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Kümmel, Otto; Cohn, William [Hrsg.]
Die Kunst des Ostens (Band 4): Die Kunst Ostasiens — Berlin: Cassirer, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.73698#0033
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um ganz in der Nachahmung von Naturformen aufzugehen (Tafel 163—166).
Die geistreichen Pinselspiele der chinesischen Literatenmalerei fanden in
den gebildeten Schichten des Bürgertums gleichfalls schwärmerische Verehrer
und zahlreiche Nachahmer (Tafel 167). Selbst das Sittenbild der Tokugawazeit
ist ein Kind der Mingmalerei. Sie war anfänglich eine Nebenbelustigung der
Kanomeister und wurde auch von der Aristokratie keineswegs verachtet (Tafel
168), später aber ausschließlich dem kleinen Bürgertum ausgeliefert — die sorg-
liche Ordnung der Tokugawa weist eben selbst die Künste den Klassen zu.
Durch den Farbenholzschnitt ist sie in Europa besonders gut bekannt. Als
um die Mitte des 19. Jahrhunderts Hinterlader und Dampfmaschine Ostasien
der überlegenen europäischen Kultur öffneten, war in China wie in Japan eine
Kunst nicht mehr zu zerstören.


Innenseite von Tafel 152
Abb. 5
 
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