Wandgemälde trägt. Von den letzteren wird
noch die Rede sein. Hier ist lediglich darauf
hinzuweisen, dafs die Datierung dieser Bilder,
die sich auch auf die Quermauer zwischen Egino-
chor und Seitenschiff erstrecken, ein weiteres
Argument für die getroffene zeitliche Einreihung
der Quermauern selbst bildet.
III. In das beginnende 14. oder ausgehende
13. Jahrhundert fällt der endgültige Ausbau der
beiden Türme mit ihren Schallöflfnungen und
Helmdächern. Von den romanischen Teilen der
Kirche unterscheiden sich diese jüngeren Ober-
partien der Türme durch das Mauerwerk. Bruch-
stein tritt hier an die Stelle des alten Kiesel-
gefüges. Die Gewändformen der Schallöffnungen
an und für sich würden vielleicht noch ihre Zu-
weisung in die Bauthätigkeit des 12. Jahrhun-
derts gestatten; allein der unter den Schall-
öffnungen als Gurt durchführende Wassersturz
trägt unverkennbar frühgotische Formen.
Fig. 14. Inneres der Kirche in Niederzell.
In die frühgotische Zeit fällt dann aufserdem
die Anbringung weiterer Altäre in der Kirche,
des Kreuzaltares für den Leutpriester unter dem
vorderen Chorbogen und der beiden Seitenaltäre
am Ostende der Seitenschiffe. Um die beiden
letzteren auf eine Flucht zu stellen, war auf der
Nordseite die Aufführung einer zweiten Quer-
mauer (a b des Grundrisses) erforderlich, die sich
vor der bisherigen, die Sakristei abschliefsenden,
mit Eingangsthüre versehenen Mauer (cd des
Grundrisses) erhebt. Der Umstand, dafs diese
zweite nördliche Quermauer (ab des Grund-
risses) lediglich als Rückwand für einen Altar
erbaut wurde, erklärt, weshalb sie ohne Thür-
öffnung ist. Zu gleicher Zeit und aus glei-
chem Grunde erfolgte aber auch die Zumaue-
rung der entgegengesetzten, bisher offenen Thüre
zwischen Eginokapelle und südlichem Seiten-
schiff. Endlich wird die Anbringung der Seiten-
altäre um die Wende des 13./14. Jahrhun-
derts erhärtet durch die neuentdeckten Wand-
gemälde, welche die Hintermauerung beider
Altäre schmücken und welche der genannten
Zeit angehören.
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noch die Rede sein. Hier ist lediglich darauf
hinzuweisen, dafs die Datierung dieser Bilder,
die sich auch auf die Quermauer zwischen Egino-
chor und Seitenschiff erstrecken, ein weiteres
Argument für die getroffene zeitliche Einreihung
der Quermauern selbst bildet.
III. In das beginnende 14. oder ausgehende
13. Jahrhundert fällt der endgültige Ausbau der
beiden Türme mit ihren Schallöflfnungen und
Helmdächern. Von den romanischen Teilen der
Kirche unterscheiden sich diese jüngeren Ober-
partien der Türme durch das Mauerwerk. Bruch-
stein tritt hier an die Stelle des alten Kiesel-
gefüges. Die Gewändformen der Schallöffnungen
an und für sich würden vielleicht noch ihre Zu-
weisung in die Bauthätigkeit des 12. Jahrhun-
derts gestatten; allein der unter den Schall-
öffnungen als Gurt durchführende Wassersturz
trägt unverkennbar frühgotische Formen.
Fig. 14. Inneres der Kirche in Niederzell.
In die frühgotische Zeit fällt dann aufserdem
die Anbringung weiterer Altäre in der Kirche,
des Kreuzaltares für den Leutpriester unter dem
vorderen Chorbogen und der beiden Seitenaltäre
am Ostende der Seitenschiffe. Um die beiden
letzteren auf eine Flucht zu stellen, war auf der
Nordseite die Aufführung einer zweiten Quer-
mauer (a b des Grundrisses) erforderlich, die sich
vor der bisherigen, die Sakristei abschliefsenden,
mit Eingangsthüre versehenen Mauer (cd des
Grundrisses) erhebt. Der Umstand, dafs diese
zweite nördliche Quermauer (ab des Grund-
risses) lediglich als Rückwand für einen Altar
erbaut wurde, erklärt, weshalb sie ohne Thür-
öffnung ist. Zu gleicher Zeit und aus glei-
chem Grunde erfolgte aber auch die Zumaue-
rung der entgegengesetzten, bisher offenen Thüre
zwischen Eginokapelle und südlichem Seiten-
schiff. Endlich wird die Anbringung der Seiten-
altäre um die Wende des 13./14. Jahrhun-
derts erhärtet durch die neuentdeckten Wand-
gemälde, welche die Hintermauerung beider
Altäre schmücken und welche der genannten
Zeit angehören.
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