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Küch, Friedrich [Bearb.]
Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg (Band 1): 1918 — Marburg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.41405#0493
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Großes Stadtbuch Bl. 132b—146b.

471

sollen, wie sie das vor m. g. f. und h. gedenken zu verantwurten,
und sich erboten, wa sie ime einen oder mehr anzeigen wurden,
der gefrebelt und uberfarung daselbst in der Lumbersbach geübt . .
hette, den wolle er in torn annemen und hertiglich strafen laissen.
Bl. 142^.
1535 uf mitwochen nach Thome apostoli (Des. 22) den scho-
machern und iren nachkommen den kor an sanct Kilians kirchen zu erbe
verluwen, denselben koir mit seinem umbgrieff sie nuhinfurter on
der stat zutun und schaden buwen und bruchen sollen, davon und
us jerlich uf sanct Mertinstag der stat geben dreizehen Schillinge, doch
wan die stat solchen ort zum bessern nutz gebruchen und nicht
mehr umb zins verluhen wurde, so sollen sie umb ablegung irer
besserung davon abstehen 1).
1536 Febr. 2. Aufnahme der Juden Liprnan und Gotschalk
auf sehn Jahre (Nr. 229).
Bl. 142b.
1533 liefert der gewesene Wagenmeister Hans Wopener2) im
Beisein Peter Freitags, Baumeisters, an den neuen Wagenmeister
Endres Scherer folgende Gewichte'. 4 centner, 1/2 zentner, henkt an
der uhr ufm rathus, zwen vertel Zentners, 20 pfund, 14 pf., 10 pf.,
6 pf., 5 pf., 4 pf., 3 pf., 2 pf., 1 pf., 1/2 pf., 7* pf-; wulngewicht:
zwei ganze cluder, 7s cluder, 6 pfunt, 5 pf., 2 pf.
Bl. 143.
1536 Hanse Wopener dem margtmeister3). Weinmaiß: ein
messingen Mentzer weinvertel, zwei blechern maßkann, ein zeenen
weinmaß, ein zeenenhalbe, ein nossein. Biermasse: ein messingen
maß, ein halbe, ein nossein. Gewichte: ein casselisch messen schmer-
pfunt und ein casselisch silberpfunt, ein messingen ingesatzt gewichte
zwei pfund, ein messingen ingesatzt gewichte wigt acht phunt.
Ein brotwage. Ein isern eien. Zwen stempfel, ein lewen und ein
M4). Zwo blechern moßkan Mentz statmoiß und paffenmaß.

1) 1542 Aug. 30 nahm die Schuhmacherzunft ein Kapital auf von ihrem
Haus und Trinkstube an St. Kilians Kirchen. Stadtarchiv.
2) Vgl. Nr. 224.
3) Vgl. Nr. 268 Anm. — Auf die Tätigkeit des Hans Wopener als Markt-
meister bezieht sich folgender Eintrag im Ratsprotokoll von 1547 donnerstags
nach Thome (Dez. 22): Die meistere des wolnweberhandwerks, dweil sie nehisten
sontags gehaltenen gemeinen gepots zunften und gemein inzupilden unterstanden,
als solte Hans Wepner der stat zu nachteil verhindert haben, das der rentmeister
keese das % sechs heller nit hait rufen lassen, und sich solchs nit befindet, so
soll ein ieder, der obg. wort gehapt, der stat ein ledern eimer geben und sich,
pitz er denselben eimer erlegt und gipt, bei zunfte und gemein zu gehen ent-
halten, damit ein ieder hernach wisse, das er nichts, dan was die warheit ist,
antrage.
4) Der Buchstabe M, das Gemerke der Stadt. Vgl. u. S. 492.
 
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