uf furkeuf
uf dem margt, wenig oder viele, den bürgern aus den henden
keufen vor 12 aueren, bei der puis eines gülden.
1) Von dem jetzt durch einige Häuser verkleinerten Holzmarkt (vgl.
Bücking, Mitteilungen S. 52) am Beginn der Wettergasse ist nicht die Rede.
2) D. h. in der Marktordnung von 1546, Nr. 273.
Ktich, Fr., Marburg.
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